Freitag, 01.11.2019


Kultursalon zum Tag der Reformation 2019

»Vernetzt und doch allein«

Sebastian Krumbiegel
Sebastian Krumbiegel von den »Prinzen«, Foto: Enrico Meyera
Im Internet findet man, nicht nur auf Dating-Plattformen, ein unfassbar großes Angebot an Kontaktmöglichkeiten. Für jedes Interesse gibt es die passende Community. Gleichzeitig sind die Therapiepraxen voll mit einsamen Menschen, die nicht mehr wissen, wie Beziehung geht. Verlieren wir unsere Beziehungsfähigkeit? Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft und ihren Blick auf sich selbst und andere? Das ist Thema von Gesprächsrunden und literarischen Streifzügen in einem Nachmittags- und einem Abendsalon mit dem Wissenschaftsjournalisten Volker Arzt (»Kumpel und Komplizen«), der Autorin Tina Soliman (»Ghosting«) und dem Sinologen Thomas O. Höllmann (»Unzertrennlich, sorglos und verrückt«), dem Autor Juan S. Guse (»Miami Punk«), dem Comiczeichner Mikael Ross (»Der Umfall«), der Journalistin Charlotte Wiedemann (»Der lange Abschied der weißen Dominanz«) und dem Musiker Sebastian Krumbiegel von den »Prinzen« mit seinem Video »Die Demokratie ist weiblich«.

Über das Phänomen des spurlosen Verschwindens von Menschen im digitalen Zeitalter, dem sogenannten Ghosting, spricht Tina Soliman, während Volker Arzt im Tier- und Pflanzenreich viel mehr Gemeinsinn und Kooperation entdeckt als bisher angenommen. In eine ferne Zeit und Kultur nimmt uns Thomas O. Höllmann mit. Der Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat chinesische Gedichte über die Freundschaft und die dort geradezu prachtexemplarisch ausgestellte Bindungsfähigkeit übersetzt. Ihre Kunst ist ein Statement gegen gesellschaftliche Spaltung: der Popmusiker Sebastian Krumbiegel (»Die Prinzen«) hat mit seinem Musikclip »Die Demokratie ist weiblich« für Furore gesorgt, Mikael Ross mit seinem grandiosen Comic über das Leben in einem Behindertendorf. Die Journalistin Charlotte Wiedemann, die gerade von einer Iran-Reise zurückkehrt, proklamiert den »langen Abschied von der weißen Dominanz«, und Juan S. Guse hat einen im besten Sinne »durchgeknallten« und hoch gelobten Gesellschaftsroman über das 21. Jahrhundert geschrieben. Über Digitalisierung und Einsamkeit, Communities im Netz und in der freien Wildbahn, das soziale (Über-) Leben in einer digitalisierten Welt, Endzeit und Aufbruch sprechen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Journalismus, Literatur und Popkultur.

Begrüßung und Einführung: Kirsten Fehrs, Bischöfin.
Moderation: Catarina Felixmüller und Kai Schächtele.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Nordkirche im Rahmen der Evangelischen Akademietage 2019 unter dem Motto »Wir ist wir?« vom 27.10. bis 5.11.2019 in Zusammenarbeit mit Heinekomm.

Jenisch-Haus, Baron-Voght-Straße 50, 15.00 bis 17.30 Uhr (Nachmittagssalon), 18.00 bis 20.30 Uhr (Abendsalon), je € 8,– Kombiticket: € 12,–
Für Studierende und ALG-II- Empfänger ist der Eintritt frei.


Poesie-Wanderung

»Läden der Poesie«

Die Theatergruppe »Die Delikaten« lädt zur Poesie-Wanderung mit Musik: Schauplätze sind drei kleine, nah beieinander liegende Läden in einer Straße, die nacheinander aufgesucht und erlebbar gemacht werden.

eigenarten – Interkulturelles Festival. Start: Osterstr. 149, Eimsbüttel, 18.00 Uhr, € 15,–/12,–


Lesung

»Vergesst unsere Namen nicht«

Simon Stranger liest aus seinem mit dem norwegischen Buchhändlerpreis und dem Riksmål-Preis ausgezeichneten Familienroman. Moderation: Stephanie Krawehl.

Lesesaal Buchhandlung & Café, Stadthausbrücke 6, 19.30 Uhr, € 12,–


Literatur und Weinverkostung

Literatur im Gespräch

Annemarie Stoltenberg präsentiert Neuerscheinungen der literarischen Herbstsaison. Jacques‘ Wein-Depot serviert neue Weine.

Buchhandlung Seitenweise in Jacques‘ Wein-Depot, Sievekingsallee 68, 20.00 Uhr, € 14,–


Lesung

»Fluchtpunkt Hamburg – Texte im Exil«

Reimer Boy Eilers und Hussam Al-Zaher lesen ihre Texte aus der Anthologie mit »Texten im Exil« und berichten von dem große angelegten Projekt mit Stimmen aus u.a. Kolumbien, Bangladesch, Kosovo, Iran und Syrien.

eigenarten – Interkulturelles Festival im Bürgerhaus Bornheide, Bornheide 76, 20.00 Uhr, € 5,–/3,–


Literatur in Hamburg