Donnerstag, 07.05.2015
Lesung mit Jerôme Ferrari
„Das Prinzip“
Jerôme Ferrari, Foto: Esuquet
„Das Prinzip“ spielt auf Helgoland in den frühen 20er Jahren: Werner Heisenberg formuliert die Theorie der Unschärferelation, er hebt damit die Gesetze der klassischen Physik aus den Angeln und mit ihnen ein über Jahrhunderte geschärftes Weltbild. Ausgehend von der Verunsicherung, die damit in der Welt ist, macht Jérôme Ferrari in seinem Roman Verbindungslinien sichtbar, die seitdem Physik und Wissenschaft, Sprache und Literatur, Kultur und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erschüttern. Entlang des streitbaren Lebens von Werner Heisenberg - von seiner bahnbrechenden Entdeckung über seine Verstrickung mit dem Nationalsozialismus, die Internierung in Farm Hall bis zu seiner berühmten Münchener Rede 1953 - beschreibt Ferrari, wie den Menschen die Welt entgleitet und wirkungsmächtige, unkontrollierbare Prozesse neue Wirklichkeiten und Wahrheiten produzieren. Jérôme Ferrari stellt seinen Roman in der Buchhandlung Christiansen vor.
Veranstalter: Secession-Verlag, Buchhandlung Christiansen, Bureau du Livre Berlin, Institut Français de Hambourg. Ort: Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.
„Lange Nacht der ZEIT“
Gespräche, Lesungen, Poetry Slam
Zum zweiten Mal lädt die Hamburger Wochenzeitung „Die ZEIT“ zu Lesungen, Werkstatt-Veranstaltungen und Diskussionen und einem Poetry Slam.Eine Lesung für Kinder bildet schon nachmittags den Auftakt: Um 15.00 Uhr liest auf der Cap San Diego, Überseebrücke, Kirsten Boie aus ihrem Buch „Seeräuber Moeses“. Im Passage Kino, Mönckebergstraße 17, trifft sich ZEIT-Redakteur Martin Klingst um 18.00 Uhr mit Klaus von Dohnanyi und Michael Wolffsohn, um über ihr neues Buch „Zum Weltfrieden“ (dtv premium) zu diskutieren. Unter dem Motto „Ich träume Dich“ lesen Susanne Mayer und Kilian Trotier im Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, ab 18.00 Uhr erotische Texte. Ebenfalls im Kulturhaus 73 findet ab 20.00 Uhr der „Bullshit Slam“ statt, bei dem Autoren, Philosophen und Slammer gegeneinander antreten, um herauszufinden: Wer erzählt den größten Bullshit von allen? Zum literarischen Quartett treffen sich um 20.00 Uhr im Agathe-Lasch-Hörsaal der Universität Hamburg Iris Radisch, Ulrich Greiner, Ijoma Mangold und Annemarie Stoltenberg. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Das vollständige Programm und viele weitere Infos unter: leserservice.zeit.de.
„Lange Nacht der ZEIT“
„Was ich noch sagen wollte“
Helmut Schmidt erzählt im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo, dem Chefredakteur der Wochenzeitung „Die ZEIT“, im Rahmen der „Langen Nacht der ZEIT“ von den entscheidenden Begegnungen und Leitbildern seines Lebens – und wie sie ihn prägten. Von Mark Aurel bis Deng Xiaoping, von Ida Ehre bis zu Schmidts Frau Loki.Veranstalter: ZEIT-Stiftung, Thalia Theater. Ort: Thalia Theater, Alstertor 1, 18.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro. Kartenvorverkauf unter www.thalia-theater.de.
Der Briefwechsel von Rühmkorf und Reich-Ranicki
„Ich fürchte, Sie sind faul“
Virtuose Briefeschreiber waren sie beide, der große Kritiker und der große Lyriker, und sie wussten beide, was sie voneinander halten sollten und wollten. 287 Briefe schrieben sich Peter Rühmkorf und Marcel Reich-Ranicki. 1973 übernahm Reich-Ranicki das Ressort Literatur und literarisches Leben in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und rief ein Jahr später die Frankfurter Anthologie ins Leben. Zu den bedeutenden Autoren, die Reich-Ranicki für die Mitarbeit in der FAZ gewann, zählte Peter Rühmkorf – er schrieb für die Zeitung von 1974 bis 2006 und wurde, trotz mancher ideologischer Bedenken, einer der wichtigsten Beiträger des FAZ-Feuilletons.
Peter Rühmkorf rezensierte, würdigte seine lyrischen Vorfahren für die „Frankfurter Anthologie“ und fragte in großen Essays nach deren „Haltbarkeit“ für die Gegenwart. Ihren Niederschlag fand diese Zusammenarbeit, die – etwa 1995, als Günter Grass’ Roman „Ein weites Feld“ erschien – auch zu heftigen Zerwürfnissen führte, in einem ausgedehnten Briefwechsel, den Christoph Hilse und Stephan Opitz soeben im Wallstein Verlag herausgegeben haben. Er gibt profunde Einblicke in den (bundes)deutschen Literaturbetrieb jener Jahre. Und nicht zuletzt liest man mit großem Amüsement, was sich der Kritiker und der Lyriker zu sagen haben, etwa wenn Reich-Ranicki nicht umhin kann, die Rolle des Antreibers zu spielen: „Ihr Schweigen missfällt mir. Ich fürchte, Sie sind faul und ich muss mich Ihnen gegenüber als jener Zöllner betätigen, der dem Weisen seine Weisheit abverlangt hat.“ Im Literaturhaus sprechen Prof. Dr. Stephan Opitz und Jan Philipp Reemtsma über den Briefwechsel. Es lesen Burghart Klaußner und Michael Wittenborn.
Veranstalter: Literaturhaus, NDR Kultur. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.
Lesung mit Dieter Lenzen
„Geliebt“
Prof. Dr. Dieter Lenzen, Foto: Bertold Fabricius
Veranstalter: Hoffmann und Campe Verlag. Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Spiegelsaal, Steintorplatz 1, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter Tel.: 040-44188-262 oder per E-Mail an presseabteilung(at)hoca.de wird gebeten.
Lesung mit Michel Bergmann
„Weinhebers Koffer“
Michel Bergmann, Foto: Anke Apelt
Veranstalter: Buchladen in der Osterstraße. Osterstr. 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.
Lesung und Musik mit Lucian Plessner
„Jüdische Gauchos“
Der international erfolgreiche Konzertgitarrist Lucian Plessner liest Erzählungen von Alberto Gerchunoff, der mit „Los Gauchos Judios“ 1910 den Gründungstext der jüdisch-lateinamerikanischen Literatur vorlegte, und spielt Stücke der jüdischen Gauchos.
Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonar. Grindelhof 59, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.
Performance mit Mariola Brillowska
„Saloon krawall“
Saloon krawall, Foto: Mariola Brillowska