Freitag, 06.02.2015


Lesung mit Christian Gasser

„Finnisch: Liebe“

Christian Gasser
Christian Gasser, Foto: Christopf Schürpf
Nordlichter, Mitternachtssonne, Lappland, Rudolf, das Rentier, vielleicht auch noch den echten Weihnachtsmann, der in Rovaniemi zu Hause sein soll, das sind so einige der Standards, die wir mit Finnland verbinden. Doch das mit fünf Millionen Einwohnern nur dünn besiedelte Land, das zu einem Drittel nördlich des Polarkreises liegt, hat noch so manches mehr zu bieten.

„Rakkaus“ ist ein ziemlich rabiates Wort, doch auf Finnisch bedeutet es Liebe. Christian Gasser, ein Schweizer Journalist und Autor, hat ausgerechnet im hohen Norden „Rakkaus“ gefunden, mit ungeahnten Folgen für sein weiteres Leben. In einem im letzten Herbst erschienenen Buch erzählt er von seinen Erfahrungen mit den Finnen und davon, wie es in einem Land ist, in dem die Schweige-WM ein Großereignis ist und die unausweichliche Winterdepression „kaamos“ alles und jeden in den Standby-Modus stürzt. Im Golem stellt Christian Gasser seinen „Lesespaß“ (SRF3) über Finnland vor.

Veranstalter: Golem. Große Elbstraße 14, 19.30 Uhr.


Friedrich Dönhoff
Friedrich Dönhoff, Foto: Marvin Zilm

Lesung mit Friedrich Dönhoff

„Ein gutes Leben ist die beste Antwort“


Friedrich Dönhoff liest aus seinem im letzten Herbst im Diogenes Verlag erschienenem Buch „Ein gutes Leben ist die beste Antwort. Die Geschichte des Jerry Rosenstein“.

Vor ein paar Jahren hat Friedrich Döhnhoff in Hamburg zufällig einen alten Herrn kennengelernt – und sich bald darauf mit ihm auf eine Reise begeben: Im Sommer 2013 fahren Friedrich Dönhoff (45) und Gerald B. Rosenstein, genannt Jerry (86), im Auto von Amsterdam nach Bensheim, auf den Spuren von Jerrys Kindheit und Jugend. Wenige Wochen später treffen sie sich in San Francisco, wo Jerry seit 1949 wohnt. Denn Jerry will erzählen. Nachdem er sein Leben lang allen Fragen über seine Vergangenheit ausgewichen ist, berichtet er nun, was er als Jude in Deutschland, Holland und Auschwitz durchgestanden hat – und wie er später als Schwuler in den USA zurechtgekommen ist und seine innere Freiheit fand. In Friedrich Dönhoff hat er einen aufmerksamen Zuhörer, der seine Geschichte ganz ohne Pathos, aber mit viel Feingefühl erzählt. „Ein gutes Leben ist die beste Antwort“ sei ein Buch, „das inmitten der nicht enden wollenden Fülle an Büchern über die Schoa noch einmal besonders hervorsticht“, hieß es in der „Jüdischen Allgemeinen“.

Veranstalter: Büchereck Niendorf-Nord. Ort: Aula Grundschule, Sachsenweg 74, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro für Erwachsene, 5.- Euro für Schüler.


HipHip Symposium auf Kampnagel

„African HipHop – A Lesson for European Democracy“

Political Bodies
Political Bodies, Foto: Siaka Soppo
Ein Symposium, das am 6. und 7. Februar mit einem großen Programm auf Kampnagel stattfindet, thematisiert die Ursprünge des HipHop in den Traditionen der „Oral History“ Westafrikas und seine Entwicklung in der Gegenwart. Bei der „Lesson for EuropeanDemocracy“, wie die Veranstaltung über „African HipHop“ untertitelt ist, treffen Vertreter der deutschen HipHop-Szene wie die B-boy-Legende Storm auf den amerikanischen HipHop Aktivisten Bakari Kitwana, die Senegalesen Matador und Djily Bagdad auf die amerikanische Rapperin Akua Naru. Sie diskutieren, wie Kunst politische Positionen entwickeln kann, ohne selbst Teil von Politik zu werden; wieso die senegalesische HipHop-Kultur so vielfältig, populär und einflussreich ist und was man in Europa davon lernen kann.

Parallel zu den Vorträgen und Diskussionen werden Workshops angeboten und im Club finden das Breakdance-Battle Hamburg vs. Dakar und ein Beatbox-Battle statt. Krönender Abschluss der Veranstaltung ist am 7. Februar ab 19.30 Uhr das Tanz- und Musikprojekt „Political Bodies“, in dem die deutsch-mexikanische Choreografin Yolanda Gutiérrez und der Dramaturg Jens Dietrich gemeinsam mit dem senegalesischen Musiker Matador, dem afroamerikanischen DJ Zen Jefferson und den besten Bboys & Rappern der Hip-Hop Szene Senegals ein „tänzerisches Wörterbuch“ über die Bürgerbewegung „Y’en a marre“ (deutsch: „Mir reicht’s!“) in Szene setzt, die 2011 im Senegal gegründet wurde. „Urban Poetry Guerilla“ nennen die Rapper und Breakdancer ihre auf öffentlichen Plätzen inszenierten Proteste.

Veranstalter: Kampnagel. Jarrestraße 20, freitags ab 16.00 Uhr, samstags ab 11.00 Uhr.
Tickets: Eintritt frei, Anmeldung über den Ticketlink oder an der Kampnagel Kasse (040 270 949 49).
Weitere Infos: www.kampnagel.de


Team & Struppi-Show

„Der Fall Weiß“

Moritz Neumeier und Jasper Dierichsen alias Team & Struppi laden zu einem Programm, für das sie sich angeblich ins Private zurückgezogen haben: Die Schlechtigkeit der Welt wird herunter gebrochen auf persönliche Erlebnisse, im persönlichen Werdegang, diesem „einzelnen Faden im schmutzigen Gewebe“ der Welt, soll sich exemplarisch zeigen, was das Privatfernsehen, der politische Alltag und die Frage nach dem verdammten Zweck des Daseins aus uns gemacht haben.

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung op platt

„Loot dat Zicken“

Silke Frakstein vertellt op platt, musikalisch begleitet von Waldemar Keil auf dem Bajan.

Veranstalter: Bürgerhaus Lokstedt. Sottorfallee 9, 19.30 Uhr.


Poetry Slam

„Digger Slam“

Bei Hamburgs jüngstem Poetry Slam dürfen 10 Poeten auf die Bühne, um das Publikum mit spruchreifen Texten an zu diggern. Moderation: Marco von Damghan.

Veranstalter: Brakula. Bramfelder Chaussee 265, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Literatur in Hamburg