Donnerstag, 03.09.2015


Jüdischer Salon mit Barbara Honigmann

"Chronik meiner Straße"

Barbara Honigmann
Barbara Honigmann, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Seit 1984 lebt die Dramaturgin, Regisseurin und Schriftstellerin Barbara Honigmann in Straßburg, weit weg vom berühmten Zentrum. Hier gibt es keine Parks, kein Europaparlament und keine Kathedrale. Was es gibt, ist Vielfalt: orthodoxe und weniger orthodoxe Juden, einen dreibeinigen Hund, eine ältere Dame, die nicht zurückschreckt vor der Bepflanzung fremder Balkone, einen dunkelhäutigen Priester in weißem Gewand und einen Splitternackten mit dem Po in der Sonne.

In ihrem neuen Buch „Chronik meiner Straße“ erzählt Barbara Honigmann von dieser Welt im Kleinen, von Tragödien und Freundschaften, den Enttäuschungen, Hoffnungen und Träumen ihrer Nachbarn. Zum
Jüdischen Salon stellt sie ihr „vielgesichtiges Buch über jüdisches Leben im heutigen Europa“ (Beatrice von Matt, „Neue Zürcher Zeitung“) vor.

Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonar. Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.


Lesung mit Shumona Sinha

Angewidert vom System

Shumona Sinha
Shumona Sinha, Foto: Patrice Normand
„Erschlagt die Armen!“ ist Titel eines Prosagedichts von Charles Baudelaire, und die junge Protagonistin des gleichnamigen „Skandalromans aus Frankreich“ (Nautilus Verlag), scheint ihn wörtlich genommen zu haben: Sie schlägt einem Migranten in der Metro eine Weinflasche über den Kopf und findet sich in Polizeigewahrsam wieder. Dort soll sie dann erklären, was eine dunkelhäutige Frau indischer Abstammung, die in der Asylbehörde als Dolmetscherin zwischen Asylbewerbern und Beamten vermittelt, zu einer solchen Tat bringt?

Täglich übersetzt sie das Jammern und die Lügen der Asylbewerber – und ist einfach angewidert von diesem System aus Lügen und Verdrängung, deren Teil sie geworden ist. Erzählt wird der in Frankreich mehrfach ausgezeichnete Roman von Shumona Shina, geboren 1973 in Kalkutta, die seit 2001 in Paris lebt und nach der Publikation des Romans ihre Arbeit als Dolmetscherin bei der französischen Migrationsbehörde verlor. Im Buchladen Osterstraße stellt Shumona Sinha ihren Roman vor – und erzählt sicher auch, warum die Entrüstung über „Erschlagt die Armen!“ in Frankreich so groß war. Moderation und Übersetzung: Katharina Picandet.

Veranstalter: Buchladen in der Osterstraße, Osterstr. 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung

„Sie nennen es Nichtstun“

Zwei „legendäre Helden“ verspricht uns der Logensaal für diesen Leseabend mit Michael Weins und Alexander Posch im Rahmen der Ausstellung „synokrym“. Auf der Bühne sind die beiden Clubmacher und Schriftsteller ein eingespieltes Team, schon vor fast zwanzig Jahren haben sie ihre ersten gemeinsamen Clubabende veranstaltet. Durch den Abend führt Gunter Gerlach.

Vom LAOLA-Club an der Uni über die Liv-Ullmann-Show im Mojo-Club, die Schischischo an diversen Spielstätten und den bundesweit vielgerühmten MACHTclub im Schauspielhaus, von ersten Slam-Formaten in Deutschland über literarischen Trash bis hin zu hochkarätigen Literaturveranstaltungen mit international renommierten Autoren haben Alexander Posch und Michael Weins so ziemlich alles durchgespielt, was Literatur auf der Bühne kann. An erster Stelle stand jedoch immer das eigene Schreiben: Michael Weins hat mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht, zuletzt erschien im Frühjahr sein Erzählband „Sie träumt von Pferden. Geschichten mit Tieren“; von Alexander Posch erschien im letzten Jahr der Roman „Sie nennen es Nichtstun“, in dem er voller Hintersinn, stupender Ironie und höchst unterhaltend von den Krisen im Alltag einer Familie in einem Hamburger Vorort erzählt.

Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstr. 9-11, 20.15 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Team & Struppi-Show

Ein großer Tag

Der 3. September sei, so heißt es im Literaturhaus-Programm, ein ganz besonderer Tag: Im Jahr 1189 wurde Richard Löwenherz gekrönt, Cromwells Truppen standen 1651 endgültig siegreich bei Worcester und ebenfalls an einem 3. September, nämlich im Jahr 1967, wurde in Schweden von Links- auf Rechtsverkehr umgestellt. Ein geschichtsträchtiges Datum also, das ab sofort um ein weiteres Ereignis zu ergänzen sein wird: Im Literaturhaus präsentieren Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen mit der 11. Team & Struppi-Show ein „Feuerwerk für die Sinne“. Als Gesprächspartner und wortgewandten Showact empfangen sie den Berliner Kabarettisten Till Reiners, Preisträger des Deutschen Kabarettpreises und Jugend-kulturell-Gewinner. Ein „Special-Surprise-Guest“, der Musik machen wird, steht auch noch im Programm. Und dazu gibt es Talk, selbst erfundene Getränke und Tontaubenschießen in lockerer Atmosphäre, außerdem das schon legendäre Kinderschminken für Erwachsene und das vielgerühmte Elchschinken-Büfett im Kaminzimmer.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.-/4.- Euro.


Lesung und Gespräch

„Mit vereinten Kräften“

Sibylle Plogstedt liest aus ihrem Buch über „Die Gleichstellungsarbeit der DGB-Frauen in Ost und West (1990-2010)“ (Psychosozial-Verlag).

Veranstalter: Kulturverein des DGB Hamburg, Literaturzentrum. Ort: Be60, Besenbinderhof 62, 19.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Blind Date“

Zu Gast ist ein Autor oder eine Autorin der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2015, die Ende August bekanntgegeben wurde. Lassen Sie sich überraschen!

Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstraße 9, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Literatur und Musik

„Die Hand“ in Poesie und Musik

Hanns Friedrich Arnold rezitiert aus den Werken von u.a. Tucholsky, Borchert, Fontane, Rilke und Heine über „Die Hand“ und macht Musik von Brahms, van Eyck, Grieg, Schubert und Schumann.

Veranstalter: Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg