Mittwoch, 21.06.2017


„fête du livre“

Altonaer Verlage laden ein

Die Edition Nautilus, der Junius Verlag und PUNKTUM Bücher! laden an diesem Abend zu Lesungen und Gesprächen, der Präsentation neuer Bücher und verlegerischer Ideen, kurz zu einer fête du livre in Altona. Mit dabei sind u.a. Marie Rotkopf mit ihrem „Antiromantischen Manifest“, Günter Märtens liest aus seinem autobiographischen Roman „Die Graupensuppe“ und macht Musik, der Junius Verlag präsentiert eine Buchausstellung zu geistes- und kulturwissenschaftlichen Themen.

literatur altonale um 18.00 Uhr beim Junius Verlag, Stresemannstraße 375; um 19.30 Uhr bei der Edition Nautilus, Schützenstraße 49a; um 21.00 Uhr mit PUNKTUM Bücher! bei Tisch & Stuhl, Gaußstraße 60; Eintritte frei


Lesung mit Harald Martenstein

Sex, Kinder, Tiere und Nazis

Harald Martenstein
Harald Martenstein, Foto: Bertelsmann Verlag
Seine Kolumnen sind so vielseitig wie es das Leben vorschreibt. Und witzig, nachdenklich, sarkastisch, skurril, manchmal wütend, das sind sie auch. Nett ist der Kult-Kolumnist, preisgekrönte Autor und Humorist Harald Martenstein dagegen nicht. Jedenfalls nicht in seinen Kolumnen. Davon hätte ja auch niemand was. Seit einigen Jahren erntet er immer wieder sogar Hasstiraden. Doch „Nettsein ist auch keine Lösung“, wie schon der Titel seines neuen Sammelbandes mit „Einfachen Geschichten aus einem schwierigen Land“ annonciert. Zum literatur altonale stellt Harald Martenstein seine neue Kolumnensammlung mit „einfachen Geschichten aus einem schwierigen Land“ im stilwerk vor.

Zum Auftakt seiner „einfachen Geschichten“ unternimmt Harald Martenstein eine „Standortbestimmung“, die man als ganz schön nüchternes Resümee des Kolumnisten lesen kann, der seit einigen Jahren nicht nur seinen Lebensalltag, Frauen und Männer, „Sex und Nudelsiebe“ thematisiert, sondern sich auch zu Themen wie „Gender, politische Korrektheit und Feminismus“ äußert. Er ist „da so hineingeschlittert“, ahnungslos wie er war. Und er hat es mit „verbissenen Leuten“ zu tun bekommen und die Erfahrung gemacht, dass es Themen gibt, die in der Presselandschaft mit großer Vorsicht behandelt werden. In der darauf folgenden Kolumne philosophiert er dann zuerst einmal meisterhaft über Katzen mit Hitlerbärten und freut sich darüber, dass er vier Paradethemen auf nur zweieinhalb Seiten unterbringen durfte: Sex, Kinder, Tiere und Nazis.
So kuschelig geht es dann natürlich nicht weiter, egal, ob er über „Missionare“ schreibt, über „Gott“, das „Fasten“, „Intelligenz“, „Nichtschwimmer“ und „Arschlöcher“, er eckt gerne an, der Harald Martenstein. Und provoziert damit Widerspruch und Belehrung. Bei vielen Kolumnen hat er einen oder mehrere Kommentare aus dem Internet mit ins Buch aufgenommen. Auf „lobende Kommentare“ hat er dabei „schweren Herzens“ verzichtet. Deshalb stehen da dann oft Sachen wie: „Prototyp des privilegierten Ignoranten“ (Townsville) oder „verwirrter reaktionärer Bourgeois“ (Profi-Trollerin). Richtig freundlich ist dagegen noch ein Kommentar wie dieser: „„Erinnert stark an Kishon“. Da braucht man dann nur noch ergänzen: „Das sind wir von Ihnen ja gewohnt“ („Cherrypicker“).

literatur altonale im stilwerk, Große Elbstr. 68, 20.00 Uhr, 10.- Euro. Karten unter www.altonale.de/literatur oder an der altonale Infobox auf dem Spritzenplatz in Ottensen.


Literatur in den Häusern der Stadt

„Händels Auferstehung“

Zur Eröffnung des Festivals, das bis zum 25. Juni zu 14 Veranstaltungen in Hamburg lädt, liest der Schauspieler Stefan Hunstein die Erzählung „Händels Auferstehung“ aus Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“, die von der Entstehung von Händels „Messias“ erzählt.

Kunstsalon e.V. und Hans-Kauffmann-Stiftung in der Galerie Hengevoss-Dürkop, Klosterwall 13, 20.00 Uhr, 22.-/15.- Euro.


Performance

„Arbeitest du noch oder lebst du schon?“

Performance mit Julian Greis, Franziska Hartmann und Mirco Kreibich im Rahmen der Reihe „Gebundenes Leben“. Regie: Ron Zimmering.

Literaturhaus und Körber-Stiftung im KörberForum, Kehrwieder 12, 20.00 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung unter www.koerberforum.de erforderlich.


Wortpicknick im Park

„Die Erfindung der deutschen Grammatik“

Die Hamburger Autorin Rasha Khayat liest aus ihrem Debütroman „Weil wir längst woanders sind“, die in Berlin lebende syrische Autorin Rasha Abbas liest aus ihrem Erzählband „Die Erfindung der deutschen Grammatik“. Aus der deutschen Übersetzung liest die Schauspielerin und Autorin Julia Jessen. Musikalisch begleitet die Songwriterin Norma den Abend mit friesischen und plattdeutschen Songs.

Planten un Blomen, Bühne des Musikpavillon, Parkeingang Tiergartenstraße, 20.15 Uhr, Eintritt frei


Lesung

„Lyrik im Café“

Knut Schaflinger liest aus seinem neuen Gedichtband „Die Ungewissheit der Quadrate“ (Verlag Rolf Liebe). Moderation: Peter Engel.

Kulturcafé Chavis, Detlev-Bremer-Str. 41, 19.00 Uhr, Eintritt frei


Lesung und Kommentar

„Fräulein Else“

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr liest im Rahmen der Reihe „Große Erzählungen der Weltliteratur“ aus dem 1924 erstmals publizierten Monolog der 19-jährigen Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts in Wien von Arthur Schnitzler. Hanjo Kesting kommentiert.

Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr, 10.-/8.- Euro.


Literatur und Musik

„Hamburg, mein Hamburg“

Clemens von Ramin, die Akkordeonistin Natalie Böttcher und Thomas W. Kraupe (Visualisierungen) präsentieren einen „literarisch musikalischen Bilderbogen“ über Hamburg.

Planetarium. Linnering 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.


Lesebühne

„Spätlese“

Autorinnen und Autoren – Anfänger wie Profis – sind eingeladen ihre Kurzgeschichten oder Gedichte zum Besten zu geben. Wer vorlesen möchte, kommt nach Möglichkeit etwas früher, zehn Autorinnen und Autoren dürfen auf die Bühne. Musikalische Begleitung: Crazy Joe (Gitarre). Moderation: Wolfgang A. Gogolin.

Kulturpunkt im Barmbek-Basch, Wohldorfer Str. 30, 19.30 Uhr, Für Lesende frei, für Zuhörer 2.- Euro.


Literatur in Hamburg