Donnerstag, 28.09.2017


Lesung mit Theresia Enzensberger

„Blaupause“

Theresia Enzensberger
Theresia Enzensberger, Foto: Rosanne Graf
Man ahnt die großen Zerwürfnisse und das Grauen, das auf die hoffnungsfrohe Zeit folgt, in der Theresia Enzensbergers Romandebüt „Blaupause“ spielt, doch die Avantgarde der zwanziger Jahre in Deutschland ist vor allem an der Gegenwart interessiert und an sich selbst. Die nächtlichen Schreie eines von Albträumen geplagten Kriegsversehrten des Ersten Weltkrieges, sie verhallen ebenso ungehört, wie die mahnenden Stimmen über den heraufdämmernden Nationalsozialismus. Das Weimarer Bauhaus ist vom Geist der Moderne durchweht und gleichzeitig gefangen von Ignoranz und Spinnerei.

Luise Schilling, ein ehrgeiziges Mädchen aus dem Berliner Bürgertum, will Architektin werden und macht die Erfahrung, dass das für eine Frau auch am Bauhaus fast unmöglich ist. Sie studiert bei Professoren wie Gropius oder Kandinsky und wirft sich hinein in die Träume und Ideen ihrer Zeit. Zwischen Technik und Kunst, Kommunismus und Avantgarde, Populismus und Jugendbewegung lernt Luise gesellschaftliche Utopien kennen, die uns bis heute prägen. Doch obwohl hier, von normal verrückt bis trotzdem innovativ, alle möglichen Ideen entwickelt werden, verbannt die „Wiege der Moderne“ talentierte Frauen vor allem an den Webstuhl und bleibt, wie die zornige Luise Jahrzehnte später als Architektin in New York feststellt, ein „seelenloser“ Ort.

Theresia Enzensberger liest in der Buchhandlung Felix Jud aus „Blaupause“. Moderation: Ulrich Greiner.

Buchhandlung Felix Jud, Neuer Wall 13, 19.00 Uhr, 8.- Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 040-343485 oder per E-Mail an kontakt@felix-jud.de wird gebeten.


Lese-Show

„The Swan Arnsberg Show“

Sven Amtsberg und seine Überraschungsgäste verraten „Die Wahrheit über die Liebe“.

Thalia Theater, Theaterbar Nachtasyl, Alstertor, 20.00 Uhr, 11.- Euro. (AK), 8.- Euro (VVK).


Literatur und Musik

„Hamburg, mein Hamburg“

Clemens von Ramin
Clemens von Ramin, Foto: Thomas Leidig
Clemens von Ramin, die Akkordeonistin Natalie Böttcher und Thomas W. Kraupe (Visualisierungen) präsentieren einen „literarisch musikalischen Bilderbogen“ über Hamburg.

Planetarium. Linnering 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.


Lesung

„Plattdütsche Geschichten un Dööntjes“

Im Rahmen der 2. Plattdeutschen Kulturtage vertellt Silke Frakstein op platt, musikalisch begleitet von Waldemar Keil (Bajan).

Nachbarschaftstreff Barmbek, Rübenkamp 54, 15.00 Uhr.


Lesung

„Kuno Kopfgeldjäger“

Christian Franz-Josef Vollmer liest aus seinem Fantasy-Roman.

Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr, Eintritt frei, Hutspende erbeten.


Poetry Slam

„Hamburger Waldmeisterschaft“

Die alternative Meisterschaft im Poetry Slam bietet „Newcomern wie alten Hasen“ die Chance Poetry-„Waldmeister“ zu werden. Moderation: Rike Myersund Frietzsche.

Salon Stoer, Fischmarkt 6, 20.15 Uhr, 7.- Euro.


Poetry Slam

Bunker Slam

In „Hamburgs härtester Arena“, im Bunker an der Feldstraße, stehen Geschichten und Gedichte auf dem Programm, die von einer willkürlich ausgesuchten Publikumsjury gnadenlos bewertet werden – und für den Erstplatzierten ein Siegeszug durch den Saal. Mit dabei sind u.a. Björn Rosenbaum, Noah Klaus, Lennart Hamann, Finn Holitzka, Victoria Helene Bergemann – VHB. Feature: Tim van Thom & Hans Blank. Moderation: Jason Bartsch.

Kampf der Künste im Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20.30 Uhr, 8.- Euro.


Multimediaspektakel

„Krawall und Satire“ mit Martin Sonneborn




Der Mann hat ganz klar nicht mehr alle Latten am Zaun, wandert 250 Kilometer rund um Berlin, und fabuliert dann in einem Buch mit dem abgeschnullten Titel „Heimatkunde“ auf fast 300 Seiten über den „wahren Stand der deutsch-deutschen Beziehungen“, indem er von Radikal-Nudisten, Wanderpredigern, depressiven Kampfhundebesitzern und Straßenbahnfahrern erzählt. Als Abgeordneter für „Die Partei“ streitet der Satiriker und Journalist Martin Sonneborn im Europaparlament für „Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiativen“. Die Aufzeichnungen seiner politischen Aktionen werden im Internet mit höchsten Klickraten gefeiert.

Günther H. Oettinger, den schwäbischen EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, hat Sonneborn über das Recht auf Vergessen befragt. Der Kommissar antwortete souverän auf Hochschwäbisch: „Wer in der Politig ischd, muss sich an seinen Erfolgen und Misserfolgen läbenslang messen lassen.“ Entlarvend ist jedoch auch der Besuch des Abgeordneten Sonnenborn bei der Lobby-Veranstaltung einer chinesischen Firma, wo es ihm prompt gelingt, die sehr charmante Public Relations Managerin „Fräulein Tsai“ als Spionin zu enttarnen. Sonnenborn vertieft seitdem seine Zusammenarbeit mit China, wie er freimütig einräumt. Was zeigt, wie leicht man einen Politiker kaufen kann.

Im Schauspielhaus präsentiert Martin Sonneborn ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler Agitation zugunsten der PARTEI. „Zum Heulen traurig!“ (BILD)

Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20.00 Uhr, 18.- Euro.


Science Slam

Wissenschaftsslam zu den 9. Hamburger Klimawoche

Junge Forscher stellen beim Science Slam zur 9. Hamburger Klimawoche Beiträge zu Themen wie Klima, Nachhaltigkeit und Energie vor. Moderation: Tim Berendonk.

Mojo Club, Reeperbahn 1, 20.00 Uhr, 10.-/8.- Euro. Tickets gibt es bei derTheaterkasse Schumacher oder online bei ticketino.

Literatur in Hamburg