Montag, 18.03.2013


Buchpräsentation mit Joey Goebel

„Ich gegen Osborne“

Joey Goebel
Joey Goebel, Foto: Regine Mosimann, Diogenes Verlag
Schon im Alter von 23 Jahren veröffentlichte der amerikanische Schriftsteller Joey Goebel mit dem Roman „Freaks“ ein gefeiertes Romandebüt, mit dem er euphorisch als „Schriftsteller, Musiker, Junggenie“ (Die Zeit) gefeiert wurde. Nach „Vincent“ und „Heartland“, ebenfalls international erfolgreichen Romanen, erscheint in diesem Frühjahr nun ein neuer Roman des 1980 in Henderson, Kentucky, geborenen Autors: „Ich gegen Osborne“. Erzählt wird aus einem ganz normalen Schulalltag, jedoch von einem nicht so ganz normalen Schüler: James Weinbach, der im Anzug seines gerade verstorbenen Vaters in die Schule geht, scheint der einzige verantwortungsbewusste Heranwachsende in einer haltlosen, sexbesessenen Gesellschaft zu sein. Er kann seine Mitschüler nicht ausstehen (was auf Gegenseitigkeit beruht), die cool sein wollen und doch nur gefühllos und vulgär sind und sich gegenseitig drangsalieren. Und nun scheint auch noch seine Angebetete, Chloe, die so tickt wie er, während der Ferien in Florida ihre weibliche Seite entdeckt zu haben – und das nicht zu knapp. Notgedrungen nimmt James den Kampf auf: Ich gegen Osborne! Nicht nur gegen den Direktor, den er mit seinem Wissen um dessen Sex-Eskapade mit einer Schülerin erpresst, sondern gegen die ganze Highschool. Der „Outsider der Outsider“ beschließt, die Schule so aufzumischen wie noch nie ein Schüler vor ihm. Joey Goebel stellt seinen Roman zusammen mit dem Schauspieler Robert Stadlober vor.

Veranstalter: Cohen & Dobernigg Buchhandel. Ort: Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 21.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Lesung

Hommage an Hamid Skif

Vor zwei Jahren ist der in Hamburg im Exil lebende algerische Schriftsteller Hamid Skif in Hamburg gestorben. In einer Hommage erinnern Daniel Bielenstein, Claudia Claus, Verena Rabe und Hartmut Pospiech an den Schriftsteller, der sich nie als politischer Autor begriff und doch wegen seines Engagements für die Meinungsfreiheit verfolgt wurde. Schon als 20-Jähriger hatte er in Algerien seine ersten Gedichte veröffentlicht, doch geprägt wurde sein Leben von seinen journalistischen Arbeiten. Skif gründete in Algerien die Wochenzeitung „Perspectives“ und beobachtete als Generalsekretär der Vereinigung der Journalisten seines Landes den Stand der Meinungsfreiheit in seiner Heimat. Kämpfen, kämpfen, kämpfen, das habe sein Leben in Algerien bestimmt, und die Angst, die er mit Tranquilizern in Schach hielt, um schlafen zu können, während seine Frau und die vier Töchter wachlagen, weil sie Angst um den Mann und Vater hatten. Das hat er in einem Gespräch vor einigen Jahren einmal über die schwierige Zeit in Algerien gesagt. 1997 ist er mit seiner Familie nach Hamburg geflohen, wo er als Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums aufgenommen wurde. In den folgenden Jahren hat er vorwiegend an seinem literarischen Werk gearbeitet, es sind Gedicht- und Erzählbände in Deutschland und Frankreich erschienen und sein Roman „Geografie der Angst“ (Edition Nautilus), der die Geschichte der Verfolgung auf eine Gegend ausweitet, in der Angst vor Verfolgung keine Rolle spielen dürfte: auf Europa. In Frankreich wurde er für „Geografie der Angst“ mit dem „Prix de l’association des écrivains de langue française“ ausgezeichnet.

