Dienstag, 17.05.2016


Lesung mit Michael Göring

Portrait einer Generation

Michael Göring
Michael Göring, Foto: Frederika Hoffmann
Von Schuld, Verstrickung und Gewalt erzählt Michael Göring in seinem in diesem Frühjahr neu erschienenen, dritten Roman „Spiegelberg“, der gleichzeitig ein vielschichtiges Portrait der ersten Nachkriegsgeneration in Deutschland zeichnet.

Fünf Jungs und zwei Mädchen, alle so etwa Mitte der1950er Jahre geboren, bilden eine „Clique“, wie es sie in den 1960er und 1970er Jahren in den Vorstadtsiedlungen in Deutschland viele gab. Sie nennen sich „Furies“, wachsen in „Spiegelberg“, einer Kleinstadtsiedlung im fiktiven westfälischen Langenhagen zusammen auf und bleiben sich durch die Irrungen und Wirrungen der folgenden Jahrzehnte stets verbunden. Im Jahr 2015 sind dann nur noch Nina und Martin am Leben. Was ist passiert? Ein Gang über den Friedhof wird für die beiden, die inzwischen ein Paar sind, zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Hinter den scheinbar harmlosen Erinnerungen an Partys und Liebeswirren wird eine Welt sichtbar, die von im Krieg traumatisierten, verrohten Eltern geprägt ist, von Schlägen und sexuellen Übergriffen. Die „Furies“ gehen ihre eigenen Wege, sie brechen mit dem Mief der ersten Nachkriegsjahrzehnte, den Konventionen der Elterngeneration und bleiben doch heillos verstrickt in einer kleinbürgerlichen Welt, der es vor allem am Gespräch und Miteinander fehlt. Michael Göring holt dieses Gespräch mit seinem Generationenroman nach. Es ist der vielleicht wichtigste Schritt der Wirtschaftswunderkinder in eine freiere, eine emanzipiertere Gesellschaft, wie der letzte Satz des Romans ganz folgerichtig zeigt: „Nina, ich muss dir etwas erzählen, das ich noch nie jemandem erzählt habe, das fünfzig Jahre lang mein Geheimnis war.“

Michael Göring liest im Literaturhaus aus „Spiegelberg. Roman einer Generation“. Moderation: Rainer Moritz.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 10.-/6.- Euro


Lesung, Vortrag, Gespräch

„Aufklärung“

Steffen Martus, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, liest aus seinem Buch „Aufklärung“ (Rowohlt Verlag), einem „Epochenbild“ über Deutschland im 18. Jahrhundert. Moderation und Gespräch: Sandra Pisot.

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, 18.00 Uhr.


Lesung

„Ich bin immer noch da!“

Walter Sittler liest aus den Büchern von Dieter Hildebrandt.

St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29 – 30, 20.00 Uhr, 29.90 Euro


Poetry Slam

„Jägerschlacht“

Offener Poetry Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Lesen kann, wer sich kurz vor der Veranstaltung in die Leseliste eintragen lässt.

Kampf der Künste, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr, 4.- Euro


Literatur in Hamburg