Mittwoch, 05.04.2017


Lesung mit Carlos Ruiz Zafón

In den dunklen Jahren des Franco-Regimes




Mit seinen Barcelona-Romanen um den „Friedhof der vergessenen Bücher“ hat Carlos Ruiz Zafón ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt begeistert. 2001 erschien mit „Der Schatten des Windes“ der Auftakt zu der Erzählwelt, die mit dem neuen Roman „Das Labyrinth der Lichter“ (S. Fischer Verlag) nun ein spannendes Finale findet. In der Laeiszhalle stellt Carlos Ruiz Zafón seinen neuen Roman vor. Lesung der deutschen Texte: Sandra Quadflieg. Moderation und Gespräch: Michi Strausfeld.

„Jeder Band versteht sich als ein unabhängiger Eingang zum Friedhof der Vergessenen Bücher“, hat Carlos Ruiz Zafón in einem Interview zum Erscheinen von „Das Labyrinth der Lichter“ erklärt, und „wo immer man beginnt, durch welche der vier Türen man auch tritt, wird man eine eigene Welt vorfinden.“ In den Vordergrund rückt er dabei einen besonderen, erzählerischen Aspekt: Während „Schatten des Windes“ ein Coming-of-Age-Roman ist, „Spiel des Engels“ ein Schauerroman und „Der Gefangene des Himmels“ ein Abenteuerroman, ist das grandiose Finale „Labyrinth der Lichter“ nun ein Spannungsroman. In den dunklen Jahren des Franco-Regimes, am Ende der 1950er Jahre, kehrt Alicia Gris von Madrid zurück in ihre Heimatstadt Barcelona, die in allen vier Romanen den Schauplatz des Geschehens bildet. Alicia soll das Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären, dessen dunkle Vergangenheit als Direktor des Gefängnisses von Montjuïc ihn einzuholen scheint. In seinem Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch aus der Serie „Das Labyrinth der Lichter“, das Alicia an ihr eigenes Schicksal erinnert. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne in Barcelona. Der Zauber dieses Ortes schlägt sie in seinen Bann, und wie durch einen Nebel steigen Bilder ihrer Kindheit in ihr auf. Doch die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben und das der Menschen, die sie am meisten liebt, in allerhöchste Gefahr, denn: „Die Erinnerungen, die man im Schweigen begräbt, sind die, die einen unaufhörlich verfolgen.“

Buchhandlung Heymann in der Laeiszhalle, Kleiner Saal, Gorch-Fock-Wall, 20.00 Uhr, 16.- Euro.


Buchpremiere mit Michael Naumann

„Glück gehabt“




„Ein zielstrebiges Leben habe ich nie geführt“, schreibt Michael Naumann in seiner soeben neu erschienenen Autobiographie „Glück gehabt“. Was ihn antrieb, sei eine unstillbare Neugier auf die Welt gewesen. Im Literaturhaus stellt er seine Memoiren vor. Moderation: Ulrich Greiner.

Als Kind erlebte er in seiner Geburtsstadt Köthen den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs, sein Vater fiel bei Stalingrad. Im Alter von elf Jahren floh er 1953 mit seiner Mutter aus der DDR nach Hamburg. Die wilden Sechziger verbrachte er als Student in München. In seinen durchaus selbstkritischen Erinnerungen blickt Michael Naumann zurück auf ein bewegtes Leben als Journalist, Hochschullehrer, Verleger und Politiker. Er erzählt von Begegnungen mit Helmut Schmidt, Marion Gräfin Dönhoff und Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, mit Gerhard Schröder, Oskar Lafontaine, Otto Schily und Joschka Fischer. Seine Erinnerungen an bedeutende Autoren wie Harold Brodkey, Herta Müller, Paul Auster, Siri Hustvedt, Peter Nádas oder Thomas Pynchon gleichen Glücksmomenten eines Büchernarren. Als Gründungsdirektor der Barenboim-Said Akademie in Berlin stößt er schließlich auf das deutsche Baurecht und die erstaunlichen Auflagen des labyrinthischen Hochschulrechts.

Hoffmann und Campe Verlag und Literaturhaus im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


Jüdischer Salon

„Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“

Die Kinderärztin und Psychotherapeutin Eva Umlauf, die 1942 in einem „Arbeitslager für Juden“ geboren wurde und Auschwitz überlebte, liest aus ihren Erinnerungen. Moderation: Stefanie Oswalt.

Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 59, 20.00 Uhr, 10.-/7.50 Euro.


Lesung

„Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex“

Horst Evers präsentiert neue Geschichten „direkt vom Erzeuger“ rund um die Themen Anstand, Moral und was man so dafür oder auch davon hält.

Polittbüro, Steindamm 45, 20.00 Uhr, 20.-/15.- Euro. (Weitere Lesung: 6.4., 20.00 Uhr.)


Vortrag

„Ein kompletter Mensch“

Vortrag von Hans-Jürgen Benedict über „Luther in der Sicht Heinrich Heines“.

Heine-Haus, Elbchaussee 31, 11.30 Uhr, 10.- Euro. Anmeldungen per E-Mail an info@heine-haus-hamburg.de oder unter Tel.: 040-39198823.


Philosophieren für Kinder

„Gedankenflieger“

Im Rahmen der Reihe philosophiert Miriam Holzapfel mit Kindern ab 6 Jahren über die Frage „Wie mutig willst du sein?“ Ausgangspunkt ist dabei das Bilderbuch „Spriedel“ der in Südkalifornien lebenden Autorin Antoinette Portis.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 9.00 Uhr und 11.00 Uhr, 80.- Euro pro Schulklasse. Anmeldung unter gedankenflieger@literaturhaus-hamburg.de erforderlich.


Poetry Slam

Stellwerk Slam

Im legendären Jazzclub Stellwerk im Bahnhof Harburg treten Poetry Slamer gegeneinander an.

„Südlese“ im Stellwerk, Bahnhof Harburg, Hannoversche Straße 85, 20.00 Uhr, 7.-/4.- Euro.


Lesebühne

Textlabor Bergedorf

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.45 Uhr an. Musik: Reinhard Wilkens.

BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter www.textlabor-bergedorf.de.

Literatur in Hamburg