Donnerstag 30.06.2022


»Literatur und Musik made in Hamburg«

»book. beat« zur literatur altonale

Laura Cwiertnia
Laura Cwiertnia, Foto: Marlena Waldthausen
Es ist eine schöne Tradition der literatur altonale, Stadträume mit Literatur erlebbar zu machen und dabei die Grenzen literarischer Darbietungsformen neu auszuloten. Dazu gehören »Wohnzimmerlesungen«, »Poeten im Park«, natürlich auch eine Hafenrundfahrt und in diesem Jahr erstmals eine »Read Parade«. Ein bewährter Klassiker ist das altonale-Event »book. beat«, das »Literatur und Musik made in Hamburg« vorstellt. Das Literaturprogramm ist glänzend mit drei Stars aus der jungen Hamburger Szene besetzt: Zu Gast sind Laura Cwiertnia, David Friedrich und Jasmin Schreiber.

Ein klug durchkomponierter Roman, der eine bewegende Familiengeschichte erzählt, ist Laura Cwiertnias literarisches Debüt »Auf der Straße heißen wir anders«. Ausgangspunkt ist die Familiengeschichte von Laura Cwiertnia, die 1987 als Tochter eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bremen geboren und aufgewachsen ist, aber auch eine umfangreiche Recherche. Erzählt aus der Perspektive von Karla, ihrem Vater Avi und ihrer armenischen Großmutter Maryam, führt sie nach Armenien und in Erinnerungen in die Türkei und zurück bis zum Genozid an der armenischen Bevölkerung in der Türkei während des Ersten Weltkriegs.
Eine dramatische Geschichte erzählt Jasmin Schreiber in ihrem Roman »Der Mauersegler«. Als sein bester Freund Jakob stirbt, haut Prometheus einfach ab. Er flieht vor der Polizei, der Familie, vor sich selbst – und droht an seiner Schuld zu zerbrechen. An einem dänischen Strand wird schließlich von zwei Frauen eingesammelt, die ihm Unterschlupf gewähren, aber auch ihre eigenen Geheimnisse haben.
Mit David Friedrich gastiert bei »book. beat« schließlich noch ein wahrer Meister des Spoken Word. Er hat so ziemlich alle Slams gewonnen, die man hierzulande gewinnen kann und ist gerade mit seinem neuen Soloprogramm auf Tour, dessen Titel hier genau den richtigen Schlussakkord setzt: »Aber schön war es doch«.

Den Soundtrack des Abends liefert klebe, das Soloprojekt der Singer-Songwriterin Liza Ohm: melancholisch, deep und trotzdem lässig! Durch den Abend führt Alexandra Antwi-Boasiako.

➝ literatur altonale im Thalia in der Gaußstraße, Gaußstr. 190, 19.30 Uhr, Eintritt: Zahle so viel du willst! Tickets: altonale.de






Literatur in Hamburg