Dienstag 02.12.2014


Lesung, Vortrag, Gespräch

„Trakl und wir“

Georg Trakl
Für Lutz Seiler, der in diesem Jahr für seinen Roman „Kruso“ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, war die Begegnung mit Georg Trakls Gedichten „als Ereignis so groß und umfassend“, dass er „zwei Nächte lang kaum schlief, um alles über den Heeresapotheker, Morphinisten und Opiumesser aus Salzburg zu lesen“. In einer Eloge in der „Süddeutschen Zeitung“ zum 100. Todestag von Georg Trakl am 3. November erklärt Seiler auch, dass „der Glutkern der frühen Jahre“, die „Bereitschaft abzuknien vor einem guten Gedicht“ für das Schreiben, für die eigene „manische Sucht nach dem Detail“ entscheidend gewesen sei. Eine ähnliche Initialzündung für das eigene Schreiben erlebten auch Mirko Bonné und Tom Schulz mit den Gedichten Georg Trakls. Im Vorwort zu dem von ihnen herausgegebenen Buch „Trakl und wir“ schreiben sie: „Trakls Gedichte funkeln wie Sterne über der Szenerie. Sie sind aus einem seltenen Material, nicht aus Eis oder Weltraumschrott, sondern aus indianischem Gold. Unschätzbar die Anzahl an Karat, […] lesbar und haltbar bis in alle Ewigkeit.“ Zum 100. Todestag haben die beiden Fans von Trakl zeitgenössische Lyrikerinnen und Lyriker eingeladen, sich philosophierend, dichtend oder interpretierend mit Trakls Gedichten auseinanderzusetzen. Fünfzig Autoren haben einem Gedicht oder einer Passage von Trakl einen eigenen Text gegenübergestellt: Unterschiedliche Blicke und Resonanzen auf das Leben und Schreiben des Dichters, die eine vielfältige Zuschreibung zu seinem Werk ergeben, eine Art beschwörende Korrespondenz mit einem der großen deutschsprachigen Dichter. Im Literaturhaus stellen Mirko Bonné und Tom Schulz ihr Buch „Trakl und wir. Fünfzig Blicke in einen Opal“ (Stiftung Lyrik Kabinett) zusammen mit Brigitte Oleschinski, Nancy Hünger und Farhad Showghi vor.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Frei.






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