Dienstag, 02.06.2015


Lesung und Gespräch mit Uwe Timm

Literatursoiree mit Uwe Timm




Der Literaturkritiker und Autor Lothar Müller, der als Feuilletonredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin arbeitet, trifft sich zur Literatursoiree mit Uwe Timm. Zum 75. Geburtstag des in Hamburg geborenen Schriftstellers, der heute in München und Berlin lebt, ist der Essayband „Montaignes Turm“ (Kiepenheuer & Witsch) erschienen, in dem er sich mit seinem Schreiben auseinandersetzt.

Uwe Timm hat Romane, Novellen, Erzählungen und auch sehr populäre Kinderbücher (u.a. „Rennschwein Rudi Rüssel“) veröffentlicht. Besonders mit seinem Roman „Rot“, aber auch mit der Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“, die vor der Kulisse der letzten Kriegstage in Hamburg eine wundersame Liebesgeschichte und die Geschichte der ersten Currywurst erzählt, erreichte er ein großes Lesepublikum. Mit „Montaignes Turm“ hat Uwe Timm, der promovierter Literaturwissenschaftler ist, eine Zusammenstellung von Texten der letzten Jahre vorgelegt, die den Horizont seines literarischen Schaffens umreißt. Es geht um Montaignes Arbeitszimmer in einem Turm, das Aussicht und Rückzug miteinander verbindet, um die Frage nationaler Identität am Beispiel von Kafkas Romanfragment „Amerika“, um das Keetelklopperplatt in einer Lobrede auf die deutsche Sprache, um das Verhältnis von Kunst und Handwerk am Beispiel Bölls, um die Frage, ob das Schreiben lernbar sei, und ganz zentral und immer wieder um Thomas Mann, vor allem um eine erneute Lektüre seines Romans „Der Zauberberg“.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Buchpräsentation mit Gunter Gerlach

„Stellvertreter der Wut“

Gunter Gerlach, Foto: Björn Luelf
Auf seiner Website fragt Gunter Gerlach einleitend zu der Auflistung seiner Bücher: „Wer soll das alles lesen?“ Es sind inzwischen über 30 Romane von ihm erschienen, dazu kommen seine Stories und zwei Bände mit Reportagen. Lang und prominent ist auch die Liste der Preise, die der 1941 in Leipzig geborene Schriftsteller erhalten hat: Deutscher Krimipreis, Friedrich-Glauser Preis, MDR Literaturpreis, Bruno Fuchs Preis und so weiter, den Friedrich-Glauser-Ehrenpreis hat er vor zwei Jahren erhalten, er gilt als meistausgezeichneter Krimi-Schriftsteller Deutschlands.

Dabei sind keineswegs alle seine Roman Krimis: Gerlach hat mit „Herzensach“ (1998) den „endgültigen Heimat-Roman“ vorgelegt, „Ich bin nicht. Die ewige Rache der Indianer“ (2005) ist ein Mystery-Roman, „Jäger des Alphabets“ (2008) firmiert als Abenteuer-Roman und mit „Katastrophe Wunderbar“ hat er 1988 vom „schönsten Weltuntergang aller Zeiten“ erzählt. Gerlachs neuester Streich gehört nun wieder in die Reihe seiner Krimis - und in denen kämpfen stets ganz wunderbar skurrile Helden gegen die Unwägbarkeiten des Daseins. In „Stellvertreter der Wut“ ist es ein gewisser Holm, von Beruf Honorarterrorist, dem das Leben eine Lehre erteilt. Holm wirft Farbbeutel gegen Fassaden, zündet Autos an oder zerschmettert Glasscheiben als Rache an unbarmherzigen Unternehmern, Beamten, Finanzbetrügern und Hausbesitzern. Als der eigentlich zu größeren Gefühlen unfähige Holm sich eines Tages verliebt, wird sein Leben jedoch plötzlich kompliziert. Er macht Fehler bei seinen Aufträgen, und die Polizei kommt ihm auf die Spur. Dann ist da auch noch ein toter Mann, der so keinesfalls eingeplant war. Wie kommt er aus all dem nur wieder unbeschadet heraus? Gunter Gerlach stellt seinen neuen Krimi erstmals im Rahmen der Schwarzen Hafen-Nächte in der Speicherstadt-Kaffeerösterei vor. Moderation: Michael Friederici.

