Dienstag, 01.12.2009


Rüdiger Safranski, Goethe und Schiller
Rüdiger Safranski, Goethe & Schiller, Geschichte einer Freundschaft, Hanser Verlag

Philosophisches Café mit Rüdiger Safranski

„Ein rares wunderliches Gewächs“

Gemeinsam war ihnen nicht allzu viel: Johann Wolfgang von Goethe war schon früh durch seinen „Werther“ zu Ruhm und Ehren gekommen, ausgestattet mit großer intuitiver Begabung, Gesundheit und dann auch noch durch seinen Herzog in Amt und Würden gebracht. Der zehn Jahre jüngere Friedrich Schiller dagegen erkrankte früh in seinem Leben am „Nervenfieber“, litt später an Tuberkulose und schrieb ein Werk, das von der Idee der Freiheit lebt und also von der Gestaltungsmacht des Bewusstseins. Dennoch verband die beiden Klassiker der deutschen Literatur eine tiefe Freundschaft: Schiller brachte seine Dramen mit Goethes Hilfe auf die Bühne, Goethe erlebte durch Schiller in Weimar seine zweite Jugend. Trotz aller Gegensätze lernte Schiller in der Freundschaft, „dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe“. Und jeder der beiden sagte vom anderen, er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. „Goethe und Schiller“, schreibt Jürgen Safranski in seinem neuen Buch, „haben ihre Freundschaft als ein rares, wunderliches Gewächs angesehen, als ein Glück, als ein Geschenk. Es kam ihnen unglaublich vor, was ihnen da gelungen oder zugestoßen war, und sie gerieten in dankbares Staunen darüber.“ Zum Philosophischen Café im Literaturhaus stellt Rüdiger Safranski sein Buch „Goethe und Schiller – Geschichte einer Freundschaft“ vor und zur Diskussion. Moderation: Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 12.-/10.- Euro.


NDR-Hörspiel im Planetarium

Irgendwie haltlos über der Straße schwebend

Thomas Linde, so um die 50 Jahre alt, Jazzkritiker und Beerdigungsredner, eilt von einem Treffen mit seiner Geliebten zurück nach Hause, als ganz plötzlich etwas anders ist, völlig anders. Er schwebt – irgendwie haltlos – über der Straße, während er gleichzeitig da unten auf der Straße liegt, und da es in dieser Situation nichts gibt, was man tun könnte, erinnert er sich: an die zwanzig Jahre jüngere Geliebte Iris, an die Türkin Nilgün, an Edmond, den Weinhändler, an all die Toten, deren Leben er in Beerdigungsreden dokumentiert hat, an die sechziger Jahre und an seinen ehemaligen Kumpel und Kampfgefährten Aschenberger, dessen Beerdigungsrede er gerade vorbereitet und die ihm unversehens zur Konfrontation mit sich selbst gerät und mit den Wünschen und Hoffnungen seiner Generation. Uwe Timm lässt diesen Thomas Linde in seinem vielgelobten Roman „Rot“ in einer Art Grabrede von seinem Leben erzählen.
Im Rahmen der Reihe „NDR-Hörspiel im Planetarium“ steht das Hörspiel des Romans auf dem Programm und das wie immer unter nächtlichem Sternenhimmel.

Veranstalter: Planetarium. Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. 8.-/5.- Euro.


Poetry Slam

10 Autorinnen und Autoren zum Thema “Wahnsinn“

Unter dem Motto „Wahnsinn“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über einen Luxus-Frühstücksgutschein für zwei Personen freuen. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 4.- Euro. (Für Vorlesende frei)


Kultwerk West im Mercado


„Heinrich von Berenberg im Gespräch“

Er ist seit 30 Jahren in Verlagen tätig, entdeckte Autoren wie Roberto Bolano, Rafael Chirbes oder A. L. Kennedy für den deutschen Markt und gründete 2004 zusammen mit seiner Frau in Berlin den Berenberg Verlag, in dem autobiografische Literatur, Berichte und Memoiren zur Zeitgeschichte erscheinen. Im Gespräch mit dem Literaturkritiker und Autor Willi Winkler erzählt Heinrich von Berenberg aus seinem Leben als Lektor und Verleger.

Veranstalter: Kultwerk West im Mercado, Ottenser Hauptstr. 10, 20.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.



Literatur in Hamburg