Freitag 15.09.2017


Harbour Front Literaturfestival

„Uf em Bergli bin i gsesse“

Franz Hohler
Franz Hohler, Foto: Christian Altorfer
Er ist ein grandioser Fabulierer und hintersinniger Erzähler, von dem wir wissen „Wie die Berge in die Schweiz kamen“, „Wo das Paradies liegt“ und was „Der Granitblock im Kino“ macht. Um nur drei Kleinigkeiten aus dem wunderbaren Werk von Franz Hohler zu nennen. In seinem neuen Roman „Das Päckchen“ erzählt der vielfach ausgezeichnete Schweizer Schriftsteller und Kabarettist eine Geschichte, deren Kapriolen bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen. Franz Hohler liest zum Harbour Front Literaturfestival aus seinem neuen Roman.

Der Bibliothekar Ernst Stocker führt ein ruhiges und glückliches Leben mit seiner Frau Jacqueline, bis er eines Tages am Berner Hauptbahnhof an den öffentlichen Telefonen einen Anruf von einer Frau entgegennimmt, die ihn dringend um seine Hilfe bittet. Er eilt schließlich tatsächlich zur Wohnung der älteren Dame, die sich freut, ihren Neffen Ernst nach all den Jahren wiederzusehen. Ernst verpasst es, die Verwechslung aufzuklären, gerät so an ein Päckchen und mit ihm in eine folgenreiche Ermittlung, denn als er das Päckchen zu Haus aufmacht, findet er eine „Codex Abrogans“, das älteste erhaltene Buch in deutscher Sprache. Die Frage, wie das Buch in die Küchenschublade einer alten Dame kommen konnte und vor allem auch, was er jetzt damit machen soll, treibt ihn hoch hinauf in die Berner Alpen, wo er das Rätsel in der Berglihütte tatsächlich lösen kann. Doch auf dem Rückweg stürzt er, landet in einem Fels-spalt und sitzt gottverlassen „uf em Bergli“ fest. Von Heimo, dem Mönch, und Maria, seiner Geliebten, die mit der „Abrogans“ im Gepäck viele Jahrhunderte zuvor auf dem Weg nach Italien durch die Berge kamen, hat er keine Hilfe zu erwarten. Aber ein kleines Wunder schicken die beiden am Ende dann doch durch die Zeitläufe. Jedenfalls darf man unbedingt daran glauben.

Harbour Front Literaturfestival in der Freien Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20.00 Uhr, 14.- Euro. Tickets gibt es unter www.harbour-front.org





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