Donnerstag, 13.02.2020


Jüdischer Salon mit Stefan Litt

»Der Nachlass Franz Kafkas«




Als im Sommer 2019 endlich einige Banksafes in Zürich geöffnet werden konnten, in denen jahrzehntelang umkämpfte Briefe, Manuskripte und Zeichnungen von Franz Kafka gelagert waren, ging ein langes und skurriles Kapitel im Streit über den rechtmäßigen Besitz des Nachlasses von Max Brod zu Ende. Stefan Litt, Archivar der Nationalbibliothek in Jerusalem, hat diesen bewegenden Moment miterlebt. An diesem Donnerstag gastiert er beim Jüdischen Salon und spricht über den Nachlass von Franz Kafka.

Geschürt durch Pressemitteilungen war die öffentliche Erwartung groß, in den Züricher Safes unbekannte Werke Kafkas vorzufinden, während die Fachwelt nicht davon ausging. Unbekannt waren tatsächlich ein Skizzenbuch mit Zeichnungen sowie ein weiteres Notizheft mit Hebräisch-Übungen, die das fortgeschrittene Sprachvermögen Kafkas zeigen. Er konnte bereits 1922 kleine Texte auf Hebräisch schreiben. Die Fundstücke stellen Kafkas Verhältnis zur hebräischen Sprache und seinen Wunsch, von Prag nach Palästina auszuwandern, erneut in den Mittelpunkt. Nach der Übergabe des Nachlasses von Max Brod – einschließlich der Kafka-Stücke – an die Israelische Nationalbibliothek wird Stefan Litt nun die Geschichte des heute weltweit verstreuten Nachlasses von Franz Kafka neu reflektieren, der ohne das Zutun von Max Brod heute verloren wäre. Stefan Litt, 1969 in Ostberlin geboren, ist Kurator für allgemeine Geisteswissenschaften und verantwortlicher Archivar für die Nachlässe u.a. von Max Brod/Franz Kafka, Stefan Zweig und Else Lasker-Schüler an der Nationalbibliothek in Jerusalem.

Jüdischer Salon am Grindel im Café Leonar, Grindelhof 59, 19.30 Uhr, € 10,–/7,50, Kartenreservierungen über info@salonamgrindel.de


Lesung

»Make love, not war«

Daniel Lager und Ralf Böckmann präsentieren im Rahmen der »Woche des Gedenkens« Lieder und Texte gegen den Krieg.

Kunstklinik, Martinistr. 44a, 19.00 Uhr, € 15,–/12,–


Poetry Slam

Stellwerk Slam

Im legendären Jazzclub Stellwerk im Bahnhof Harburg treten u.a. Luke Monis, Berlinermax, Lars Wienred und Björn gegeneinander an. Durch den Abend führt Arne Poeck.

Stellwerk, Bahnhof Harburg, Hannoversche St. 85, 19.30 Uhr, € 5,–


Lesung

»D’autres vies sous la tienne«

Die martinikanische Intellektuelle Corinne Mencé-Caster – ihr Autorenname ist Mérine Céco – liest aus ihrem Roman »D’autres vies sous la tienne« (Écriture 2019). Das Buch erscheint im März in einer deutschen Übersetzung bei Litradukt. Lesung der deutschen Texte: Svenja Huckle. Moderation und Übersetzung: Prof. Dr. Ralph Ludwig (MLU).

Institut Français Hamburg, Heimhuder Straße 55, 19.00 Uhr, € 5,–, Anmeldung bei Sophie.Udave(at)institutfrancais.de

Literatur in Hamburg