Freitag, 12.02.2016


Liliencron-Abend

„Entdeckt, gefeiert und gelesen“

Detlev von Lilienkron
Detlev von Liliencron, 195

„Es ist geradezu mein Stolz“, hat er von sich selbst gesagt, „dass ich immer für einen Fettwarenhändler gehalten werde. Entsetzlich wär’s für mich, sähe ich aus wie ein Dichter.“ Doch ein Dichter war er nunmal, dieser untersetzte Freiherr Detlev von Liliencron mit seinen „dicken Burgunderbacken“ und seinem Zwirbelbart, der 1844 als Sohn eines Zollbeamten im damals noch dänischen Kiel geboren wurde und dem „die Speiseglocke des nahen Armenhauses zum Grützbrei über viele Jahre hinweg beneidenswert klang“.

Der Pleitegeier war über Jahrzehnte ein treuer Begleiter des Dichters, meist war er nämlich hochverschuldet. Als Dichter hatte „Liliencron, der edle Ritter“ (Gustav Falke) jedoch Erfolg. Vor allem seine Vortragsabende, die ihn bis nach Österreich und sogar auf den Balkan führten, waren beliebt. Sein lyrisches Werk gehört heute zum Besten, was im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts auf diesem Gebiet in deutscher Sprache entstanden ist. Die Gedichte von Liliencron – und das wusste auch schon der Dichter selbst – entfalten ihre besondere Wirkung nicht allein bei der stillen Lektüre, sondern vor allem im mündlichen Vortrag. Karl Kraus, der Herausgeber der „Fackel“ und einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit, der für sein Urteil gefürchtet wurde, hat ihn als junger Mann entdeckt und seine Gedichte ein Leben lang vorgetragen: „Ein Dichter! – Das genügt. Man lese ihn!“ Joachim Kersten und Friedrich Pfäfflin haben den Briefwechsel von Detlev von Liliencron und Karl Kraus im Wallstein Verlag nun neu herausgegeben und durch Essays ergänzt. Joachim Kersten stellt das Buch in Jaques´ Weindepot vor – und liest ganz bestimmt auch einige Gedichte von Detlev von Liliencron. Annemarie Stoltenberg moderiert den Abend.

Veranstalter: Buchhandlung Seitenweise. Ort: Jaques‘ Weindepot, Sievekingsallee 68,Sievekingsallee 68, 20.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro (inkl. Wein). Um Anmeldung bei der Buchhandlung Seitenweise unter Tel.: 040-201203 wird gebeten.


Lesung

„Es geschah in Schöneberg“

Die Krimiautorin und Übersetzerin Susanne Goga stellt ihren Kriminalkommissar Leo Wechsler vor, der im Berlin der 1920er Jahre ermittelt. Nachdem Leo Wechsler in dem Krimi „Mord in Babelsberg“ in der Filmwelt und Regierungskreisen in Berlin ermittelte, ist er in seinem fünften Fall „Es geschah in Schöneberg“ mit einem Anschlag bei einer Modenschau im „Romanischen Café“ konfrontiert.

Veranstalter: Speicherstadtmuseum. Am Sandtorkai 36, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.- / 8.50 Euro. Reservierung unter Tel.: 040-321191 oder info@speicherstadtmuseum.de empfohlen!


Lesung

„Jahreshauptversammlung“

Zur 58. Bönschau ruft der Dachbodenverband nichtamtlicher Literaten dazu auf, den Bönhasen bei der Neudefinition ihrer Vereinsziele und dem Kastenwart bei der Abrechnung beizustehen. Zur Wahl stehen eine neue Vereinsmeierin und ihre beiden Stellvertreter, die sich mit spontanen Minutentexten zu Themen wie „Säuft da was?“, „Frankfurter Fürzchen“, „Petting in Dollars“ oder „Dauerlauf in Sand“ vorstellen.

Veranstalter: Bürgerhaus in Barmbek. Lorichsstr. 28 A, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.


Lesung

„Eine Liebe im Kriege – Die Griechin und der Deutsche“

Friederike Brüheim, Aendi, Kduzus, Stephanie Müller-Hagen, Marion Gretchen Schmitz, Tim Tegtmeier und Peter Weis präsentieren eine Textcollage von Götz Bolten nach dem Roman „Und ewig lebt Antigone“ von Giorgos Theotokas. Szenische Einrichtung: Götz Bolten.

Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammerspielen. Hartungstr. 9-11, 20.15 Uhr. Eintritt: 15.-/12.- Euro.


Lesung

„Brüste umständehalber abzugeben“

Nicole Staudinger liest aus ihrem Besteller über ihr „Leben zwischen Kindern, Karriere und Krebs“.

Veranstalter: Büchereck Niendorf-Nord. Nordalbinger Weg 15, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Lesung

Best of Poetry Slam

„Kampf der Künste“ präsentiert vier „Giganten“ der Spoken Word-Szene, die statt der üblichen 5 Minuten eine Lesezeit von 10 Minuten haben, um das Publikum zu begeistern. Moderation: Michel Abdollahi.

Veranstalter: Deutsches Schauspielhaus, Kampf der Künste. Ort: Schauspielhaus, Kirchenallee 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- bis 22.-Euro.


Lesung

Zeise-Slam

Kurze Texte, bei denen keine Langeweile aufkommt, stehen im großen Saal der Zeise-Kinos auf dem Programm. Moderation: Michel Abdollahi.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Zeise Kino, Friedensallee 7-9, 22.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Literatur in Hamburg