Dienstag, 08.06.2010


Schischischo
Im klassischen Dirndl zur Schischischo: Michaela Weins, Svenja Amtsberg mit Baby Toni und Alexandra Posch, Foto: Literatur-Altonale

Literatur-Altonale

Schischi in Österreich

Imma fia an Schmäh guat, das sind „im Tal zwischen Bergen und Bernhard“, gschnäuzt und kampelt an diesem Österreich-Abend, die drei gebürtigen Österreicher und Schischinesen Sven Amtsberg, Alexander Posch und Michael Weins. Außerdem auf dem Programm: „Heimatverbundenheit“, die „Gletschermumie Ötzi“, von der kaum jemand weiß, dass in ihrem Rucksack die Urfassung von Homers „Odyssee“ gen Norden gelangte, Erdäpfl-Supp’n und „selbstgemachte Literatur“. Zum Abschluss geht es mit Schischi zum Aperschnalzen, das mit einer 4 Meter langen kurzstieligen Peitsche in Kleingruppen zu je 9 Personen veranstaltet wird und zwar so lange, bist schaust wie an Uhu noch’m Woidbraund!

Veranstalter: Hafenbahnhof. Große Elbstr. 276, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Literatur-Altonale

„Lässliche Todsünden“

„Trägheit, Gefräßigkeit, Wollust, Zorn, Hochmut, Neid“ und „Habgier“, das sind die sieben „lässlichen Todsünden“, von denen Eva Menasse in ihrem im letzten Herbst erschienenen Buch erzählt. Da ist ein Familienvater zu träge, um gegen Töchter und Exfrau ein eigenes kleines Glück durchzusetzen; ein junges Liebespaar vermeidet die Kompliziertheit der Sexualität, indem es den einen zum Pfleger, die andere zur Kranken macht; ein Mann verpasst sein ganzes Leben, weil er sich keine Schwäche leisten will. Und ein geschiedenes Paar bekämpft sich noch am Grab des gemeinsamen Kindes. Ob das „Todsünden“ sind oder doch eher ganz profane menschliche Schwächen, darüber war sich die Literaturkritik durchaus uneins, immerhin aber erzählt Eva Menasse in ihrem Buch von den großen Themen der Literatur, von Liebe und Hass, Schuld und Vergebung. „Kristallklare Prosa über die Vergeblichkeit des sehnsuchtsvollen Miteinanders“ und „große Literatur“, erkannte folglich Michael Naumann für „Die ZEIT“, während Kristina Maidt-Zinke für die „Süddeutsche Zeitung“ „das Interessanteste an den Geschichten“ in der Frage gipfeln sah, „was die Autorin bewogen haben könnte, sich gerade mit diesen leicht zerzausten Alltagsschicksalen so detailverliebt zu befassen“. Das immerhin ist eine Frage, die man sich als Leser gar nicht zu stellen braucht, da gilt für die Lektüre dann doch eher ein Motto aus der praktischen Reitkunde: Hü oder Hott, entweder man findet in den gebrochenen Biographien aus dem Wiener Kulturbetriebs-Milieu und ihren ganz standesgemäßen „Todsünden“, von denen Eva Menasse erzählt, einen Anknüpfungspunkt – oder eben nicht. Wer einen Selbstversuch wagen will, geht in die Alfred Schnittke Akademie, wo Eva Menasse ihre „Lässlichen Todsünden“ vorstellt. Moderation: Joachim Otte.

Veranstalter: Literatur-Altonale. Ort: Alfred Schnittke Akademie, Max-Brauer-Allee 24, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/5.- Euro.


Mariana Leky
Mariana Leky, Foto: Stefan Maria Rother

Literatur-Altonale

„Die Herrenausstatterin“

Von einem „umwerfend komischen und fantastisch schrägen Roman“ schwärmte „Das Magazin“, und wer dieses „hinreißende Buch“ (Amelie Fried) lesen soll, verrät uns auch gleich die Zeitschrift „Buchmarkt“, nämlich „alle, deren Leben etwas merkwürdiger ist und die trotzdem nicht aufgeben“. Dabei ist ja eigentlich zuerst einmal merkwürdig, was der Heldin des neuen Romans „Die Herrenausstatterin“ von Mariana Leky passiert. Sie heißt Katja Wiesberg, ist Übersetzerin ohne Arbeit, und ihr Mann ist bei einem Unfall ums Leben gekommen, wobei er seine Frau da schon für eine andere verlassen hatte. Zu allem Unglück taucht dann auch noch ein gewisser Dr. Blank bei Katja auf, ein ehemaliger Nachbar und Sprachwissenschaftler. Das Problem ist nur, dass dieser Dr. Blank tot ist und nur Katja ihn sehen kann. Und schließlich steht dann auch noch ein Feuerwehrmann vor der Tür, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein – und nicht wieder geht, sondern sich gnadenlos in Katjas Leben einnistet. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf. Mariana Leky stellt ihren Roman in der Bücherhalle Holstenstraße vor. Moderation: Rita Schmitt.

Veranstalter: Literatur-Altonale. Ort: Bücherhalle Holstenstraße, Norderreihe 5-7, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.-/4.- Euro.


Literatur-Altonale

„Gestern war auch schon ein Tag“

Fin-Ole Heinrich liest aus seinem Erzählband und zeigt ausgewählte Kurzfilme.

Veranstalter: Literatur-Altonale. Ort: Entwurf-Direkt, Eulenstr. 81, 20.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.


Vortrag und Gespräch

„Zum unbewussten Gedächtnis europäischer Städte

Der in Santiago de Compostela lebende galicische Schriftsteller und Journalist Suso de Toro und der ausgewiesene Großstadt-Forscher Dieter Ingenschay, Professor für Spanische, Französische und Lateinamerikanische Literaturwissenschaft in Berlin, diskutieren zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Metropolen im Dialog. Utopien und Gegenwart europäischer Städte“, die in Hamburg und Kiel stattfindet (Mai/Juni 2010) und sich den Herausforderungen widmet, die das 21. Jahrhundert an die europäischen Großstädte stellt. Moderation: Javier Gómez-Montero. Übersetzungen: Victor Andrés Ferretti.

Veranstalter: Ministerio de Cultura de España in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Hamburg, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie dem Romanischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Literarisches Kabarett

„Frühling, Feilchen, Fastenwandern“

Lyrisches Kabarett rund um den Frühling mit Andrea Schomburg.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Literatur in Hamburg