Veranstalter: Speicherstadt-Kaffeerösterei. Kehrwieder 5, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Reservierungen unter www.schwarzenaechte.de.


Hamburger Literaturquiz

Ratespaß in der Zentralbibliothek

Wie hieß dieser Anzeigenakquisiteur bei einer Tageszeitung nochmal, der in einem der großen Romane des 20. Jahrhunderts die Hauptrolle spielt? Richtig, das ist ja auch einfach - es handelt sich um Leopold Bloom, den James Joyce in seinem Roman „Ulysses“ am 16. Juni 1904 auf seinen Wegen durch Dublin begleitet. Auch Karl Roßmann würden sicher viele Leser mühelos als Hauptfigur aus Franz Kafkas Roman „Der Verschollene“ identifizieren, aber erkennt man Literatur-Nobelpreisträger auch an ihren Stimmen? Oh ja, das geht. Und lässt sich von Literaturkritiken auf die besprochenen Romane schließen? Auch das ist natürlich möglich. Beim Hamburger Literaturquiz steht von Charlotte Brontë und Alexander Puschkin über Haruki Murakami bis Christian Kracht und J. K. Rowling, von der „Unendlichen Geschichte“ bis zu „Hundert Jahre Einsamkeit“, alles auf dem Programm, was Rang und Namen hat in der Literatur. Und natürlich gibt es auch tolle Preise zu gewinnen. Doch vor allem macht dieses literarische Abenteuer Spaß! Zusammengestellt und moderiert wird das Quiz von einem Team von Geisteswissenschaftlerinnen der Uni Hamburg.

Veranstalter: Literaturhaus Hamburg, Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.-/4.-. Um Anmeldung unter zentralbibliothek.veranstaltungen(at)buecherhallen.de wird gebeten.


NDR Hörspiel

„Das Grab der kleinen Vögel“

Auf dem Programm der Reihe NDR Hörspiel im Planetarium steht ein spannender Kriminalfall von Elisabeth Herrmann, der in der Reihe „Radio Tatort“ neu erschienen ist: In einer Kurklinik, idyllisch am Scharnower See gelegen, muss Jac Garthmann nach einer Knieoperation physiotherapeutische Exerzitien betreiben. Unter den Lüstern des Speisesaals, umschwärmt von silbergelockten Damen taucht er ein in eine Zauberberg-Welt mitten im Mecklenburgischen. Erschüttert wird die Idylle durch den angeblichen Selbstmord einer Patientin. Johanna Regenbacher, 76 Jahre alt, Juwelierswitwe aus Oldenburg, war eine gut situierte Dame mit erfrischend unkonventionellen Ansichten, Humor und Lebensmut. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, warum sie sich aus dem dritten Stock gestürzt haben sollte. Eigentlich hatte Jac Garthmann der Polizeiarbeit abgeschworen. Aber der von der örtlichen Polizei schnell als Suizid abgetane Tod weckt bei ihm Gerechtigkeitssinn und Schnüfflerinstinkt. Bei der Wahrheitsfindung kann er auf Bettina Breuers Unterstützung nicht ganz verzichten.

Veranstalter: NDR-Hörspiel, Planetarium. Ort: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.


Literatur im Gespräch

„Die Glasglocke“

Beim Treffen des Literaturclubs Be60 steht der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin Sylvia Plath auf dem Programm, der 1966 erstmals erschien. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: Kulturverein Be60. Ort: Der Klub, Besenbinderhof 62, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. (Weiterer Termin: 9.6., 19.30 Uhr.)


Poetry Slam

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Sturm“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über eine Flasche „Tullamore Dew“ freuen und startet beim nächsten Slam auf Platz 1. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Literatur in Hamburg