Donnerstag, 01.02.2018


HAM.LIT

Lange Nacht junger Literatur und Musik

 Juliana Kálnay
Juliana Kálnay liest aus ihrem vielgelobten Debüt »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens« (Wagenbach Verlag), Foto: Bettina Keller
Familienroman und atemloser Selbstfindungstrip, Jahrhundertpanorama und Jugenderinnerung, Edeltrash, Drama und Gedicht – es ist eine Grand Tour durch die junge Literatur, ihre Ausdrucksformen und Themen, mit denen die HAM.LIT traditionell im Februar den Bunker in der Feldstraße bespielt. Mit dabei sind 15 Autor*innen, 3 Bands, »Bizzi« und »Fipsi«, ein beinahe magisches Haus, Fräulein Agnes, ein Werwolf und natürlich auch William James Sidis, ein Rebell, Visionär und Genie.

Eines der gefeierten Debüts, gelobt für sein Wucht und Direktheit, ausgezeichnet zuletzt mit dem Mara-Cassens-Preis 2017 des Hamburger Literaturhauses, ist »Außer sich« (Suhrkamp), das Romandebüt der schon seit Jahren als Theaterautorin bekannten Sasha Marianna Salzmann. Sie erzählt von der Suche nach einer Identität jenseits vordergründiger Zuschreibungen und die Geschichte einer Familie. Ebenfalls ein grandioses Debüt im Programm der HAM.LIT ist »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens« (Wagenbach Verlag) von Juliana Kálnay, in dem so eine Art Magie ins Spiel kommt und eine feine Poesie, geschult an großen Vorbildern wie Julio Cortázar oder auch Georges Perec. Schon traditionell finden auf der HAM.LIT aber auch Vorab-Premieren von Frühjahrsneuerscheinungen statt, mit dabei ist in diesem Jahr Lucy Fricke, die die HAM.LIT zusammen mit Daniel Beskos kuratiert. Sie stellt ihren neuen Roman »Töchter« (Rowohlt Verlag) vor.
In einer Vorab-Premiere stellt auch Josefine Rieks ihren Roman »Serverland« (Hanser) vor. Es ist eines der spannendsten Debüts der kommenden Saison, »aufregend abgründig«, wie Jan Brandt verspricht, erzählt es von Typen, die in einer Welt leben, in der das Internet seit Jahrzehnten abgeschaltet ist. In den Jahren des Aufbruchs und Umbruchs im Nachkriegsdeutschland spielt dagegen der neue Roman »Eine Liebe, in Gedanken« (Luchterhand) der Hamburger Schriftstellerin Kristine Bilkau. Und Musik gibt es natürlich auch, die junge Hamburger Musikerin Linda Rum präsentiert mit ihrer Band eine Mischung aus Folk, Pop und Post Rock, und die Lyrikerin, Musikerin und Künstlerin Lydia Daher ist mit ihrem wunderbaren neuen Album »Wir hatten großes vor« (Trikont) zu Gast.

Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 19.00 bis 23.00 Uhr, € 19,–/15,–


Buchpräsentation

»Weltkulturerbe Kontorhäuser«

Bernd Allenstein und Michael Paszdior stellen ihren Bildband über »Hamburgs architektonische Perlen« vor.

stories! Straßenbahnring 17, 19.30 Uhr, € 5,–, Reservierungen: anmeldungen@stories-hamburg.de


Jüdischer Salon

»Nicht ganz koscher«

Die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, ist in der Sache eindeutig: Jüdisch ist, wer Kind einer jüdischen Mutter ist, Herkunft und Glauben des Vaters sind irrelevant. Das hat die Konsequenz, dass »Vaterjuden« von Rabbinern nicht als Juden anerkannt und auch in den Jüdischen Gemeinden nicht registriert werden. Es ist ein Status, der oft im Widerspruch zu Selbstbild und Fremdzuschreibungen der »Vaterjuden« steht, wie die Soziologin Ruth Zeifert in ihrem Buch »Nicht ganz koscher. Vaterjuden in Deutschland« feststellt. Zum Jüdischen Salon stellt sie ihr Buch vor. Gastgeber des Abends ist Michael Heimann.

Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 59, 20.00 Uhr, € 10,–/7,50


Lesung

»Warum wir laufen«

Ronald Reng liest aus seinem Buch über den populärsten Sport der Welt, den Ärzte und Wissenschaftler als Allheilmittel für Gesundheit und seelische Ausgeglichenheit preisen. Moderation: Alexander Solloch.

NDR Kultur und Literaturhaus Hamburg im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–


Lesung

»Leben, lieben, Brot«

László Kova liest Lyrik und Kurzprosa und spielt eigene Kompositionen und Variationen auf Keyboard, Sansul und Furaja

Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr, Eintritt frei, Hutspende erbeten.


Vortrag

»Marx und Chinas große soziale Transformation«

Vortrag von Felix Wemheuer, Köln.

Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 19.00 Uhr, Eintritt: frei, Anmeldung nicht erforderlich

Literatur in Hamburg