Donnerstag, 01.11.2012


Buchpräsentation mit Florian Illies

„Der Sommer des Jahrhunderts“




Berühmt geworden ist der Autor und Journalist Florian Illies mit „Generation Golf“, einem Heldenepos der Fun- und Aufsteigergeneration, das von Lesern und Kritik als ebenso unterhaltende wie tiefsinnige Generationenanalyse gefeiert wurde. Es folgte eine „Anleitung zum Unschuldigsein“, dann die „Generation Golf zwei“, schließlich sein Buch „Ortsgespräch“, das Portrait einer heilen Welt in der deutschen Provinz. Einen Streifzug durch Literatur, Kunst und Musik am Vorabend des Ersten Weltkrieges präsentiert Illies nun mit seinem in diesem Herbst neu erschienenen Buch „1913 – Der Sommer des Jahrhunderts“. Es ist ein Jahr höchster Blüte, von dem Illies erzählt, und zugleich das Hochamt des Untergangs: Malewitsch malt ein Quadrat, Proust begibt sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit, Benn liebt Lasker-Schüler, Rilke trinkt mit Freud, Strawinsky feiert das Frühlingsopfer, Kirchner gibt der modernen Metropole ein Gesicht, Kafka, Joyce und Musil trinken am selben Tag in Triest einen Cappuccino, und in München verkauft ein österreichischer Postkartenmaler namens Adolf Hitler seine biederen Stadtansichten. Zwischen Paris und Moskau, zwischen London, Berlin und Venedig begegnen wir zahllosen Künstlern, deren Schaffen unsere Welt auf Dauer prägte. Man kokst, trinkt, ätzt, hasst, schreibt, malt, zieht sich gegenseitig an und stößt sich ab, liebt und verflucht sich, in diesem Jahr, in dem alles möglich scheint. Und doch wohnt dem gleißenden Anfang schon die Ahnung inne, dass die Menschheit ihre Unschuld verloren hatte. Als „Hauptgewinn des Buches“ sah Lorenz Jäger für die „FAZ“ ein „gewisses Staunen, das vielleicht noch kein lupenrein philosophisches Staunen ist. Aber, wie man bei Aktien sagt, es `hat Potential´“. Florian Illies liest im Magazin-Kino aus „1913“, ein Gespräch mit dem Autor führt Giovanni di Lorenzo.

Veranstalter: Filmkunsttheater Magazin. Fiefstücken 8, 20.00 Uhr.


Nele Neuhaus
Stephan Thome, Foto: Nele Neuhaus, Foto: Jim Rakete

Hamburger Krimifestival

Böse Augen

Die US-amerikanische Schriftstellerin Jilliane Hoffman liest aus „Argus“, dem dritten Band ihrer Cupido-Trilogie, in der eine gewisse Dana den attraktiven Reid kennenlernt, in seine Kellerwohnung begleitet und dabei ein ungutes Bauchgefühl verdrängt, das in ihr aufsteigt. Viel zu spät bemerkt sie dann die Kameras, die Bildschirme und die vielen bösen Augen, die sie beobachten… Den deutschen Text des Krimis liest Mechthild Großmann. Moderation Regula Venske. Die Lesung findet um 18.00 Uhr statt. Eine Premiere steht dann um 19.00 Uhr auf dem Programm: Petra Oelker liest zum ersten Mal aus ihrem neuen historischen Hamburg-Krimi „Ein Garten mit Elbblick“. Moderation: Volker Albers. Um 20.00 Uhr gastiert schließlich die Bestsellerautorin Nele Neuhaus beim Krimifestival. Sie liest aus „Böser Wolf“, dem sechsten Kriminalroman, in dem die Kommissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln. Und wie in den vorangegangenen Büchern ist die Taunusregion Schauplatz der Verbrechen. Moderation: Heide Soltau.

Veranstalter: Literaturhaus Hamburg, Buchhandlung Heymann, Hamburger Abendblatt. Ort: Kampnagel, Jarrestr. 20, ab 18.00 Uhr. Eintritt: ab 12.- Euro. Weitere Infos und Tickets: www.krimifestival-hamburg.de.


