Dienstag, 11.02.2014
Lesung mit Michael Maar
Tagebuch-Abend
Eine „historische Highlight-Tour“ feierte „Der Spiegel“ im letzten Herbst mit dem Buch „Heute bedeckt und kühl. Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virginia Woolf“ (C. H. Beck) von Michael Maar. Das Genre ist bis heute weit verbreitet, jeder kennt es, viele haben es irgendwann selbst mal versucht, manche tun es gelegentlich und andere dauernd: Sie schreiben in ein Tagebuch. Der 1633 geborene Samuel Pepys legte, wie Michael Maar erzählt, „sogar ein schriftliches Gelübde aber, dass er jeweils sein Tagebuch geführt haben musste, bevor er eine Frau küssen oder Wein trinken durfte“. Und das durchaus zu unserer Freude, denn nur durch Pepys Fleiß wissen wir heute von dem „merkwürdig gehemmten Tag eines seiner Kollegen: Mr. Townsend erzählte mir von seinem Missgeschick, dass er nämlich kürzlich mit beiden Beinen durch ein Hosenbein gestiegen und so den ganzen Tag herumgelaufen ist.“ Das ist natürlich nur ein Bonmot der Entdeckungsreise zu den großen Diaristen, die Michael Maar mit seinem Buch unternimmt, von Samuel Pepys bis Thomas Mann, von Friedrich Hebbel bis Christa Wolf, von John Cheever bis Peter Sloterdijk. Und Maar vergisst auch nicht, sich mit der Frage zu beschäftigen, was in Zeiten von „Facebook“ wohl aus dem Tagebuch werden wird. Im Literaturhaus stellt Michael Maar sein Buch im Gespräch mit Ursula März vor. Ausgewählte Texte liest die Schauspielerin Barbara Auer.Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.
Lesung mit Gerrit Jöns Anders
„Kunststoff“
Gerrit Jöns-Anders, Foto: Minimal Trash Art
Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
Lesung und Konzert
Ein Abend mit Patti Smith
Sie ist die „Godmother of Punk“ („The New York Times“), diese Patti Lee Smith, die 1946 in Chicago geboren wurde, eine Ausnahmekünstlerin, die als Rockmusikerin, Singer-Songwriterin, Fotografin, Malerin und Lyrikerin weltberühmt wurde. „Just Kids“, die Geschichte ihrer Liebe und Freundschaft mit Robert Mapplethorpe, ausgezeichnet u.a. mit dem National Book Award, ist ein großartiges Zeitdokument über die Künstlerszene im New York der 60er und 70er Jahre – und das poetische Manifest eines kompromisslosen Lebens als Künstlerin. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der Patti Smith zuvor Gedichte schrieb und malte, begann sie Anfang der 70er Jahre Musik zu machen. Wesentlich für ihre Arbeit ist ein umfassender Kunstbegriff, „sie ist eine Poetin von ungeheurer Wucht“, wie es in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hieß, „mit und ohne den wundervollen Krach, den ihre Band dazu macht, immer unsentimental, nie eitel“. In intimen, viel zu kleinen Konzertsälen, in Hamburg auf Kampnagel, wird Patti Smith im Februar bei einigen exklusiven Auftritten in Deutschland Texte vortragen – vielleicht auch aus ihrem im Herbst erstmals in einer deutschen Übersetzung erschienenen Buch „Traumsammlerin“´- und Musik mit ihrem langjährigen musikalischen Weggefährten Tony Shanahan und ihrem Sohn Jackson Smith machen. Über das Programm des Abends wird sie spontan entscheiden. Wer noch eine Karte für ihren Auftritt in Hamburg ergattern will, wird ganz, ganz schnell sein müssen.