Dienstag, 02.02.2016


Lesung und Gespräch

„Ein Abend über Hans von Dohnanyi“




Er ist persönlicher Referent mehrerer Justizminister, Staatsanwalt und ab 1932 Regierungsrat des Reichsjustizministeriums mit Zugang zu geheimsten Dokumenten, er lernt Hitler, Himmler und Göring kennen, und Hans von Dohnanyi, 1902 als Sohn des ungarischen Komponisten Ernst von Dohnányi und dessen Frau, der Pianistin Elisabeth Kunwald geboren, beginnt schon 1934 nach der „Röhm Affäre“ mit der Erstellung vertraulicher Dossiers über die Verbrechen des NS Regimes. Nach einem Sturz der Regierung sollen sie als Belastungsmaterial gegen die Führungsspitze der Nationalsozialisten dienen. Doch dazu wird es nie kommen.

1942 verhilft Hans von Dohnanyi, der mit Christine Bonhoeffer, der Schwester seiner Schulfreunde Dietrich und Klaus, verheiratet ist, einer Reihe von Juden, die als Agenten getarnt werden, zur Flucht in die Schweiz. Im März 1943 beteiligt er sich an einem Attentatsversuch gegen Hitler, im April 1943 wird er verhaftet. Seine frühe Mitarbeit an Putschplänen fliegt nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 auf: Dohnanyi wird am 9. April 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet. Während sein Sohn Christoph, geboren 1929, ein bedeutender Dirigent und Komponist wird, schlägt sein Sohn Klaus, geboren 1928, ebenfalls eine politische Karriere ein, von 1981 bis 1988 ist er Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. In Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Lyrikerin Ulla Hahn und dem Antisemitismusforscher Winfried Meyer veröffentlichte Klaus von Dohnanyi 2014 unter dem Titel „Mir hat Gott keinen Panzer ums Herz gegeben“ (DVA) die Briefe seines Vaters aus dem Militärgefängnis und der Gestapohaft 1943-1945. Im Literaturhaus stellt Klaus von Dohnanyi die Briefe im Gespräch mit Martin Doerry vor. Auszüge aus den Briefen liest Tilo Werner.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.


Literaturclub

„Der beste Roman des Jahres“

Wundern Sie sich gelegentlich über nichtssagende, banale, banausische, gravitätische, quälende Romane, die mit den höchsten Preisen ausgezeichnet werden? Beim Literaturclub im Gewerkschaftshaus erklärt Brigitte Neumann mit Edward St. Aubyns „Der beste Roman des Jahres“ (Piper Verlag), wie´s dazu kommt.

Veranstalter: Literaturclub im Gewerkschaftshaus. Besenbinderhof 62, 19.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Poetry Slam

Crime-Time-Slam Hamburg

Subtile Verbrechen oder skurrile Todesfälle, geniale Ermittler oder grantige Eigenbrötler, alles ist erlaubt, was in sieben Krimi-Minuten passt. 10 Krimiautorinnen und -autoren treten mit kurzen Krimis um den Titel des ersten Hamburger Crime-Time-Slam-Champions an. Über den Sieg entscheidet eine Publikumsjury.

Veranstalter: Hamburger Autorenvereinigung. Ort: Logensaal der Hamburger Kammerspiele, Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.-/ 6.- Euro.


Poetry Slam

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Diät“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über eine Flasche „Tullamore Dew“ freuen und startet beim nächsten Slam auf Platz 1. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Poetry Slam

„Dichterliga“

Einen „Slam wie eine Heimat“ verspricht „Kampf der Künste“ für diesen Slam, bei dem lokale Poeten gegeneinander antreten und mit ihrem Sieg oder dem Platz auf dem Treppchen Punkte sammeln können. Die wiederum gehen in die Gesamtwertung ein und am Ende der Saison darf man sich vielleicht nicht nur über den Sieg der „Dichterliga“ freuen, sondern auch über einen Startplatz beim spektakulären Saisonfinale. Moderation: Rasmus Blohm.

Veranstalter: Kampf der Künste. Molotow. Spielbudenplatz 5, 20.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesebühne

Textlabor Bergedorf

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.45 Uhr an. Musik: Holz und Schulz. Moderation: Volker Pripnow.

Ort: BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter http://www.textlabor-b.de.


Literatur in Hamburg