Donnerstag, 12.04.2018


Illustration und Lyrik zum Anthropozän

»Die Welt spult sich zurück auf Anfang«

Geowissenschaftler sind eigentlich nicht so leicht zu beeindrucken, sie interessieren sich für das, was die Erde vollständig verändert hat, für Ereignisse, die sich dem ganzen Planeten eingeschrieben haben, ausgelöst durch die Verschiebung eines Kontinents oder einen radikalen Klimawandel. Doch ein Ereignis von genau dieser Dramatik scheint es gerade zur Zeit auf der Erde zu geben. Man ist sich zwar noch nicht ganz einig darüber, wann genau der Hebel umgelegt worden ist, doch darüber, wer es getan hat und an der Sache selbst gibt es kaum Zweifel: Offenbar befinden wir uns an einem Wendepunkt der Erdgeschichte, das Holozän geht zu Ende, das Zeitalter des Menschen, das Anthropozän bricht an. Unter dem Motto „Anthropozän“ findet an diesem Donnerstag eine Lesung und Ausstellung für Lyrik- und Kunstbegeisterte in der „Hebebühne“ Altona statt.

Gelesen werden Gedichte auf Deutsch und in slawischen Sprachen, parallel dazu werden experimentelle Illustrationen zum Thema Anthropozän gezeigt - als Multimedia-Projektion und traditionell an der Wand.

Die Veranstaltung wird organisiert von Studierenden des Instituts für Slavistik der Universität Hamburg und der HTK Hamburger Technische Kunstschule (Im Fach Experimentelle Illustration). In Zusammenarbeit mit (p)ostkartell. verein für angewandte kulturforschung e.v. und Tonolux. Raum für Stimm- und Sprechtraining. Gefördert im Rahmen des Innovationsfond Studium und Lehre Fachbereich Sprachen Literaturen Medien II der Universität Hamburg.

Hebebühne Altona, Barnerstraße 30, 19.30 Uhr, Eintritt frei


Lesung mit Kristine Bilkau

Fräulein Sonntag und die große Liebe

Kristine Bilkau
Kristine Bilkau, Foto: Thorsten Kirves
Nach ihrem hochgelobten und mehrfach ausgezeichneten Romandebüt »Die Glücklichen«, einem Generationenporträt, in dem sie die Fragilität des Lebens eines jungen Paares in der Mitte der Gesellschaft thematisiert, erzählt Kristine Bilkau in ihrem neuen Roman »Eine Liebe, in Gedanken« die Geschichte von Antonia und Edgar, die sich 1964 in Hamburg kennenlernen und verlieben. In der Buchhandlung Christiansen in Ottensen stellt sie ihren Roman vor

»Du gehst durchs Leben wie Fräulein Sonntag«, sagt er seiner »kleinen Toni« irgendwann und stellt sich selbst als »der Herr mit den Problemen« vor. Doch eigentlich geht es dem jungen Liebespaar prächtig, sie fahren sehr verliebt in einem pistaziengrünen VW Käfer spazieren, dinieren ab und zu gemeinsam im Hilton und hören Miles Davis. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und vieler neuer Möglichkeiten. Das Paar verlobt sich, träumt von Freiheit, Erfolg und einem guten Leben. Als Edgar ein Büro in Hongkong eröffnet, bleibt Antonia jedoch zurück, vorerst, so die Vereinbarung, die Verlobte soll nachkommen, sobald die Verhältnisse es erlauben. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni schließlich die Verlobung. An der großen Liebe zweifelt sie dennoch nie, obwohl der Traum einer gemeinsamen Zukunft geplatzt ist. Umso tiefer schreibt sich dieser Traum, ohne sich je ganz aufzulösen, in den kommenden Jahrzehnten in die Lebensbilanz von Antonia und Edgar ein. Antonias Tochter, die uns die Geschichte erzählt, während sie damit beschäftigt ist, nach dem Tod ihrer Mutter den Haushalt aufzulösen und ihre letzten Dinge zu regeln, sucht nach Antworten und nach Nähe zu einer Mutter, deren Freiheitsdrang und Lebenslust ihr fremd geblieben ist. Erst als sie sich auf die Suche nach Edgar macht, findet sie Versöhnung mit Fräulein Sonntag, der großen Liebe und einer Mutter, die stets etwas intensiver lebte als andere.

