Dienstag, 28.10.2014


Lesung mit Brigitte Kronauer

„Die Augen sanft und wilde“

Brigitte Kronauer
Brigitte Kronauer, Foto: Frank R. Max
„Ihre Lieblingsballade, bitte!“ So fragte Brigitte Kronauer, die große Erzählerin der deutschen Gegenwartsliteratur, Freunde und Fremde für das Projekt, aus dem dann ihr Buch „Die Augen sanft und wilde. Balladen“ entstand. Es ist eine persönliche, aber objektivierbare Auswahl des Wichtigen (es wurden 59 Balladen), und eine ebenso entschieden persönliche Auseinandersetzung mit diesen Texten. Die Georg-Büchner-Preisträgerin Brigitte Kronauer befragte auch sich selbst, die auswendiglernende Schülerin, die sie einmal war, das Kind aus einem auf Geschichten versessenen Haus. Denn Balladen sind Gedichte, die Geschichten erzählen, und zwar dramatische Geschichten, die nach dem Höchsten greifen: dem Schicksal, den Helden und dem Lied. Viele der Lieblingsballaden aus dem deutschen kollektiven Erinnerungsschatz gehören zu den allergrößten Meisterleistungen der Gattung: „Erlkönig“, „Bürgschaft“, „John Maynard“ oder „Füße im Feuer“ und wie sie alle heißen; oder zu den auch schon klassischen modernen Anverwandlungen wie Robert Gernhardts „Malade Ballade“ und Jan Wagners verstörender „Störtebeker“.






Im Literaturhaus stellt Brigitte Kronauer ihr Balladen-Buch zusammen mit Felix Manteuffel vor, der einige der so oft von Königskindern, Moorknaben und Hexen handelnden Gedichte lesen wird.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Literatur im Gespräch

„Erleuchtung garantiert“

Im Rahmen der „Debattenreihe“ im Nochtspeicher steht mit Andreas Münzners Roman „Stehle“ (Hanser, 2008) das „Abenteuer einer Nervensäge“ („Süddeutsche Zeitung“) auf dem Programm. Erzählt wird von einem begnadeten Schmarotzer und jungen Taugenichts, der sich eines Tages in einer ungenannt bleibenden Hafenstadt das Abstellzimmerchen einer Wohngemeinschaft sichert – mit ungeahnten Folgen für die anderen vier WG-Mitglieder. Brigitte Neumann stellt „Stehle“ vor und zur Diskussion.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Straße 69a, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Verschwunden in Deutschland“

Imke Müller-Hellmann liest aus ihrem Buch mit „Lebensgeschichten von KZ-Opfern“, für die sie sich auf eine „Spurensuche durch Europa“ begeben hat. Sie reiste zu den Familien von elf im KZ-Außenlager Aurich-Engerhafe ermordeten Häftlingen. Moderation: Karin Heddinga, KZ-Gedenkestätte Neuengamme.

Veranstalter: Buchladen Osterstraße, Osterstr. 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Szenische Lesung mit Sandra Flubacher

„Die Jahrhundertfrau Gertrude Stein“




Sie gehörte zu den „Prominenten“ des 20. Jahrhunderts, diese Getrude Stein, sie war eine Medienberühmtheit und doch ist ihr literarisches Werk immer eher ein Geheimtipp für Literaturliebhaber geblieben. Noch am bekanntesten wurden ihre Prosagedichte,, die im Original unter dem Titel „Tender Buttons“ (1914) erschienen sind. Diese „zarten Knöpfe“ sind täuschend einfache, jedoch sehr vieldeutige kurze Texte. Als „stilistische Meisterwerke“ (Cesare Pavese) gelten heute aber auch ihre Prosatexte und essayistischen Arbeiten. Ihre vier Vorträge über das Schreiben, erschienen unter dem Titel „Narration/ Erzählen“, sind bis heute ein höchst lesenswerter „Anschauungsunterricht“ (Thornton Wilder) über Prosa und Poesie. Im Nachtasyl präsentiert Sandra Flubacher einen Abend über „Die Jahrhundertfrau Getrude Stein“ in einer Einrichtung von Friederike Harmstorf.

Veranstalter: Nachtasyl im Thalia Theater. Alstertor, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Jiddische Lieder und Texte

„Shpil-zhe mir a lidele in yidish“

Monika Lengowski, Klemens Kaatz, Dany Beyer und Artemis Ioannidou präsentieren jiddische Lieder und Texte.

Veranstalter: eigenarten – Interkulturelles Festival. Ort: Alfred Schnittke Akademie, Max-Brauer-Allee 24, 20.00 Uhr. Eintritt: 12.-/10.- Euro.


Lesung

„Wir müssen die Mühle unseres Vaters verkaufen“

Ben Everding präsentiert sein im Frühjahr neu erschienenes Buch.

Veranstalter: Mathilde, Literatur & Café, Bogenstraße 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Poetry Slam

„Hamburg ist Slamburg“

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.50 Euro. (Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Lesung

Philosophischer FrauenSalon

Auf dem Programm des FrauenSalons steht in diesem Oktober Elisabeth Selbert, die als „Mutter des Grundgesetzes“ gilt. Gastgeberin des Salons ist Gaby Loebus.

Veranstalter: Hamburger Frauenbibliothek, Frauenstudien Hamburg e.V. Ort: Hamburger Frauenbibliothek, Grindelallee 43, 18.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Literatur in Hamburg