Dienstag, 26.09.2017


Lesung mit Shumona Sinha

„Staatenlos“

 Shumona Sinha
Shumona Sinha, Foto: Eleanor Stills
Die aus Indien stammende, in Frankreich lebende Schriftstellerin Shumona Sinha, die mit ihrem Roman „Erschlagt die Armen“ ein vielfach gefeiertes Lehrstück über die europäische Asylpolitik vorlegte, liest aus ihrem neuen Roman, in dem sie von drei Frauen und ihrem exemplarischen Schicksal in Indien und Europa erzählt. Aus der deutschen Übersetzung liest Sigrid Behrens.

Esha stammt aus wohlhabendem, gebildetem Milieu in Kalkutta, sie ist aus Liebe zur Sprache nach Paris gekommen, einem romantischen Traum folgend. Doch während sie auf das Ergebnis ihres Einbürgerungsantrags wartet, häufen sich die rassistischen Bemerkungen, die abfälligen Blicke, die Enttäuschungen.
Mina ist Analphabetin und stammt aus einer Bauernfamilie, die seit Generationen Land in Bengalen bewirtschaftet, das ihr nicht gehört. Sie wird in einen Aufstand gegen den Bau einer Autofabrik hineingezogen. Doch sie hat eine viel drängendere Sorge, denn sie ist von ihrem Cousin Sam schwanger, der sie ganz sicher nicht heiraten wird.
Marie schließlich wurde schon als Säugling von liberalen französischen Eltern adoptiert. Sie reist regelmäßig nach Indien, auf unbestimmter Suche nach Exotik und ihrer eigenen unauffindbaren Herkunft.

cohen + dobernigg, Sternstr. 4, 20.30 Uhr, 8.- Euro.


Lesung mit Philippe Pujol

„Die Erschaffung des Monsters“

Philippe Pujol
Philippe Pujol, Foto: Benjamin Geminel
Marseille, Inbegriff von mediterraner Weltoffenheit, ist zugleich ein städtischer Kosmos, in dem massive soziale Gegensätze aufeinanderprallen. Philippe Pujol beschreibt in seinem Buch „Die Erschaffung des Monsters“ (Hanser Verlag) die Stadt und ihre Akteure, von den minderjährigen Straßendealern bis zu der unheiligen Allianz zwischen Lokalpolitikern und Immobilienhaien. Im Literaturhaus stellt Philippe Pujol sein Buch über „Elend und Macht in Marseille“ vor. Die deutschen Texte liest Michail Paweletz. Moderation: Gesa Schneider.

Mit seinem ersten auf Deutsch erschienenen Buch macht der Franzose Philippe Pujol Autorenkollegen wie Roberto Saviano Konkurrenz, der in Italien vor allem mit seinem Werk »Gomorrha« über die neapolitanische »criminalità organizzata« für Furore sorgte. Wie in einem Brennglas zeigt Philippe Pujol, was auch anderswo in Frankreich, ja europaweit zunehmend politischen und sozialen Sprengstoff birgt: Korruption und Klientelismus, ganze gesellschaftliche Bereiche, die in Armut, Kriminalität und Perspektivlosigkeit versinken und so zum Nährboden politischer Radikalisierung werden. Eine aktuelle Reportage von enormer literarischer Kraft und politischer Brisanz.

Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


Lesung mit Zoë Beck

„Die Lieferantin“




Nach ihrem Kriminalroman „Brixton Hill“ legt Zoë Beck mit „Die Lieferantin“ (Suhrkamp Verlag) einen weiteren, meisterhaften Thriller vor, der in London spielt, in einer nicht wirklich fernen Zukunft nach dem Brexit. Zoë Beck liest „Schwarzen Hafen-Nacht“ liest Zoë Beck aus ihrem Thriller. Moderation: Michael Friederici.

Ein Drogenhändler treibt tot in der Themse, ein Schutzgelderpresser verschwindet spurlos. Ellie Johnson weiß, dass auch sie in Gefahr ist – sie leitet das heißeste Start-up Londons und zugleich das illegalste: Über ihre App bestellt man Drogen in höchster Qualität, und sie werden von Drohnen geliefert. Anonym, sicher, perfekt organisiert. Die Sache hat nur einen Haken – die gesamte Londoner Unterwelt fühlt sich von ihrem Geschäftsmodell bedroht und will „Die Lieferantin“ tot sehen. Ein Kopfgeld wird auf sie ausgesetzt. Ellie beschließt zu kämpfen – ihre Gegner sind mächtig, und sie lauern an jeder Straßenecke.

Speicherstadt-Kaffeerösterei, Kehrwieder 5, 20.00 Uhr, 7.-Euro.


Hamburger Übersetzerinnen packen aus

„Verbrecher, Taugenichtse und Clochards“

Annette Kopetzki, Miriam Mandelkow und Claudia Steinitz präsentieren im Rahmen der Übersetzerlesungen zum Hieronymustag ihre Neuerscheinungen und erzählen von den abenteuerlichen Wegen, auf denen ihre Werke ins Deutsche finden. Auf dem Programm stehen: Virginie Despentes, Das Leben des Vernon Subutex, Kiepenheuer & Witsch 2017, aus dem Französischen von Claudia Steinitz; Samuel Selvon, Die Taugenichtse, dtv 2017, aus dem Englischen von Miriam Mandelkow; Maurizio Torchio, Das angehaltene Leben, Zsolnay 2017, aus dem Italienischen von Annette Kopetzki. Moderation: Eva Profousová.

Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Straße 79, 20.00 Uhr, 6.- Euro.


Lesung

„Auf den Spuren meiner Mutter“

Peter Koletzki liest aus seinem neu erschienenen Roman „Das Leben der Ursula Schulz“.

Bürgerhaus Barmbek, Lorichsstr. 28 A, 19.30 Uhr.


Poetry Slam

„Hamburg ist Slamburg“

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr, 6.- Euro. (Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Literatur im Gespräch

„Caffè letterario“

Auf dem Programm des deutsch-italienischen Literaturtreffs steht der Roman „La bambina e il sognatore“ Dacia Maraini.

Istituto Italiano dCultura, Hansastr. 6, 19.00 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung unter Tel.: 040-39999130 oder per E-Mail an iicamburgo(at)esteri.it.


Literatur in Hamburg