Ein Happy End gibt es in diesem sehr präzise und frei von Pathos erzählten Roman über eine Liebe nicht. Dafür aber die mutige Aufforderung, sich nicht »davor zu fürchten, verwundbar zu sein«.

Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 20.00 Uhr, € 10,–/8,–


Lesung

»Hafenlesung«

Die 13. Ausgabe der Lesereihe präsentiert mit Daniel Falb, Rudi Nuss, Dinçer Güçyeter und Danae Sioziou Lesungen u.a. auf Griechisch, Deutsch und Türkisch.

Found in Translation im Nachtasyl des Thalia Theaters, Alstertor, 20.00 Uhr, € 5,–


Lesung

»Adorno für Ruinenkinder«

Heinz Bude stellt seine »Geschichte von 1968« vor, für die er mit Männern und Frauen gesprochen hat, die damals dabei waren. Gemeinsam ist ihnen der Aufbruch aus einer Kindheit zwischen Ruinen in eine Welt des befreiten Lebens. Sie waren die Generation, die den Aufstand probte. Bis heute polarisiert keine Generation so sehr wie die Achtundsechziger. Was war es, das sie angetrieben hat? Und wieviel Privates bewegte damals das Politische? Moderation: Simon Strauß.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–


Lesung mit Katrin Bauerfeind

»Alles kann, Liebe muss«

Katrin Bauerfeind liest aus ihrem neuen Buch.

Markthalle, Klosterwall 11, 20.00 Uhr, € 25,–


Lesung mit Dennis Gastmann

»Der vorletzte Samurai«

Leseshow mit Dennis Gastmann, der sein »Japanisches Abenteuer« (Rowohlt Berlin) vorstellen wird.

Literaturtage »SuedLese« in der Bücherhalle Harburg, Eddelbüttelstr. 47a, 20.00 Uhr, € 12,–


Lesung

»Schuppen 10«

Klaus E. Spieldenner präsentiert seinen neuen Hamburg-Krimi.

Thalia Buchhandlung, Ballindamm 40, 20.15 Uhr, € 10,–


Lesung

»Was ist Heimat?«

Literarisch-musikalischer Abend mit Heike Hartmann-Heesch (Erzählung), Maren Schönfeld (Lyrik, Kurzgeschichten) und Wolfgang CG Schönfeld (Kompositionen, Bassgitarre).

Literaturtage »SüdLese« im Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr, Eintritt frei, Hutspende erbeten.


Schreibprojekt

»Eintausend und eine Nacht«

In einem Workshop arbeiten ab 17.30 Uhr AutorInnen des Schreibprojekts »Eintausend und eine Nacht«, Leserinnen und Leser live an ihrem Text des Tages – zusammen und doch individuell. Im Anschluss werden die Texte gelesen.

Literaturtage »SuedLese«, Initiative Gloria-Tunnel in Kooperation mit Studierenden der MSH, des Projektes KULTURWOHNZIMMER im Stadtteilbüro Gloria-Tunnel, Lüneburger Str. 1a, Harburg, 17.30 Uhr, Eintritt frei.


Lesung

»Alternativen«

Leif Tewes liest aus seinem Kriminalroman.

Bücherhalle Altona, Ottenser Haupts. 8-10, 19.00 Uhr.


Poetry Slam

Stellwerk Slam

Im legendären Jazzclub Stellwerk im Bahnhof Harburg treten gegeneinander u.a. an der Titelverteidiger aus dem Dezember-Slam, Jonas Stiefel, Christopher Lumpe. Aber auch Neulinge werden mit von der Partie sein. Durch den Abend führt Arne Poeck.

Literaturtage »SuedLese« im Stellwerk, Bahnhof Harburg, Hannoversche St. 85, 19.30 Uhr, € 5.-


Lesung

»Château Mort«

Alexander Oetker liest aus dem neuen Fall für Commissaire Luc Verlain, der in einem ausgeklügelten Mordfall ermitteln muss, zu dem es ausgerechnet bei dem kuriosen Marathon du Médoc kommt, bei dem die Marathonläufer unterwegs zur Weinverkostung eingeladen werden.

Dr. Götze Land und Karte, Alstertor 14-18, 19.00 Uhr, € 10,– (inkl. Snacks & Getränken), Anmeldung erforderlich: Tel.: 040-3574630, E-Mail: veranstaltung@landundkarte.de

Literatur in Hamburg