Dienstag, 20.10.2015


Lesung mit Serhij Zhadan

„Mesopotamien“




Ein „wehmütiges, gut gelauntes und kämpferisches Buch“, das ein „lebendiges Denkmal für die ideale Stadt Charkiw“ setzt, lobte Volker Weidermann im „Spiegel“ zum Erscheinen von Serhij Zhadans Roman „Mesopotamien“ in diesem Herbst. Der promovierte Germanist Serhij Zhadans, 1947 in der Ostukraine geboren, gehört heute zu den führenden Autoren seines Landes, sein zuletzt erschienener Roman „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ wurde von der BBC zum „Buch des Jahrzehnts“ gekürt.

In „Mesopotamien“ porträtiert er ein modernes Babylon, seine Heimatstadt Charkiw, indem er von Menschen erzählt, die im „Zweistromland“ leben: zwischen dem ukrainischen Dnjepr im Westen und dem russischen Don im Osten. Rebellen der Existenz, kämpfen Zhadans Helden, Marat, Romeo, Sonja, Ivan, Bob und wie sie alle heißen, gegen die drohende Verfinsterung ihres Lebens. Vor dem Hintergrund des Krieges, der bereits begonnen hat, ringen sie um den Sinn ihres Lebens, um ihre Liebe, um ein mutiges, freies Verhältnis zueinander, dem auch der Tod nichts anhaben kann. Serhij Zhadan stellt sein Buch zum Yachtclub vor. Ein Gespräch mit dem Autor führen die beiden Skipperinnen Friederike Moldenhauer und Tina Uebel.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard Nocht-Str. 69, 19.30 Uhr. Eintritt: 9.- Euro.


Lesung mit Paula Bomer

„Neun Monate“

Paula Bomer
Paul Bomer, Foto: Natalie Brasington
Zum dritten Mal unerwartet schwanger, diesmal mit einem Mädchen und das, nachdem die zwei Jungs gerade aus dem Gröbsten raus sind. Das wirft die junge New Yorkerin Sonia völlig aus der Bahn.

Sie verlässt ihren Mann und die Kinder und begibt sich auf einen kompromisslosen Roadtrip durch Amerika. Und macht unterwegs alles, was einer Schwangeren verboten ist. Schüttet literweise Alkohol in sich rein, kifft und lässt sich auf One-Night-Stands ein. Sie ist „bad“, rebellisch – und liebt ihre Familie doch über alles. Die junge New Yorker Autorin Paula Bomer räumt in ihrem neuen Roman „Neun Monate“ konsequent mit den Klischees auf, die über Mütter, Schwangere Kinder und Ehe im Umlauf sind. „Diese Art zu schreiben, gehört zum Rauesten und Eindringlichsten, was mir je begegnet ist,“ schwärmte Jonathan Franzen. Im Mathilde liest Paula Bomer aus ihrem Roman.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro.


Philosophisches Café

„Dem Terror zum Trotz“

Beim „Philosophischen Café“ im Literaturhaus gastiert unter dem Titel „Dem Terror zum Trotz: Der Islam ist Poesie und schön“ mit Milad Karimi, Professor für islamische Philosophie in Münster, ein profunder Kenner des Islam: Er hat den Koran neu ins Deutsche übertragen, weil ihm bisherige Übersetzungen wie Untertitel in einer Oper vorkamen, der man den Ton abgestellt hat. Sein Koran ist nicht dogmatisch, unvollständig und auf Dialog angelegt. „Warum es Gott nicht gibt und er doch ist“ (Herder Verlag), heißt Karimis neu in diesem Oktober erschienene Buch, das er ebenfalls vorstellen wird. Gastgeber der Diskussionsrunde ist Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.


Lesung

„Schattenboxer“

Zur „Schwarzen Hafen-Nacht“ liest Horst Eckert aus seinem zweiten Fall für den Top-Ermittler Vincent „Che“ Veih, den Sohn einer RAF-Terroristin.

Veranstalter: Speicherstadt-Kaffeerösterei. Kehrwieder 5, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Podiumsdiskussion

„Rassismus und Sprache“

„Ausländer“, „Mensch mit Migrationshintergrund“ oder „Postmigrant“ – wie beeinflussen Begriffe gesellschaftliche Realität? Welche Wirkung hat die Umdeutung von Begriffen? Und taugt eine bewusste Wortwahl als gesellschaftliches Interventionsmittel? Das sind einige der Fragen zum Thema „Rassismus und Sprache“, die Tunay Önder, Mitbegründerin und Autorin des Blogs „Migrantenstad“ Serhat Karakayali, (Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung) und Hadija Haruna (Jorunalistin, Vorständin Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) diskutieren.

Veranstalter: W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik, Nernstweg 32-34, 19.30 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.


Poetry Slam

„Jägerschlacht“

Offener Poetry Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Lesen kann, wer sich kurz vor der Veranstaltung in die Leseliste eintragen lässt.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Literatur in Hamburg