Dienstag, 28.04.2015


Übersetzer-Lesung

„Wir haben ein Loch in den Himmel gebrannt“




Über Hamburg wird ein Bomber der Royal Air Force abgeschossen, und der Heckschütze gerät in Kriegsgefangenschaft, in Italien kämpft die Bäuerin Agnese gegen deutsche Besatzer und italienische Faschisten, ein Militärkaplan versucht vergeblich, zwischen den Fronten zu vermitteln, und löst damit eine Katastrophe aus. Aus Anlass des siebzigsten Jahrestags der Befreiung am 8. Mai stellen drei Hamburger Übersetzer Texte vor, die sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs befassen.

Ulrike Schimming liest aus ihrer Übersetzung von Renata Viganòs Roman „Agnese geht in den Tod“; Klaus Manns Drehbuch „Der Kaplan“, das in den Film Paisà von Roberto Rossellini einfließen sollte, wurde in dieser Form nie umgesetzt – der Übersetzer und Verleger des Männerschwarm Verlags Joachim Bartholomae spricht über die Hintergründe des Projekts und die besondere Herausforderung, einen Autor, der im Exil die Sprache wechselte, ins Deutsche zurückzuholen; Ingo Herzke stellt seine Übersetzung von A.L. Kennedys Roman „Day“ vor.

Veranstalter: Weltlesebühne e.V., Buchhandlung Christiansen. Ort: Christianskirche, Ottenser Marktplatz 6, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Philosophisches Café“ mit Heinz Bude




„Es ist klar, dass Gesellschaften nicht mehr nur einfach durch Werte zusammengehalten werden, möglicherweise sind am Ende die entscheidenden Kittstellen solche emotionaler Art.“ Das ist der Ausgangspunkt, den der renommierte Soziologe Heinz Bude sich für sein neues Buch „Gesellschaft der Angst“ gewählt hat. Und seine Diagnosen könnten durchaus Angst machen.

Erschöpfungsdepressionen schon bei Jugendlichen. Bildungspanik bei ihren Eltern. Horizontverengung bei den vielen Einzelkämpfern. Ein so hoher Angstpegel ausgerechnet in einem der komfortabelsten Länder? Angst ist der Ausdruck für einen Gesellschaftszustand mit schwankendem Boden, den Menschen fehlt der innere Kompass, sie sind süchtig nach Anerkennung, aber trauen ihr nicht. Der größte Mangel: Zugehörigkeit. Welchen gesellschaftlichen Entwicklungen sehen sich die Menschen ausgeliefert, wo fühlen sie sich verlassen, bevormundet oder übergangen? Und warum gibt es keine Revolte gegen die Gesellschaft der Angst? „Weil es zu einem Aufstand die Idee einer lebbaren Alternative geben muss“, schreibt Heinz Bude. „Die Gesellschaft der Angst ist eine, der die Vorstellung einer kommenden Zeit abhanden gekommen ist.“ Heinz Bude stellt sein Buch beim „Philosophischen Café“ vor und zur Diskussion. Gastgeber der philosophischen Vortrags- und Gesprächsrunde ist Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.


Lesung

„Das find ich aber gar nicht komisch!“

Hellmuth Karasek liest aus seinem neuen Buch, das eine „Geschichte in Witzen“ und gleichzeitig „Geschichten über Witze“ erzählt. Dabei geht es um einige sehr grundsätzliche Fragen, denn Witze machen uns in vielen Situationen das Leben leichter. Dennoch bleibt uns immer wieder einmal auch ein Scherz buchstäblich im Halse stecken. Warum also erzählt man Witze zu genau dieser Zeit und genau so, wie man sie erzählt? Was gibt ihnen ihre Aktualität? Was ver-raten sie über ihre Zeit, die Menschen, über uns?

Veranstalter: Buchhandlung Heymann, Freie Akademie der Künste. Ort: Freie Akademie, Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Lesung

„Die sieben Schwestern“

Lucinda Riley liest aus ihrem neuen Roman. Den deutschen Text liest Dennenesch Zoudé. Moderation: Anouk Schollähn.

Veranstalter: Meßmer Momentum. Am Kaiserkai 10, 17.00 Uhr.


Lesebühne

„Lesus Christus“

Die erste regelmäßige Lesebühne in Kiel gastiert in Hamburg. Mit an Bord sind die Autoren: Björn Högsdal, Torsten Wolff, Stefan Schwarck, Helge Albrecht, Michel Kühn und Björn Katzur.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Poetry Slam

„Hamburg ist Slamburg“

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.50 Euro. (Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Literatur in Hamburg