Mittwoch, 30.09.2015


Philosophisches Café mit Jörg Baberowski

„Räume der Gewalt“

Jörg Baberowski
Jörg Baberowski, Foto: Amrei-Marie, Wikipedia
Ein Buch „das gelobt werden wird“ und ein Buch, das „man anklagen“, vor dem man „warnen wird“, weil es „unsere Denkgewohnheiten“ irritiert, das verspricht uns das Literaturhaus in diesem Monat zum „Philosophischen Café“. Der vielfach ausgezeichnete Stalinismusforscher und Historiker Jörg Baberowski gastiert im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe mit seiner Studie über den kulturellen Umgang mit Gewalt, erschienen unter dem Titel „Räume der Gewalt“ im S. Fischer Verlag.

Jörg Baberowski räumt in seinem Buch mit der Vorstellung auf, Gewalt sei so eine Art „Betriebsunfall“ oder „Extremfall“. Er sieht in Gewalt tatsächlich eine jedermann zugängliche und attraktive Handlungsoption. Denn, so seine These: Gewalt verschafft Zugänge zur Macht. „Ein Argument kann ignoriert werden, ein Schlag ins Gesicht nicht. Selbst der Geringste, dem sonst niemand zuhören will, kann durch den Einsatz seiner Faust einen Machtgewinn erzielen, sich Respekt verschaffen. Wer Gewalt ausübt, bleibt im Gespräch.“ Jörg Baberowski stellt sein Buch im Literaturhaus vor und zur Diskussion. Gastgeber der Gesprächsrunde ist Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.


Übersetzerlesung zum Hieronymustag

„Gläserne Übersetzer“

Hieronymus im Gehäus
Albrecht Dürer, Hieronymus im Gehäus (Ausschnitt)
Er war ein so gelehrter wie tätiger Mann: Der um 347 n Chr. geborene Kirchenvater Hieronymus hat unter vielen anderen Übersetzungen die Bibel in das gesprochene Latein seiner Zeit übertragen und vier Klöster gegründet. Er gilt heute als Schutzpatron der Übersetzer. Rund um den Hieronymustag am 30. September organisiert die sehr lebendige Hamburger Übersetzerszene schon traditionell einige Lesungen.

In der Zentralbibliothek treffen sich Ina Kronenberger, Andreas Brunstermann, Dagmar Brunow, Dagmar Mißfeldt, Ursel Allenstein und Christel Hildebrandt, um als „Gläserne Übersetzer“ die abenteuerlichen Wege und Umwege von einer Sprache in die andere aufzuzeigen. Auf dem Bildschirm sehen die Besucher der Veranstaltung das Original und die gerade entstehende Übersetzung. Jeweils zwei Übersetzer arbeiten am gleichen norwegischen, dänischen oder schwedischen Text, um aufzuzeigen, wie unterschiedlich oder ähnlich das Ergebnis sein kann. Publikumsfragen sind sehr willkommen!

Veranstalter: Literaturhaus, Hamburger Öffentliche Bücherhallen, Weltlesebühne e.V. Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 17.00 – 20.00 Uhr. Eintritt frei!


Literatur in Hamburg