Donnerstag, 06.04.2017


Lesung mit Joanna Bator

„Dunkel, fast Nacht“

Die polnische Schriftstellerin Joanna Bator liest aus ihrem mit dem Stefan-Heym-Preis und dem NIKE, dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, ausgezeichneten Roman, der von einer Stadt erzählt, die sich im Aufruhr befindet, nachdem drei Kinder entführt wurden. Patricia Paweletz liest den deutschen Text, Dr. Andreas Lawaty dolmetscht und moderiert.

Alicja Tabor hat diese Stadt früh verlassen. Nun kehrt sie als Journalistin zurück, um Nachforschungen über die rätselhaften Entführungen anzustellen. Sie quartiert sich im alten Haus ein, das seit dem Tod des Vaters leer steht; die Atmosphäre ist düster, die Stimmung im einst so geliebten Garten unheimlich. Ständig fühlt sie sich beobachtet, um sie herum ereignen sich unerklärliche Dinge. Die erfolglosen Ermittlungen schüren die Wut der Bürger, befeuern die Gerüchte. Verdächtigungen und Schuldzuweisungen greifen um sich. Gehetzt wird gegen die „Katzenfresser“, die Zigeuner. Im Radio und im Internet lodert die Sprache des Hasses.

Schon in ihren Büchern „Sandberg“ und „Wolkenfern“ begegnete uns Joanna Bator als Virtuosin der Verknüpfung, die in den verschwiegenen Familiendramen die Geschichte einer Epoche aufleuchten lässt. Mit der ihr eigenen Subtilität schildert sie, wie Stimmungen kippen können, wie latente Ängste und Traumata sich in jähe Ausbrüche von Wahnsinn verwandeln. „Dunkel, fast Nacht“ ist ein Roman über die Brüchigkeit einer Gesellschaft, die ihre gemeinsame Sprache verloren hat.

Deutsch-Polnische Gesellschaft und Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 6.- Euro.


Lesung mit Sven Amtsberg

„Superbuhei“

Sven Amtsberg, Foto: M. Hogrefe
Seit vielen Jahren ist Sven Amtsberg als Literaturveranstalter, Stadtführer, Moderator und Kolumnist der unangefochtene Chefentertainer der Hamburger Literatur. Ein Pfundskerl, der die „111 Gründe, den FC St. Pauli zu lieben“ so gut kennt, wie „Die Wahrheit über Deutschland“ (Rowohlt Verlag). Und ja, dieser Autor weiß auch, dass nichts so ist, wie es scheint, in „20 fast wahren Geschichten“ hat er über „Paranormale Phänomene“ (Metrolit Verlag) aufgeklärt. Es fehlte nur noch eine Kleinigkeit für den literarischen Olymp, nämlich ein Roman. Der ist in diesen Tagen in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen und heißt „Superbuhei“. Im „Nachtasyl“ des Thalia Theaters stellt Sven Amtsberg den Roman vor. Moderation: Alexander Posch und Michael Weins.

Gewidmet ist „Superbuhei“ Klaus Meine, denn nach dem Sänger der Rockband „Scorpions“ hat Jesse, die Hauptfigur des Romans, seine Kneipe benannt. Der Sohn eines Elvis-Imitators ist in Rahlstedt aufgewachsen, an der Seite eines Zwillingsbruders, der ihm so ähnlich sieht, dass noch nicht einmal der Vater die Jungs auseinanderhalten kann. Nichts fürchtet Jesse mehr, als diesen Bruder, von dem er glaubt, er wolle seinLeben kapern. Und mit ihm seine Frau Mona, eine „Sitzschönheit“, die bei Kerzen an Romantik denkt, aber die Risikofaktoren unterschätzt. Jesse muss sie mit Schlaftabletten füttern, damit er in Ruhe, das Gewehr im Anschlag, über das Haus wachen kann. Mona, deren „Proportionen auch untenrum“ nicht stimmen, schleicht dann doch nachts in den Essbereich, und Jesse drückt ab. Mit fatalen Folgen. Doch das ist nur der Anfang. Es geht weiter. Und es wird schlimmer, in diesem Roman, der sich als Komödie ausgibt und zu einem furiosen Thriller wird, in dem „die Verbindungen zur Realität“ am Ende vollends gekappt werden.

Thalia Theater, Nachtasyl, Alstertor 1, 20.00 Uhr, 8.-/5.- Euro.


Lesung mit Horst Evers

„Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex“

Horst Evers präsentiert neue Geschichten „direkt vom Erzeuger“ rund um die Themen Anstand, Moral und was man so dafür oder auch davon hält.

Polittbüro, Steindamm 45, 20.00 Uhr, 20.-/15.- Euro.


Lesung

AHAB No. 6

Stefan Beuse, Elena Kaufman, Frietzsche, Lou Moriarty und Tigi Weiser lesen und machen Musik. Moderation: Lubi Barre und Jonis Hartmann.

Salon Stoer, Fischmarkt 6, 20.00 Uhr, 6.- Euro.


Lesung

„Gebrauchsanweisung für die Deutsche Bahn“

Mark Spörrle liest aus seinem Buch übers Zugfahren und die Tücken der Deutschen Bahn.

Thalia-Buchhandlung in der Europa Passage, Ballindamm 40, 20.15 Uhr, 8.- Euro.


Lesung

„Verschwinden“

Rüdiger Käßner liest eine Kurzgeschichte.

„SüdLese“ im Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr, Eintritt frei, Hutspende erbeten.


Lesung

Sta*-Club - Schüler treffen Autoren


Im Rahmen der Reihe liest John von Düffel aus seinem neuen Roman „Klassenbuch“.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 10.30 Uhr, Eintritt frei. Alter: ab der10. Schulklasse. Anmeldung unter Tel.: 040-22702014 oder per E-Mail an service@literaturhaus-hamburg.de erforderlich.

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