Samstag, 19.09.2015


Lesung mit Åke Edwardson

„Marconipark“




Åke Edwardson ist einer der erfolgreichsten schwedischen Krimiautoren. Zum Harbour Front Literatufestival bringt er seinen neu erschienenen Roman „Maronipark“ mit, den 12. Fall für seinen beliebten Kommissar Erik Winter. Den deutschen Text liest Heikko Deutschmann. Durch den Abend führt Margarete von Schwarzkopf.

Göteborg in höchster Alarmbereitschaft: Mitten in der Stadt wird ein Toter gefunden. Inszeniert für die Polizei, im Marconipark. Hände und Füße gefesselt, um den Kopf eine Plastiktüte, platzierte Hinweise. Alles deutet darauf hin, dass weitere Morde geschehen. Und tatsächlich – fünf Tage später wird eine zweite Leiche gefunden. Kommissar Erik Winter vermutet Rache als Motiv. Für etwas, das in der Vergangenheit geschehen ist und die Kraft hat, Böses hervorzubringen. Der Täter geht mit einer besonderen Brutalität vor, doch auch die Opfer selbst waren alle auf die ein oder andere Art gewalttätig. Kommissar Winter wird plötzlich von Alpträumen gequält. Kindheitserlebnisse kehren zurück. Hatte er sie verdrängt? Als eine weitere Leiche auftaucht, droht der Kommissar unter der Last der Erinnerung zu zerbrechen.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Kühne Logistics, University – KLU, Großer Grasbrook 15–17, 20.00 Uhr. Eintritt: 14.- Euro. Weitere Informationen und Kartenvorverkauf: harbourfront-hamburg.com »


Lesung mit Kenneth Bonert

„Der Löwensucher“




Der kanadische Schriftsteller Kenneth Bonert präsentiert zusammen mit Charly Hübner, der aus der deutschen Übersetzung lesen wird, sein mehrfach ausgezeichnetes Epos über eine Familie jüdischer Auswanderer, die im Südafrika der 1930er Jahre von einem neuen Leben träumen. Moderation: Charly Hübner.

1924 flieht die junge Gitelle aus Litauen auf die andere Seite des Erdballs zu ihrem Mann Abel nach Johannesburg. Dort zieht ihr kleiner rothaariger Sohn Isaac im jüdischen Ghetto mit den schwarzen Jungs um die Häuser, während Vater Abel in seiner Uhrmacherwerkstatt mit seinen Freunden der verlorenen Heimat nachweint. Gitelle dagegen arbeitet rigoros an einem Neuanfang und träumt von einem Haus, in dem auch ihre fünf armen, in der alten Welt verbliebenen Schwestern Platz hätten. Als Isaac von der Schule fliegt, sieht sie darin eine Chance für ihn, mit Phantasie und Chuzpe auf der Überholspur erfolgreich zu werden – alles für ihren Traum. Der Junge beginnt als Angestellter einer Umzugsfirma und lernt dabei den schillernden Wundermittelverkäufer Bleshnik kennen, den fürchterlichen Magnus Oberholzer, einen Vertreter der erstarkenden antisemitischen Grauhemden, aber auch die große Liebe. Die allgemeine Weltlage verdüstert sich, und Isaac muss sich entscheiden: Will er wie sein Vater »gefressen« werden oder furchtlos und tough sein wie seine Mutter, die wie eine Löwin für ihre Ziele kämpft?

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Cap San Diego, Überseebrücke, 21.00 Uhr. Eintritt: 14.- Euro. Weitere Informationen und Kartenvorverkauf: harbourfront-hamburg.com »


Bukowksi-Lesung

„Schlechte Verlierer“




Für Jean Genet war er „der stärkste Dichter in Amerika“, als einen „Selbstvernichtungsfanatiker“ hat ihn die Hamburger Schriftstellerin Peggy Parnass gesehen, während er im „Münchner Merkur“ verächtlich als „Amerikas neuer Ober-Pornograph“ denunziert wurde. Tatsächlich gibt es viele Missverständnisse über Charles Bukowski, zum Beispiel, dass er eine „Poesie des Hässlichen“ geschrieben habe, wie es in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ einst hieß.

Der „Dirty old man“ der amerikanischen Literatur hat die Menschen im Allgemeinen, insbesondere jedoch die Frauen geliebt, auch dann noch, wenn der Suff ihm das Hirn vernebelt hatte. „In aller Herrgottsfrühe“, heißt es in seinem Gedicht „Wie ein Veilchen im Schnee“, „am blauköpfigen Mittag/ schick ich dir ein Telegramm/ eine knochige Hand/ mit einem kunstseidenen/ Ärmel dran/ ein großer Kerl/ mit gelben Zähnen und einem/ epileptischen Vater/ wird es dir/ an die Tür bringen/ lächle/ und/ nimm es/ an/ es ist besser als/ das, was dir sonst/ blüht.“ Das ist nur eines, der vielen wunderbaren Gedichte von diesem Charles Bukowski, der am 16. August 1920 in Andernach in Deutschland geboren wurde und am 9. März 1994 in Los Angeles starb. Schöne, ganz prosaische Sätze gibt es von Bukowski natürlich auch. Zum Beispiel diesen: „Der Mut kommt aus dem Bauch - alles andere ist Verzweiflung.“ Wer ihn noch nicht kennt, den „Mann mit der Ledertasche“, der jahrelang als Postmann arbeitete, hat jetzt die Gelegenheit dazu: Der Schauspieler Oliver Sauer stellt Charles Bukowski und sein Werk im Logensaal vor, am Klavier begleitet von Christian Jovanov.

Veranstalter: Logensaal der Hamburger Kammerspiele. Hartungstr. 9-11, 20.15 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Literarischer Spaziergang

„Das Schöne & das Nützliche“

Nach einer Englandreise im Jahre 1785 begann der Kaufmann, Hanseat und Sozialreformer Baron Caspar von Voght den heutigen Jenischpark und seine anderen Ländereien in Hamburg zu einem Landschaftsgarten mit landwirtschaftlicher Nutzung umzubauen. Der Jenischpark wurde so zum Mustergut und Vorbild für weitere wunderbare Gärten in Flottbek. Vera Rosenbusch präsentiert bei einem literarischen Garten-Spaziergang literarische Texte der Entstehungszeit und erläutert kulturgeschichtliche Zusammenhänge. Treffpunkt: Vor dem Jenisch Haus, Baron-Voght-Str. 50, 14.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Literatur in Hamburg