Mittwoch, 10.02.2016


Lesung mit Sigrid Bauschinger

Biografie einer Familie

Paul Cassirer im Jahr 1912 in einem Portrait von Leopold von Kalckreut

Man würde dieses Buch „mit freudiger Erregung in die Hand“ nehmen, schwärmte Jens Bisky in einer Kritik für die „Süddeutsche Zeitung“ im vergangenen Herbst, denn es erzählt die Geschichte einer großen Familie, von der die bürgerliche Kultur in Deutschland so umfassend beeinflusst wurde, „wie man es sonst nur von den Mendelssohns kennt“. Tatsächlich wirkte die jüdische Familie Cassirer, die Ende des 19. Jahrhunderts durch glanzvolle unternehmerische Leistungen aus einfachen Verhältnissen rasant zu Wohlstand kam, in Kunst und Philosophie, Pädagogik und Medizin, Literatur und Theater – bis zu ihrer Emigration. Sigrid Bauschinger erzählt die Geschichte der einzigartig begabten Familie in ihrem Buch „Die Cassirers – Biographie einer Familie“ (C.H. Beck Verlag) zum ersten Mal. Sie hat Archive durchforstet und eine Fülle von Dokumenten über die weiterverzweigten Spuren der Familie zusammengetragen.

Wir begegnen u.a. dem Philosophen Ernst Cassirer, neben Heidegger der wichtigste deutsche Philosoph seiner Generation; dem Kunsthändler Paul Cassirer, der dem Impressionismus in Deutschland zum Durchbruch verhalf; seiner Frau, der großen Schauspielerin Tilla Durieux; dem Verleger Bruno Cassirer; Rilkes Gönnerin Eva Cassirer; und der in die Familie eingeheirateten Schriftstellerin Nadine Gordimer. Schließlich verfolgt Sigrid Bauschinger den Weg der Cassirers ins Exil, das den meisten von ihnen das Überleben sicherte, die Familie aber über den gesamten Erdball verstreute. Zum Jüdischen Salon stellt Sigrid Bauschinger ihre Biografie vor und erzählt von den Cassirers. Ein Gespräch mit ihr und Aimée Paret, Musikmanagerin und Urenkelin von Paul Cassirer, führt die Journalistin und Autorin Gabriele von Arnim.

Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonar. Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.


Thomas Lehr
Thomas Lehr, Foto: Peter Andreas Hassiepen

Lesung

Literatursoiree mit Thomas Lehr

Der Literaturkritiker und Autor Lothar Müller, der als Feuilletonredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin arbeitet, trifft sich zur Literatursoiree mit Thomas Lehr, der 1999 mit dem Roman „Nabokovs Katze“ sein Debüt vorlegte. Es folgten u.a. der Roman „42“ und der Roman „September. Fata Morgana“, der für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Zuletzt erschien der Erzählband „Größenwahn passt in die kleinste Hütte. Kurze Prozesse“. Thomas Lehr wurde im letzten Jahr mit dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es: „Lehr verbindet politische Neugier mit existenziellem Ernst, philosophische und naturwissenschaftliche Gedankenspiele mit einem feinen Gespür für atmosphärische Details und emotionale Komplexität mit sinnlicher Präzision.“

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.


Podiumsdiskussion

„Scheitern erlaubt! Vom Fallen und Wiederaufstehen“

Claudius Holler, Paulus Neef und Silke Schimmpann diskutieren im Rahmen der Reihe darüber, „wie Unternehmer mit Niederlagen umgehen“.Moderation: Ulrike Heckmann, NDR.

Veranstalter: ZEIT-Stiftung. Ort: NDR Radiohaus, Rothenbaumchaussee 132-134, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Anmeldung unter scheiternerlaubt@ndrinfo.de.


Poetry Slam

„Best of Poetry Slam“

Vier Slamer aus der A-Liga der deutschen Szene präsentieren sich in 10 Minuten dem Publikum. Moderation: Michel Abdollahi.

Veranstalter: Ernst Deutsch Theater. Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 11.- bis 19.- Euro inkl. HVV.


Poetry Slam

Science Slam - Wissenschaftliches rockt den Bunker

Junge Wissenschaftler präsentieren ihre Arbeiten auf der Bühne des „Uebel & Gefährlich“ – in einem gnadenlosen Wettstreit. Das Publikum kürt den Gewinner. Moderation: Insina Lüschen.

Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstraße 66, 21.00 Uhr. Eintritt: 9.-/7.- Euro.


Literatur in Hamburg