Samstag, 21.04.2012


Vattenfall Lesetage

„Auf der Suche nach dem, was zählt“




„Ich glaubte mal an Joschka Fischer, Alice Schwarzer und Jan Ullrich. An den aufrechten Grünen, die kämpferische Feministin und den ehrlichen Sportler. Dann kamen der Beratervertrag, die Bildzeitung und die Blutwäsche. Und ich fragte mich, ob es besser wäre, an nichts mehr zu glauben. Aber geht das: ein Leben ohne Ideale?“ Das fragt sich Julia Friedrich in ihrem vielgelobten Buch „Ideale“. Die 1979 in Dortmund geborene Journalistin gehört einer Generation an, die vor allem eines ist: pragmatisch. Doch wollen wir tatsächlich eine Gesellschaft, in der sich nicht einmal mehr die Jungen gestatten, an Utopien zu glauben und für eine bessere und gerechtere Welt einzutreten? Und wo sind die Vorbilder? Ein Jahr lang machte Julia Friedrichs sich auf die Suche nach Menschen mit Idealen. Sie traf jene, die ihnen treu blieben, und jene, die sie verrieten. Ihre Reise führte sie in die Büros von Gerhard Schröder und Peter Hartz; aber auch zu Nichtprominenten, die jenseits des Rampenlichts an der Verwirklichung ihrer Ideen arbeiten. Zusammen mit Nina Pauer, die aus ihrem Buch „Wir haben keine Angst. Gruppentherapie einer Generation“ lesen wird, stellt Julia Friedrichs ihre „Suche nach dem, was zählt“ vor. Moderation: Claudia Cosmo.

Ort: IBA DOCK, Am Zollhafen 12, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter Tel.: 01805 / 969 000 123 (Ortstarif) oder unter vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


Vattenfall Lesetage

„Der Mann, der kein Mörder war“

Die beiden schwedischen Krimiautoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt lesen aus ihrem neuen Roman. Den deutschen Text liest Sebastian Dunkelberg. Moderation: Regula Venske.

Ort: Vattenfall Europe Verwaltungsgebäude, Vortragssaal, Überseering 12, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter Tel.: 01805 / 969 000 123 (Ortstarif) oder unter vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


Veruschka
“Veruschka – Mein Leben“, DuMont Verlag

Vattenfall Lesetage

„Veruschka“

Ihr Gesicht: weltberühmt, tausendfach fotografiert. Ihre Geschichte: weitgehend unbekannt. Erstmals erzählt Vera Gräfin von Lehndorff aus ihrem Leben als Supermodel und schillernde Ikone. Veruschka gelang in den 60er- und 70er-Jahren eine außergewöhnliche Karriere in der Mode- und Kunstszene von New York und Paris. In ihrem Buch „Veruschka“ berichtet sie über Begegnungen mit Susan Sontag, Andy Warhol und Richard Avedon, gibt Einblicke in die Glamourwelten und ihre Schattenseiten und erinnert sich an ihre Kindheit. Im Museum für Kunst und Gewerbe stellt Vera Lehndorff ihr Buch vor. Moderation: Kai Schächtele.

Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Spiegelsaal, Steintorplatz 1, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter Tel.: 01805 / 969 000 123 (Ortstarif) oder unter vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


Vattenfall Lesetage

„Azazel“

Leif Randt
Youssef Ziedan, Foto: Doris Poklekowski

In Ägypten löste der nun in deutscher Übersetzung vorliegende Roman des Professors für Islamische Philosophie, Youssef Ziedan sofort nach seinem Erscheinen heftige Kontroversen aus – die Koptische Orthodoxe Kirche forderte vergeblich ein Verbot des Buches, muslimische Scheichs protestierten gegen den Autor. Erzählt wird das abenteuerliche Leben des koptischen Mönchs Hypa – von ihm selbst. Hypa will Rechenschaft ablegen: über seine Verfehlungen, die der frühchristlichen Kirche und vielleicht sogar der Gläubigen überhaupt. Geboren im südlichen Ägypten, wuchs er mit dem Glauben an die alten ägyptischen Götter auf. Als junger christlicher Mönch studierte er Medizin, begab sich auf Wanderschaft und geriet mitten in die leidenschaftlichen theologischen Auseinandersetzungen, die im 5. Jahrhundert die Kirche erschütterten. In der Stabi stellt Youssef Ziedan seinen Roman vor. Den deutschen Text liest Max Eipp. Moderation: Matthias Göritz.

Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter Tel.: 01805 / 969 000 123 (Ortstarif) oder unter vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


Vattenfall Lesetage

„Unerkannt durch Freundesland – Illegale Reisen durch das Sowjetreich“

Reisen war in der DDR ein heikles Thema. Der Westen war sowieso tabu, aber auch Richtung Osten gab es vielerlei Einschränkungen. Nicht einmal in die Sowjetunion, den vielbeschworenen Retter und großen Bruder, durfte man ohne offizielle Erlaubnis besuchen. Doch gerade das Verbotene lockte. Unangepasste junge Leute unternahmen mit Hilfe eines Transitvisums, das nur für drei Tage galt, wochenlange riskante Expeditionen in ein Riesenreich, das elf Klimazonen umfasste und gigantische Landschaften versprach. Das illegale Reisen durch die Sowjetunion ist heute weder im Osten noch im Westen Deutschlands bekannt. Wie viele dieser durch die Sowjetunion von der DDR aus unternommen wurden, ist statistisch nicht erfasst, aber die Zahl geht in die Tausende. In Zeitzeugeninterviews, ergänzt durch essayistische Betrachtungen und Reisebeschreibungen, erzählt das Buch „Unerkannt durch Freundesland“ nun von den Reisen auf eigene Faust kreuz und quer durch das Bruderland im Osten. Frank Böttcher, Cornelia Klauß, Kathrin Kalies, Jürgen van Raemdonck, Ulrich Ladurner (Moderation) stellen das Buch vor.

Ort: „Alte Küche“ der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Alsterdorfer Markt 5, 19.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. Karten unter Tel.: 01805 / 969 000 123 (Ortstarif) oder unter vattenfall.de/lesetage und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.


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„Süden“

Friedrich Ani liest aus seinem mit dem Deutschen Krimipreis 2012 ausgezeichneten Roman, über den Denis Scheck kurz und knapp „ein Spitzenbuch“ erkannt, „Brigitte“ feierte „das Krimi-Comeback des Jahres“ und auf NDR-Info freute sich Martina Bittermann darüber, „dass Tabor Süden wieder da ist“. Süden, das ist nicht zum ersten Mal der Ermittler in Anis Krimi. Er erhält den Auftrag nach dem Wirt Raimund Zacherl zu suchen. Der Fall ist genau das Richtige ihn: Ein Mann verlässt sein Durchschnittsleben, und jeder fragt sich, warum. Süden verfolgt die Spur des Wirts bis nach Sylt – und schon bald wird deutlich, dass niemand den Mann wirklich kannte. Melancholisch bis komisch erzählt Ani von einer Suche, auch der nach sich selbst.

Ort: Monsun-Theater, Friedensallee 20, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


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„Hamburg – Shanghai über Land 2010“

Tina Uebel liest Reisegeschichten und zeigt Bilder von ihrer großen Fahrt nach Shanghai im letzten Jahr, die sie ab Hamburg-Hauptbahnhof in etwa sieben Wochen durch zehn Länder führte, bis sie endlich in Shanghai ankam.

Ort: Café Weiße Maus, Taubenstr. 13, 20.00 Uhr.


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„Gas prompt? Energie aus Russland literarisch“

Christine Gölz und Henrike Schmidt, beide sind Kultur- und Literaturwissenschaftlerinnen für slawische Sprachen, lesen Texte aus verschiedenen Epochen und Stilen zwischen sozialistischem Realismus und Postmoderne über Energiegewinnung und Energieverbrauch in Russland.

Ort: Café KUNST-NAH, Kulturetage Altona, Große Bergstraße 160, 20.00 Uhr.


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„Rassismus im Kinderbuch“

Vortrag und Diskussion mit Sina Hätti.

Ort: Kinderladen Maimouna, Holstenstraße 20, 15.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.


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„Zu Tisch, zu Tisch“

Sybil Gräfin Schönfeld präsentiert ihren im Arche-Verlag erschienenen Streifzug durch die Kulturgeschichte des Essens. Musik gibt es auch, Fotos werden gezeigt – und die Kirchengemeinde Altona Ost wartet mit kulinarischen Überraschungen auf.

Ort: Friedenskirche, Otzenstraße 19, 19.30 Uhr.


Lesung

„Gartenlust des Barock“

Vera Rosenbusch führt durch den einst bedeutendsten Barockgarten in Jersbek und rezitiert aus Werken von u.a. Hagedorn, Brockes und Calderon de la Barca.

Veranstalter: Hamburger Literaturreisen. Treffpunkt: Jersbek, Eingang Barockgarten (Tor mit weißen Pfeilern), 14.30 Uhr.


Literatur in Hamburg