Dienstag, 22.11.2011


Jonas Jonasson
Jonas Jonasson, Foto: Sara Arnald

Nordische Literaturtage

Neue Literatur aus Schweden und Dänemark

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist ein ziemlich langer Titel für einen Roman – und das gilt in der Verlagsbranche nicht gerade als verkaufsfördernd. Doch in Schweden haben sich die Leser trotzdem für den „Hundraåringen“ begeistert. Der Debütroman von Jonas Jonasson wurde mit 500.000 verkauften Exemplaren zum Überraschungserfolg und hat es inzwischen auch in Deutschland auf einen Spitzenrang in den Belletristik-Charts geschafft. Das liegt auch an dem Helden des Romans, der an seinem 100. Geburtstag, nachdem der Bürgermeister und die lokale Presse ein großes Spektakel vorbereiten, einfach verschwindet. Worüber bald ganz Schweden in Aufruhr gerät, denn dieser Allan Karlsson ist nicht irgendwer, sondern war irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt, obwohl er sich für Politik nie sonderlich interessiert hat. Um 18.30 Uhr stellt Jonas Jonasson seinen Roman zusammen mit Heiko de Groot, der den deutschen Text lesen wird, vor. Moderation: Susanne Albrecht. Um 20.30 Uhr präsentieren die Nordischen Literaturtage dann zwei starke Stücke aus Dänemark: Helle Helle, sie ist eine der großen dänischen Gegenwartsautorinnen, liest aus ihrem neuen Roman „Rodby-Puttgarden“ und Morten Ramsland liest aus seinem neuen Roman „Die Sumobrüder“. Ulrich Sonnenberg moderiert und liest, zusammen mit Helle Helle, die deutschen Texte.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 18.30 Uhr und 20.30 Uhr. Eintritt: jew. 10.-/8.- Euro.


Heinrich von Kleist
Heinrich von Kleist

Lesung mit Oliver Törner

„Vernunft, keilförmig“

Er sei „so wund“, schrieb Heinrich von Kleist kurz vor seinem Freitod an seine Cousine Marie von Kleist, „dass mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht wehe tut, das mir darauf schimmert“. Am 10. November 1811,vor also etwas über 100 Jahren, nahm sich der nahezu mittellose Schriftsteller dann das Leben. Er erschoss am „Stolper Loch“, dem heutigen „Kleinen Wannsee“, zuerst seine an Krebs erkrankte Begleiterin Henriette Vogel und dann sich selbst. Der Freitod des genialen, rastlosen Schöpfers von Dramen wie „Penthesilea“ und „Käthchen von Heilbronn“ gilt bis heute als ein Skandalon der Literaturgeschichte.
Unter dem Motto „Vernunft, keilförmig“, liest Oliver Törner aus den Werken von Heinrich von Kleist.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Lesung und Gespräch mit Gerald Hüther

„Was wir sind und was wir sein könnten“

Der Gehirnforscher und Autor Prof. Dr. Gerald Hüther präsentiert seinen „neurobiologischen Mutmacher“ und damit ein Plädoyer für ein radikales Umdenken: Er fordert in seinem neuen Buch den Wechsel von einer Gesellschaft der Ressourcennutzung zu einer Gesellschaft der Potentialentfaltung, mit mehr Raum und Zeit für das Wesentliche.

Veranstalter: Heinrich-Heine-Buchhandlung. Grindelallee 26-28, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Literatur in Hamburg