Mittwoch 02.05.2012


Kurt Tucholsky in Paris
Kurt Tucholsky in Paris, Foto: Sonja Thomassen

Lesung und Vortrag

Kurt-Tucholsky-Abend

Die kommentierte Gesamtausgabe seiner Werke umfasst 22 Bände: Romane, Gedichte, Essays, Briefe, Rezensionen. Kurt Tucholsky (1890 – 1935) hat sensationell viel und vielseitig geschrieben, ab 1911 veröffentlichte er kontinuierlich kultur- und zeitkritische Glossen, satirische Gedichte und Theaterrezensionen, zunächst vorwiegend im sozialdemokratischen „Vorwärts“, dann in der „Schaubühne“. In zahllosen Artikeln nimmt er Stellung gegen Militarismus, Chauvinismus und reaktionäres Spießertum, später attackiert er die rechtslastige Justiz der Weimarer Republik, polemisiert gegen die Dolchstoßlegende und verfasst antimilitaristische Gedichte, zum Beispiel das „Gebet nach dem Schlachten“. Sehr früh und voller Pessimismus diagnostiziert Tucholsky die Gefahren des Nationalsozialismus, dessen schärfster publizistischer Gegner er wird. 1931 veröffentlicht er dann noch den heiter verspielten Roman „Schloss Gripsholm“. Ab 1932 erscheint schließlich keine Zeile mehr von ihm – aus Verzweiflung über die politische Situation. Seine Briefe unterzeichnet er mit „ein aufgehörter Deutscher“ und „ein aufgehörter Schriftsteller“. Im Literaturhaus erzählt Annemarie Stoltenberg über Kurt Tucholsky, der ehemalige ARD-Nachrichtensprecher Jo Brauner liest aus Liebesbriefen, dem Roman „Rheinsberg“, Gedichten und Rezensionen.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.






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