Montag, 11.03.2019


Buchpremiere mit Anselm Neft

»Die bessere Geschichte«

Anselm Neft liest aus seinem Internatsroman, der eine packende Story über Führung und Verführung erzählt. Der sensible Tilman Weber ist 13, als er auf ein Internat an der Ostsee kommt. Erst fühlt Tilman sich sehr allein in der „Freien Schule Schwanhagen“. Dann aber verliebt er sich in Ella und findet Aufnahme in ihrer Schülergruppe. Die wird geleitet von dem sehr unkonventionellen Lehrerpaar Wieland. Als er sich schließlich zwischen Ella und der „Familie“ entscheiden muss, kommt es zur Katastrophe.

27 Jahre später. Der bekannte Schriftsteller Tilman Weber erhält einen Telefonanruf. Es ist Ella, die ihn zur Beerdigung einer Mitschülerin einlädt. Bei dem Treffen will Ella die sexuelle Gewalt von damals öffentlich machen. Tilman will das auf keinen Fall…

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, € 5,–


»Hamburger Graphic Novel Tage«

»Geniestreich Grafik«

Sprechende Bilder
Die Themen sind so vielfältig wie die Literatur selbst, und die künstlerischen Strategien lassen sich schon lange nicht mehr allein auf mit Texten kombinierte Bilderfolgen reduzieren, Comics sind viel treffender mit dem Titel der Hamburger Graphic Novel Tage beschrieben: »Sprechende Bilder«. Zur 8. Ausgabe des Festivals treffen sich an vier Abenden jeweils zwei Gäste aus Frankreich und Amerika mit deutschen Künstlern. Kuratiert wird das Festival von Andreas Platthaus.

Ein ganz besonderes Highlight gibt es gleich zum Auftakt der Graphic Novel Tage, wenn sich unter dem Motto »Geniestreich Grafik« zwei virtuose Grenzgänger zwischen Comic, Illustration, Design und Kunst treffen: Jochen Gerner, 1970 in Nancy geboren, ist Mitglied der Gruppe OuBaPo, in der nach dem Vorbild der 1960 gegründeten literarischen Gruppe Oulipo experimentelle Comics entstehen; Henning Wagenbreth, Professor der Illustrationsklasse an der Universität der Künste Berlin, illustriert und gestaltet Bücher, Plakate und Magazine, als »Schönstes Buch der Welt« hat die Stiftung Buchkunst sein Kinderbuch »Mond und Morgenstern« ausgezeichnet. Mit ihrem einzigartigen Erinnerungskunstwerk »Heimat. Ein deutsches Familienalbum« ist Nora Krug am zweiten Festival-Abend zum Thema »Zeitzeuge, Zeitzeugnisse« zu Gast. Sie trifft auf Hamed Eshrat aus Berlin, der zuletzt mit der Graphic Novel »Nieder mit Hitler« eine Geschichte über den Widerstand gegen den NS-Staat veröffentlichte.
Von der »Freiheit im Freien« erzählen die Zeichnerin Catherine Meurisse, die aus Paris zum vierten Festivalabend anreist, und der Berliner Mikael Ross. Zum Abschluss des Festivals geht es mit einer hochkarätigen Besetzung dann in die »Weimarer Zeiten«: Der US-amerikanische Comiczeichner Jason Lutes stellt seine Comictrilogie »Berlin« (Carlsen Verlag) vor, an der er über 20 Jahre gearbeitet hat. Zu Gast sind zudem Volker Kutscher und Arne Jysch, der seine Graphic Novel »Der nasse Fisch« (Carlsen Verlag) nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Volker Kutscher vorstellen wird.

8. Hamburger Graphic Novel Tage im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.00 Uhr, € 12,–/6,–, Kombiticket für alle Abendveranstaltungen € 35,–/20,–


»Gebundenes Leben«

»Europas Mitte finden: Das Ende der Sprachlosigkeit«

Eine Sprache zu finden, die einen Dialog über persönliche, geografische und ideologische Grenzen hinweg möglich macht, ist in Zeiten wachsender Entfremdung zwischen West- und Mittelosteuropa eine große Herausforderung. Wie kann es gelingen, Sprachlosigkeit im Kleinen und im Großen zu überwinden? Welche Verbindungen bestehen zwischen Sprache und Identität? In der Reihe »Gebundenes Leben« sprechen die Schriftstellerinnen Terézia Mora und Zsófia Bán darüber, wie ein Dialog zwischen West- und Mittelosteuropa möglich bleiben und gelingen kann. Moderation: Lothar Müller.

Literaturhaus und Körber Stiftung im KörberForum, Kehrwieder 12, 19.00 Uhr, Eintritt frei. Anmeldungen: www.koerber-stiftung.de 


Lesung

»Fern von Aleppo«

Faisal Hamdo liest aus seinem Buch.

Stavenhagenhaus, Frustbergstraße 4, 20.00 Uhr.

Literatur in Hamburg