Veranstalter: Literaturzentrum, Writers’ Room. Ort: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Amos Oz
Amos Oz, Foto: Mariusz Kubik

Lesung mit Amos Oz

„Unter Freunden“

Seine Geschichten würden von den „elementaren Kräften menschlicher Existenz“ erzählen, „von Einsamkeit. Von Liebe. Von Verlust. Von Tod. Von Sehnsucht. Von Verzicht und Verlangen. Also von den grundlegenden Dingen, die jeden betreffen“, sagt der israelische Schriftsteller Amos Oz über seinen in diesem Frühjahr in einer deutschen Übersetzung neu erschienenen Erzählband „Unter Freunden“. Amos Oz, der u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, Mitbegründer der Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now) ist, kehrt mit seinen neuen Erzählungen zu seinen Wurzeln zurück, zu der Zeit, die ihn am meisten inspiriert hat: seine Jahre im Kibbuz. Die acht Erzählungen spielen im fiktiven Kibbuz Ikat und zeichnen prägnante und feinfühlige Porträts von Frauen und Männern, die ihren ganz eigenen Träumen und ihrem eigenen Schmerz nachhängen, immer im Schatten des großen Traums vom Kollektiv. Da ist Zvi, der pessimistische Gärtner, der alle im Kibbuz mit aktuellen Katastrophenmeldungen versorgt; David, der Lehrer, der die Frauen liebt; Nina, eine eigensinnige junge Frau, die es keine Nacht mehr mit ihrem Mann aushält; und Martin, ein Schuster, der den Holocaust überlebt hat. Oz tastet sich behutsam an seine Figuren heran, beobachtet sie, ihre Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte mit nüchternem Blick und mit großer Empathie. Jede dieser Geschichten ist ein literarisches Kleinod, alle zusammen ergeben sie ein Porträt einer großen Idee und einer ganz spezifischen Zeit. Im Literaturhaus stellt Amos Oz seine Erzählungen vor. Den deutschen Text liest Michail Paweletz. Moderation: Sigrid Löffler.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 14.-/10.- Euro.


Buchpräsentation mit Katja Kraus

Erfolg, Macht, Privilegien – und dann das Aus

 Katja Kraus
Katja Kraus, Foto: Gunter Glücklich
Acht Jahre war die ehemalige Fußballnationalspielerin Katja Kraus im Vorstand des HSV und damit die einzige Frau im Management des deutschen Profifußballs. Dann kam das Aus. Angespornt durch diese Erfahrung, hat sie mit zahlreichen Prominenten über das Phänomen Macht gesprochen: über das Gefühl, es geschafft zu haben, über Druck und Verantwortung und über das jähe Ende einer Karriere und das Leben danach. Ungewöhnlich ehrlich erzählen u.a. Hartmut Mehdorn, Ole von Beust, Ron Sommer, Andrea Ypsilanti, Roland Koch, Sven Hannawald und Gesine Schwan ihre sehr persönlichen Geschichten vom Erfolg und Scheitern. Das aus den Gesprächen entstandene Buch „Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern“ präsentiert Katja Kraus im Gespräch mit Björn Engholm. Moderation: Roger Willemsen.

Veranstalter: S. Fischer Verlag, Thalia Buchhandlung. Ort: Abaton Kino, Allendeplatz 3, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.50/6.50 Euro.


Lesung

„Ueberdog“

Jörg-Uwe Albig liest aus seinem neu erschienenen Roman, in dem von Stella erzählt wird, die sich in der High Society auskennt. Als sie einer Gruppe von Obdachlosen begegnet, die wie aus dem Nichts auf einer Party aufkreuzen, glaubt sie, den wahren Glamour entdeckt zu haben. Mit dem Finger auf dem Auslöser ihrer Kamera folgt sie ihnen – und verliert sich in ihrer Welt. Moderation: Friederike Moldenhauer.

Veranstalter: Nachtasyl. Alstertor 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.


Literatur und Musik

„LOB DICH!- Greve liest Dichter Demel“



Der sich da so behende der Sprache bedient, um Unzulänglichkeiten des Lebens zu seinen Gunsten umzugestalten, trägt den Namen Dichter Demel. Nein, nicht der einst so berühmte Richard Dehmel, sondern nur Demel - und ohne h. Diesen unbekannten Poeten hat sich der Hamburger Lyriker und Autor und Kolumnist Andreas Greve ausgedacht. Beim literarischen Kabarett „Die Wendeltreppe“ stellt er seinen Dichter Demel vor. Musik macht Hannes Lingens auf dem Akkordeon.

Veranstalter: Die Wendeltreppe. Ort: Parlament im Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 18.-/14.- Euro inkl. Verzehrgutschein von 5.- Euro. Kartenvorbestellungen unter Tel. 040 / 868 229.


Literatur in Hamburg