Samstag, 08.05.2010


Klaus Modick
Klaus Modick, Foto: Hartmuth Schröder

LeseFrühstück

“Krumme Touren“ mit Klaus Modick

Er steht im Ruf, ein Schriftsteller zu sein, der „ein Publikum im Blick hat, das nicht gewillt ist, sich langweilen zu lassen“, wie es in der „FAZ“ hieß, und Klaus Modick, der für sein umfangreiches Werk u.a. mit dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet worden ist, hält sich für seinen neuen Erzählband schon mit dem vielversprechenden Titel „Krumme Touren“ an dieses Programm. In allen Erzählungen des Bandes geht es zuerst einmal um das, was sowieso immer da ist: Erinnerungen. In immer neuen Anläufen und Variationen umkreist Modick sein Thema, erzählt von Tanzstunden mit peinlichem Angstschweiß, seltsamen Erlebnissen beim Trampen, von der Musik jener Jahre, den Beatles, Bob Dylan, Neil Young – und konfrontiert die Erinnerungen und Träume mit dem Alltag der Jetztzeit seiner Helden. Im Literaturhaus stellt Klaus Modick seinen Erzählband zusammen mit Alexander Häusser zum LeseFrühstück vor.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 11.00 Uhr. Eintritt: 15.- Euro (inkl. kleines Frühstück). Anmeldung erforderlich unter Tel.: 040 / 2279203 oder per E-Mail an: lit@lit-hamburg.de.


Dietmar Dath
Dietmar Dath: Uwe Dettmar

Deutschland-Abend

Nestbeschmutzungen mit Gremliza und Dath

Er gilt als „literarischer Amokläufer“ (Oliver Jungen), als „Rebellionsromantiker“ (Iljoma Mangold), und nicht wenigen der inzwischen vielen Bücher von Dietmar Dath haftet zudem, wie ein böser Zauber, der Ruf an, schlicht unlesbar zu sein. Bei seinem politischen Bilderbuch „Deutschland macht dicht“ braucht man nun aber „keine Logarithmentafeln zum Lesen, keine historisch-kritische Marx-Engels-Gesamtausgabe, kein ‘Spex’-Abonnement und auch keinen Verdi-Mitgliedsausweis“ (FAZ). Erzählt wird von Hendrik und Rosalie, zwei mutigen, beinahe schon erwachsenen Leuten, die zu beinahe klassischen Helden werden, während sie erleben, dass sich das Land, in dem sie wohnen, auf unerklärliche Weise und angeblich zur Krisenabwehr gegen alles Abweichende und Unberechenbare abschirmt. Der weise Hase Mandelbaum, ein Cowboy namens Jesus und viele andere Gestalten, die jeder kennt, ohne ihnen bisher je persönlich begegnet sein zu müssen, treten an, um dem Heldenpaar dabei zu helfen, mit Besonderem gegen das Allgemeine zu rebellieren, mit Kunst gegen die Verwaltung und mit Liebe gegen die Anpassung. Und wer nun gar nicht gerne liest, kann sich bei „Deutschland macht dicht“ auch einfach die 50 Bilder anschaun, mit denen Piwi (Christopher Tauber) dieses „Spitzenerzeugnis der kleinen literarischen Formen“ (ZEIT) illustriert hat. Hermann L. Gremliza, der Herausgeber der Zeitschrift „Konkret“, gilt mit seinen zahllosen politischen Schriften als immer wieder Anstoß erregende Edelfeder unter den Journalisten hierzulande, zuletzt erschienen im Konkret Literaturverlag „48 Nestbeschmutzungen“, eine Sammlung von Gremlizas Kolumnen von 1990 bis 2000, die sich ihren Lesern unter dem Titel „Gegen Deutschland“ zur Lektüre empfiehlt. Im Polittbüro treffen sich Hermann L. Gremliza und Dietmar Dath, „bewaffnet mit ihren Schriften“, wie es in der Ankündigung heißt, um „zum 65. Jahrestag des 8. Mai die unvollendete Befreiung Europas und der Welt vom deutschen Wahn“ zu debattieren.

Veranstalter: Polittbüro. Steindam 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesebühne

„Längs“

Satire, Comedy und Spoken Word mit Liefka Würdemann, Thomas Nast und Jörg Schwedler.

Veranstalter: Mathilde Literaturbar. Bornstr. 16, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro (inkl. ein Wodka mit Ahoj-Brause).


Literatur in Hamburg