Sonntag, 11.03.2012
Lesung, Vortrag, Diskussion
„Krisen lieben“
Armin Nassehi, Foto: Andreas Woitschützke
Einst war das „Kursbuch“ eine Institution hierzulande: 1965 gegründet von Hans Magnus Enzensberger und Karl Markus Michel, die die Publikation über Jahrzehnte prägten, wurde die Hauszeitschrift des Suhrkamp Verlags bald schon zu einem zentralen Organ der Außerparlamentarischen Opposition und Studentenbewegung. Ab 1970 erschien es im Wagenbach Verlag, später dann im Rotbuch Verlag, ab 1990 im Rowohlt Verlag und schließlich, völlig gewandelt, von 2005 bis 2008 bei der „ZEIT“. Danach wurde die Publikation eingestellt. In diesem Februar ist das einst so wichtige Medium nun erstmals wieder beim Murmann Verlag erschienen und zwar zum Thema: „Krisen lieben“. Wer es sich „unter den lederbeflickten Cordjackettarm“ klemmt, urteilte die „Welt am Sonntag“ über die neu von dem renommierten Münchner Soziologieprofessor Armin Nassehi herausgegebene Zeitschrift, darf sich „fühlen wie kritische Intellektuelle der alten Bundesrepublik“. Ob das wirklich so erstrebenswert ist? Das „Handelsblatt“ dagegen lobt die „Vielfalt von Positionen zur aktuellen Krisenwirklichkeit“. Im Literaturhaus stellen Prof. Armin Nassehi und der Verleger Dr. Sven Murmann das neue Kursbuch zusammen mit der Schriftstellerin Kathrin Röggla vor.