Dienstag 08.09.2015


Lesung mit Ulrich Peltzer

„Das bessere Leben“

Ulrich Peltzer
Ulrich Peltzer, Foto: Astrid Busch
Seit seinen Romanen „Teil der Lösung“ und „Bryant Park“ gilt der in Berlin lebende Schriftsteller Ulrich Peltzer als eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Nach acht Jahren ist in diesem Sommer wieder ein von Kritik wie Lesern mit Spannung erwarteter Roman von dem „Fachmann für politisch informierte Zeitdiagnose“ (Gustav Seibt) erschienen: „Das bessere Leben“ (S. Fischer Verlag).

Von einem „philosophischen Roman“ und „metaphysischen Thriller über das 21. Jahrhundert“ schwärmt die Verlagsvorschau und auch die meisten Stimmen aus der Literaturkritik sind euphorisch: Ein „Monumentalgemälde der Ideen und Ideologien“ (Paul Jandl, „Die Welt“), „bilderstark, überkomplex, vor allem aber ideologisch offen nach allen Richtungen. Und mithin […]hochpolitisch“ (Christoph Schröder, „ZEIT online“), „ein offener Sprachstrom und eine spannende Lektüre“ (Jörg Magenau, „Der Tagesspiegel“). Doch es gibt auch kritische Stimmen, Knut Cordsen meinte für „Deutschlandradio Kultur“, Ulrich Peltzer habe sich für seinen Roman „eindeutig zu viel vorgenommen“. Und der Ausgangspunkt von Pelzers Roman ist tatsächlich ein weites Feld, es sind die Utopien, Sehnsüchte und Träume, für die im ausgehenden 20. Jahrhundert von jungen Menschen in Ost und West gestritten und gelitten wurde. Heute dagegen leben wir in einer radikal kapitalistischen Welt, aus den ehemaligen Revolutionären sind Manager geworden, Akteure der Wirtschaft. Sie sind involviert in globale Geschäfte zwischen Mailand, Südamerika und China, ihre Deals sind dubios. Haben sie alles verraten, was ihnen einst wertvoll und wichtig war? Was heißt es in dieser Welt, gut zu leben? Was wäre das bessere Leben? Jochen Brockmann, einer der Helden aus Ulrich Peltzers Roman, ist ein erfolgreicher Sales Manager, doch er verstrickt sich in ein abstürzendes System. Die Banken geben ihm keinen Kredit mehr, Indonesien investiert nicht, es bieten sich die Chinesen an. Sylvester Lee Fleming ist ein skrupelloser Geschäftemacher, Finanzinvestor und Risiko-Berater. Er erscheint, als Retter, Verführer und Versucher. Ist er ein Abgesandter des Teufels oder doch nur ein Psycho? Er kreuzt Brockmanns Weg. Ist das Zufall oder Plan? Ulrich Peltzer stellt seinen Roman „Das bessere Leben“ im Literaturhaus vor. Durch den Abend führt Helmut Böttiger.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.





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