Florian Illies, Foto: Mathias Bothor
Florian Illies liest aus seinem neuen Buch, einem Epochengemälde der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Schon in seinem Bestseller »1913. Der Sommer des Jahrhunderts« (2012) entfaltete Illies ein zeitgeschichtliches Panorama an der Nahtstelle eines epochalen Umbruchs, indem er dutzende kulturelle Ereignisse zu einer Gesamtschau verknüpfte. Ähnlich geht er in seinem neuen Buch vor, nur dass er hier von der »Liebe in Zeiten des Hasses« (S. Fischer) erzählt: Als Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und »Stille Tage in Clichy« erleben, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. Genau das ist die Zeit, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden beginnt.