Samstag, 24.03.2018


Lesung mit Julia Jessen

Klassische Familienmechanik

Julia Jessen
Julia Jessen, Foto: Marion von der Mehden
Ihre Geschichte »ist der Zukunft gewidmet«. Als weiteres Entré hat die Schauspielerin und Schriftstellerin Julia Jessen die Trias Fliehkraft, Tension (Druck) und Gravitation ihrem zweiten Roman »Die Architektur des Knotens« vorangestellt und den Begriffen Poesie, Gesellschaft und Liebe zugeordnet. Es ist eine beinahe klassische Familienmechanik der Gegenwart. In ihrem Roman ist dieser Trias der Kräfte eine junge Familie ausgeliefert.

Ich möchte mich so gern hinschmeißen.« Das sagt eine »leise Stimme«, die Yvonne mit sich herumträgt. Und das ist viel schlimmer als die lauten Gedanken, die unausgesprochen bleiben, den Abstand zwischen ihr und ihrem Leben beschwören. »Die Kinder müssen aber mal Haare waschen«, sagt sie sich, oder: »Sag, dass dir Blumen gefallen«. Dabei hat sie keinen Grund, unzufrieden zu sein. Eigentlich sind sie und Jonas ein gutes Paar. Sie haben zwei nette Jungs, um die sich liebevoll kümmern, gute Freunde, sie sind beide berufstätig, teilen sich die alltäglichen Aufgaben. Dennoch hat sie das lähmende Gefühl, nur noch zu funktionieren. Irgendwann ist dann die Gewissheit da, dass es so nicht weitergeht. Nach einem Fest geht sie mit einem der jüngeren Gäste noch in eine Bar. Und schläft mit ihm. Aber warum musste sie es auch noch ihrem Mann erzählen? Und warum ihre Familie verlassen? Um dem wunschlosen Unglück, der stillen Zerstörung zuvorzukommen, die man oft erst bemerkt, wenn es zu spät ist?
Julia Jessen erzählt von der Entfremdung in einer Familie, wenn das Leben eingerichtet ist und gebremst nur von kleinen Konflikten zwar funktioniert, aber zu selten Glücksmomente hervorbringt. Was darauf folgt, ist nur zu oft eine Trennung. In »Die Architektur des Knotens« mündet das Zerwürfnis dann aber in einem guten Plan. Die Familie arrangiert sich, denn auch das gehört zur klassischen Familienmechanik. Man könnte diese Gravitationskraft auch Liebe nennen.

Buchhandlung Lüders, Heußweg 33, 20.00 Uhr


»Die Literaturkantine«

Jour Fixe für Autoren

Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Norddeutschland sind zu einem Austausch in zwangloser Runde eingeladen. Reimer Boy Eilers informiert über die »Fallstricke im Buchvertrag«VS – Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in

Hamburg, Ver.di. im Kulturhaus Eppendorf, Julius-Reincke-Stieg 13 a, 11.00 – 13.00 Uhr, Eintritt frei


Literarischer Spaziergang

»Heine & Hamburg«

Vera Rosenbusch führt auf den Spuren Heinrich Heines durch die Hamburger Innenstadt. Sechs Jahre hat der berühmte Dichter in Hamburg gelebt, viele seiner Werke spielen hier oder nehmen Bezug auf die
Hansestadt.

Treffpunkt: Heine-Denkmal auf dem Rathausmarkt, 14.30 Uhr, € 10,–


Lesung

»Never teach history witout telling a story«

Ein Abend mit Esther Bejarano und Peggy Parnass

Dr. Albert Jonas Haus, Karolinenstr. 35, 19.00 Uhr.


Lesung für Kinder

» Polly Schlottermotz«

Lucy Astner liest aus ihrer Erfolgsreihe. Für Kinder ab 8 Jahren.

stories! im Falkenriedquartier, Straßenbahnring 19, 17.00 Uhr, Eintritt frei, Reservierungen: anmeldungen@stories-hamburg.de.


Poetry Slam

Lola Slam

» Die besten Poeten des Landes und mutige Neulinge« treffen sich, um ihre Zuschauer mit Fünf-Minuten-Texten zu begeistern. Abgestimmt wird auch bei diesem Slam mit Punkten zwischen 0 und 10 darüber, ob Text und Performance Gänsehaut oder Lachreiz, Abscheu oder Gleichgültigkeit beschert haben. Moderation: David Friedrich.

Kampf der Künste im Lola Kulturzentrum, Lohbrügger Landstr. 8, 20.00 Uhr, € 10,–/8,–

Literatur in Hamburg