Donnerstag, 10.01.2019


Lesung

»Blutsgeschwister«

Der Autor und Journalist Marco Carini liest aus seinem neuen Roman über vier Freunde, die sich über ein halbes Jahrhundert verbunden bleiben.

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 7,–/5,–


Jüdischer Salon

»Ida«

Katharina Adler
Katharina Adler, Foto: Christoph Adler

Ida Bauer, die Tochter des Industriellen Philipp Bauer, war nur knapp drei Monate bei ihm in Behandlung, als sie es wagte, ihre »Kur« vorzeitig zu beenden und wurde eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts. Die junge Autorin Katharina Adler erzählt in ihrem klugen Debütroman »Ida« (Rowohlt Verlag) die Geschichte ihrer Urgroßmutter Ida Bauer, die als Hysterikerin in Sigmund Freuds »Fall Dora« berühmt wurde.

Dora, das jüdische Mädchen mit der »petite hystérie« und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte, ist noch keine achtzehn Jahre alt, als sie es wagt, ihre Kur bei Sigmund Freud abzubrechen, und ihn, wie er sagte, »um die Befriedigung [brachte], sie weit gründlicher von ihrem Leiden zu befreien«. Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nicht mehr als eine Familien-Anekdote über ihre Urgroßmutter, die - nicht unter ihrem wirklichen Namen und auch nicht für eine besondere Leistung - zu Nachruhm gekommen war, und dabei mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. »Nach und nach wuchs in mir der Wunsch, dieses Bild von ihr zu ergänzen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Ich wollte eine Frau zeigen, die man nicht als lebenslängliche Hysterikerin abtun oder pauschal als Heldin instrumentalisieren kann. Eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt, ein Leben, das sich ein halbes Jahrhundert mit seinen Verwerfungen eingeschrieben hat.
Katharina Adler stellt ihrem Roman im Jüdischen Salon vor. Moderation Sarah Steidl.

Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 54, 20.00 Uhr, € 10,–/7,50


Literarisch-musikalische Lesung

»Moby Dick«

Ulrich Tukur bringt das Meisterwerk des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville in einer literarisch-musikalischen Lesung auf die Bühne. Der Pianist Sebastian Knauer umrahmt die Erzählung mit Musik von Franz Liszt, Scott Joplin, Modest Mussorgsky, Antonin Dvorak und Fréderic Chopin.

Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20.00 Uhr, € 15,– bis 69,–


Buchpräsentation mit Malte Härtig

»Kaiseki – Die Weisheit der japanischen Küche«

Malte Härtig, Koch und Philosoph, steht vor einem Rätsel, als er zum ersten Mal Japans berühmte Hochküche Kaiseki probiert. Weder mit seinem westlichen Philosophieansatz noch mit seiner europäischen Kochausbildung kann er Kaiseki entschlüsseln: Warum schmecken die hübschen japanischen Wagashi-Süßigkeiten nach staubigem Zucker, warum haben die Teeschalen Dellen, warum schmeckt die Suppe nach nichts? Doch dann findet er über den Zen-Buddhismus und die berühmte Teezeremonie einen Zugang. Und mit ihnen begegnet er grundlegenden Weisheiten und einer erfrischenden Haltung, nicht nur zum Essen, sondern auch zum Leben.
Im AKIKO stellt Malte Härtig sein im mairisch Verlag erschienenes Buch über seine Erfahrungen mit der japanischen Küche vor. Dazu gibt es Matcha-Tee.

AKIKO, Wextraße 39, 20355 Hamburg, 19.30 Uhr, Eintritt: Spende


Literatur in Hamburg