Samstag, 05.05.2012
Lesung
Hamburger LeseFrühstück
Selim Özdogan, Foto: Tim Brüning
Es ist ein Alltagsproblem in unserem Land, das zum Frühstück mit Nicol Ljubic und Selim Özdogan im Literaturhaus auf dem Programm steht, mit dem immerhin eine Minderheit von etwa neun Millionen Deutschen leben muss: Sie heißen Reski, Marinic, Gorelik oder Kiyak, deutsch ist die einzige Sprache, die sie akzentfrei sprechen – und doch werden sie als „Deutsche mit Migrationshintergrund“ bezeichnet. Oft aber ist das, was da als „Migrationshintergrund“ herbeizitiert wird, für das eigene Leben gar nicht mehr entscheidend. Deutschland ist ihre Heimat, obwohl in dieser Heimat der eigene Name etwas fremd klingt und man vielleicht auch etwas fremder aussieht als all die anderen Fremden. In der von Nicol Ljubic und Selim Özdogan herausgegebenen Anthologie „Schluss mit der Deutschenfeindlichkeit“ erzählen 18 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, darunter Zsuzsa Bánk, María Cecilia Barbetta, Jagoda Marinic und Herta Müller, davon, wie das ist, wenn man immer wieder mit der eigenen Biographie konfrontiert wird, äußern sich über die Debatte um Einwanderung und Integration, über Identität und das, was deutsch ist oder viele dafür halten.