Stadtführungs-Entertainment

„Die Wahrheit über das Münzviertel“

Sven Amtsberg und Stevan Paul im Münzviertel, Foto: S. Malzkorn
Bis vor wenigen Jahren galt das Münzviertel in Hamburg als so etwas wie unsere Côte d’Azur. Wer dort in einer lauen Sommernacht an den Bahngleisen der Fernbahn nach Hannover und Bremen, Lübeck und Berlin saß, konnte mit geschlossenen Augen das Meer rauschen hören. Und es klang viel größer als das läppische Mittelmeer. Wer auf sich hielt, kaufte sich hier eine Immobilie, genoss im Hochsommer den Anblick verschwitzter Reisender in völlig überfüllten Zügen und freute sich umso mehr am eigenen Luxus und Reichtum. Im Jahr 2005 war es mit der hanseatischen Beschaulichkeit dann schlagartig vorbei, der Senat ließ die labyrinthischen Kellerareale unter dem Münzviertel, in denen bis dahin das Hartgeld für ganz Deutschland hergestellt und gelagert worden war, in Sozialwohnungen umwandeln. Über 10.000 arme Hamburgerinnen wurden aus den Vorstädten in den Kellern einquartiert. Die dadurch provozierten sozialen Verwerfungen haben sich in der Folge tief ins Gedächtnis der Stadt eingegraben. Es gab monatelange Demonstrationen verbitterter reicher Bürger, die um den Wert ihrer Immobilien fürchteten und um die Exklusivität ihrer Wohnlage an den Bahngleisen. Bis heute ist das Quartier ein einziges Pulverfass. Stevan Paul und Sven Amtsberg wagen es trotzdem und laden zum Stadtführungs-Entertainment mit Mittelmeer-Feeling an die Bahngleise und exklusiv auch zur Besichtigung eines ehemaligen Münzkellers, in dem heute eine Großfamilie wohnt.

Veranstalter: Büro für Literaturangelegenheiten (Büfl). Treffpunkt: Vor der Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro (Kein Vorverkauf, Tickets gibt es nur am Abend der Veranstaltung!)


Lesung

„Minna von Barnhelm war blau“

Susanne Neuffer liest neue Kurzgeschichten und Gedichte.

Veranstalter: Bücherhalle Langenhorn. Langenhorner Markt 9, 19.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 040 / 5313076 oder per E-Mail an langenhorn@buecherhallen.de wird gebeten.


Lesung und Musik

„Oskar und die Dame in Rosa“

Die Schauspielerin Nicole Wellbrock liest aus dem Roman von Eric-Emmanuel Schmidt, musikalisch begleitet von Norbert Kujus (Gitarre).

Veranstalter: Kulturhaus Langenhorn. Ort: Zachäus-Kirche, Käkenflur 22a, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Zwei Wortschmiede auf Tuchfühlung“

Terry McDonagh erzählt von der Erfahrung, als „Irishman“ in Deutschland zu leben und liest aus seinem neuesten Werk „In the Light of Bridges – Hamburg Fragments“; David Bergmann, der aus den USA nach Deutschland kam, liest aus seiner Reise durch die deutsche Sprache „Take me to your Umlauts! – An American goes back to his German Roots“.

Veranstalter: Interkulturelles Festival Eigenarten, Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Ort: Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Lesung und Musik

„Die Buchschwestern“

Die beiden Schwestern Gretchen und Barbara alias Marion Gretchen Schmitz und Susanne Pollmeier präsentieren in ihrer Lesereihe Texte über Musiker aus Biografien und Autobiografien – und machen Musik. Im November steht mit dem Filmschauspieler, Komponist und Schriftsteller Serge Gainsbourg (1928 – 1991) einer der einflussreichsten und kreativsten Singer-Songwriter seiner Epoche in Frankreich auf dem Programm.

Veranstalter: Logensaal der Hamburger Kammerspiele. Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


Vortrag

Friedrich der Große im Spiegel Fontanes

„Ich bilde mir ein, über den Alten Fritzen einen Essay aus dem Stegreif schreiben zu können“
Vortrag von Dr. Dietmar Storch über Friedrich den Großen im Spiegel der Schriften Theodor Fontanes. Veranstalter: Theodor Fontane Gesellschaft. Ort: Buchhandlung Boysen und Mauke, Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung und Gespräch

„Die narzisstische Persönlichkeitsstörung mit Schematherapie behandeln“

Eva Dieckmann, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, präsentiert ihr bei Klett Cotta erschienenes buch.

Veranstalter: Heinrich-Heine-Buchhandlung. Grindelallee 26-28, 20.00 Uhr.


Literatur in Hamburg