Mittwoch, 16.05.2012
Lesung mit Antonio Pennacchi
„Canale Musolini“
Der italienische Schriftsteller Antonio Pennacchi präsentiert zusammen mit Stephanie Neu seinen vor zwei Jahren in Italien mit dem renommierten Literaturpreis „Premio Strega“ ausgezeichneten Roman, der in diesem Frühjahr in einer deutschen Übersetzung von Barbara Kleiner erschienen ist. Pennacchi erzählt in seinem Roman erstmals aus einer neuen Perspektive über den italienischen Faschismus: Tausende von Bauern aus den ärmlichen Regionen Venetiens wurden ab 1928 in das malariaverseuchte Niemandsland südlich von Rom umgesiedelt, um an der Aushebung des Canale Mussolini mitzuwirken; unter ihnen auch die Familie Peruzzi. Anfang des 20. Jahrhunderts hegten sie noch sozialistische Sympathien. Bald jedoch leisten sie dem Duce überzeugte Gefolgschaft und arrangieren sich mit dem System. Ein Onkel hat gute Beziehungen nach Rom, die Großmutter flirtet sogar mit Mussolini. Ein „herausragendes Buch“ (Süddeutsche Zeitung) und „große Erzählkunst“ wurde mit Pennacchis Roman in der Literaturkritik gefeiert.Veranstalter: Italienisches Kulturinstitut. Hansastr. 6, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter Tel. 040 / 39999130 oder per E-Mail bei iicamburgo@esteri.it wird gebeten.
Lesung
„Die Schnapskarte“
Der finnische Autor Sami Hilvo präsentiert zusammen mit dem Schauspieler Wulf Mey sein Romandebüt.Veranstalter: Buchhandlung Männerschwarm. Lange Reihe 102, 20.00 Uhr. Eintritt frei.
Buchpräsentation, Vortrag und Gespräch
„Die Araber und der Holocaust“
Gilbert Achcar, er lehrt Internationale Politik an der Universtät Paris, ist Autor in „Le Monde Diplomatique“ und mehrerer Bücher zur zeitgenössischen Politik, hat sich mit seinem neuen Buch einem explosiven Thema gewidmet, den „Arabern und dem Holocaust“. Das Terrain ist vermint, voller Vorwürfe und Gegenvorwürfe: Die einen werden beschuldigt, den Holocaust zu verleugnen; den anderen wird vorgeworfen, die eigene Tragödie auszubeuten und die der Gegenseite zu ignorieren. Achcar analysiert in seinem Buch die verschiedenen arabischen Reaktionen auf den Nationalsozialismus, von den ersten drohenden Vorzeichen des Völkermords an den Juden über die Gründung Israels bis zur Gegenwart, und stellt sie in ihren jeweiligen historischen und politischen Kontext, wobei er jede Geschichtsschreibung und politische Propaganda kritisiert, die durch Antisemitismus und Holocaust-Leugnung motiviert sind. In der Werkstatt 3 stellt Gilbert Achcar sein Buch vor und zur Diskussion. Deutscher Text und Übersetzungen: Sophia Deeg und Harald Etzbach.