Mittwoch, 12.11.2014


Lesung mit Howard Jacobson

„Im Zoo“

 Howard Jacobson, Foto: Jenny Jacobson
Jonathan Safran Foer hält ihn für den „witzigsten noch lebenden Autor“ und schwärmt überschwänglich für die „strahlende Brillanz“ und „die Schwärze des Humors“ von Howard Jacobson. Der in London lebende Schriftsteller hat bisher dreizehn Romane und vier Sachbücher vorgelegt und zählt zu den renommiertesten Autoren Großbritanniens. Nach „Liebesdienst“ (2012) ist mit „Im Zoo“ nun sein zweiter Roman in einer deutschen Übersetzung erschienen. Erzählt wird die Geschichte Guy Ablemans: Mit Haut und Haaren seiner hinreißend schönen und klugen Frau verfallen, begehrt er gleichzeitig deren nicht minder attraktive Mutter. Doch nicht nur die beiden Frauen rauben ihm seinen Seelenfrieden, auch die Arbeit lässt ihn nicht schlafen. Sein Verleger hat sich umgebracht, Vampirschmonzetten verdrängen seine Romane aus den Buchhandlungen, und ihm fehlt jegliche Inspiration für ein neues Buch. Vielleicht könnte die Liaison mit seiner Schwiegermutter ja Stoff für ein letztes, großes Meisterwerk bieten? In England wurde „Im Zoo“ als witzigster Roman des Jahres ausgezeichnet, und in Deutschland lobt man kongenial „weit mehr als eine Satire auf den Literaturbetrieb“, sondern „bei aller Komik“ auch „ ein ernstes Buch über den Niedergang der Buch-industrie“ („Bayern2“, Knut Cordsen). Howard Jacobson liest im Literaturhaus aus „Im Zoo“, den deutschen Text liest der Schauspieler Tim Grobe. Moderation: Gabriele von Arnim.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Lesung mit Bodo Kirchhoff

„Verlangen und Melancholie“

Bodo Kirchhoff
Bodo Kirchhoff, Foto: Laura Jay Gerlach
Bekannt geworden ist der 1952 in Hamburg geborene Schriftsteller Bodo Kirchhoff 1980 mit dem Sammelband „Body Building“. Schon mit diesem Buch hat Kirchhoff ein Thema aufgeworfen, das sich durch all seine Romane und Erzählungen zieht: die Projektionen des (vornehmlich männlichen) Selbst. Während die literarischen Moden der 70er und beginnenden 80er Jahre von Versuchen geprägt waren, Empfindungen Ausdruck zu geben, hat Kirchhoff einen kalten Blick auf Körperbilder und ihre daraus resultierenden Identitäten geworfen. Die Illusionen der Liebe, der gelingenden Kommunikation und Gemeinschaft in einer hedonistischen Welt sind sein Thema, auch in seinem neuen Roman „Verlangen und Melancholie“, seinem „bislang wohl reifsten Werk“ (Martin Lüdke), wie die Kritik befand. Erzählt wird von Hinrich, dem ein „e“ zum eleganteren Heinrich fehlt und der auf den ersten Blick das Leben eines rüstigen und unverzagt im Leben stehenden Rentners führt. An einem sonnigen Maitag findet er einen Brief mit schwarzem Rand in seinem Briefkasten. Wer mag da gestorben sein? Hinrich wagt nicht, den Umschlag zu öffnen. Seit seine Frau Irene sich vor neun Jahren in den Tod stürzte, lebt er allein. Seine Tage gehören den Erinnerungen an sie, an die gemeinsamen Sommer in Italien, ihre Reisen nach Pompeji, wo sie vor den berühmten Fresken der Villa dei Misteri stundenlang stehenbleiben konnten, um deren Bedeutung zu enträtseln. Und ihre Liebe zum Kino; sie mochten das Schwermütige der Schwarzweißbilder, aber ließen sich auch verführen von etwas Leichtem. Doch was geschah wirklich vor neun Jahren, als sie sich in den Tod stürzte? Und was steht in diesem Brief mit dem schwarzen Rand? Aufklärung bringt erst eine Reise nach Warschau, wo Hinrich sowohl das Leben mit Irene als auch die Zeit mit einer früheren Geliebten in einer Weise einholt, die alles auf den Kopf stellt, woran er geglaubt hat. Bodo Kirchhoff liest in der Zentralbibliothek aus „Verlangen und Melancholie“.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann, Die ZEIT. Ort: Zentralbibliothek, Hüherposten 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Lesung und Gespräch mit Anne Chebu

„Anleitung zum Schwarzsein“

Die TV-Journalistin und Moderatorin Anne Chebu liest aus ihrem Buch über die deutsche Schwarze Community und ihre Geschichte. Mit der Autorin diskutiert Jonas Berhe von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Moderation: Michael Gwosdz.

Veranstalter: Literaturzentrum, Heinrich-Böll-Stiftung, Intiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. Ort: Café Babette im Haus Drei, Hospitalstraße 107, 19.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Lesung

„Die Frösche“

Katharina Schütz
Katharina Schütz, Foto: Thomas Pritschet
Die Schauspielerin Katharina Schütz liest aus den Werken von Mo Yan, u.a. aus dem im letzten Jahr neu erschienenen Roman „Die Frösche“, der von den Schicksalen der Frauen und Kinder in der ländlichen Heimat des 2012 mit dem Literaturnobelpreisträgers ausgezeichneten chinesischen Schriftstellers und von den dramatischen Folgen der Ein-Kind-Politik für die Menschen in China erzählt.

Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammerspielen. Hartungstr. 9-11, 20.15 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Lesung und Gespräch

„Große Romane der Weltliteratur“

Hanjo Kesting kommentiert im Rahmen seiner Reihe Joseph Conrads „Herz der Finsternis“. Aus dem Roman liest Markus Boysen.

Veranstalter: Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung

„Blinder Fisch“

Thomas Revering liest aus seinem Kriminalroman.

Veranstalter: Bücherhalle Barmbek. Poppenhusenstraße 1, 19.00 Uhr.


Vortrag

„Mythos Hammaburg“

Vortrag von Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss über das „Suchen und Finden der Anfänge Hamburgs“.

Veranstalter: Verein für Hamburgische Geschichte, Staats- und Universitätsbibliothek. Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Vortragsraum 1. Etage, Von-Melle-Park 3, 18.00 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Die Stimme des Herrn im Feuer”

Prof. Dr. Hans-Jürgen Benedict liest aus seinem Buch über „Hamburgs Katastrophen in den Jahren 1750 bis 1962 und ihre theologische Deutung“.

Veranstalter: Heine-Haus. Elbchaussee 31, 19.00 Uhr.


Literatur in Hamburg