Dienstag, 14.02.2012


Frank Schulz
Frank Schulz, Foto: Gunter Gluecklich

Buchpräsentation mit Frank Schulz

„Onno Viets und der Irre vom Kiez“

Seine vielfach ausgezeichnete „Hagener Trilogie“, deren erster Band 1991 erschien, gilt als „humoristisch-realistisches Monumentalwerk“ („Die Zeit“), und als Frank Schulz dieses gefeierte „Meisterwerk der Hochkomik“ („Süddeutsche Zeitung“) 2006 mit dem „Ouzo-Orakel“ abschloss, waren manche Fans auch etwas traurig darüber – natürlich erst nach der Lektüre. In den letzten Jahren hat Schulz dann einen vielgelobten Erzählband und Gedichte veröffentlicht. Jetzt endlich aber, sechs Jahre später, ist es wieder soweit, Frank Schulz präsentiert mit „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ einen neuen Roman, und natürlich ist das ein großes Ereignis: „Freuen Sie sich auf mühelos, unangestrengten Sprachwitz, auf leichthändiges Wortbasteln, dass es einen in der Gleichzeitigkeit von Vergnügen und Ehrfurcht tiefer in den Sitz drückt!“ So heißt es im Literaturhaus-Programm. Harry Rowohlt soll, erfährt man auf dem Umschlag des neuen Romans, erst gar nicht mehr aufgestanden und völlig sprachlos gewesen sein, „so gebannt“ hat er gelesen. Später ließ er dann ausrichten: „Jetzt kann sich die deutsche Gegenwartsliteratur endgültig warm anziehen …“ Aber worum geht es eigentlich? Um einen Thriller. Der beginnt damit, dass Onno, so heißt der Held, Onno Viets, Mitte 50, Hartz-IV-Empfänger, Noppensockenträger und ungeschlagener König einer Hamburg-Eppendorfschen Pingpong-Runde, das Finanzamt im Nacken und den Geburtstag seiner Frau Edda vor Augen hat. Und was macht der Kerl da? Er folgt einer Eingebung aus dem Fernsehen und wird Privatdetektiv. Seine Sportsfreunde vom Tischtennis ahnen Ungutes, doch einer von ihnen verhilft Onno schließlich zu seinem ersten Fall: Der Popmagnat Nick Dolan hat ein Problem mit seiner aktuellen Flamme, vermutlich geht sie fremd. Onno soll ein Beweisfoto von ihr und dem Liebhaber liefern. Und Onno hat Glück, schon bald wird er Dolans Nebenbuhler ansichtig. Allerdings ist der nicht nur ein zwei Meter großer Hüne mit dem Spitznamen „Händchen“, nein, er ist auch die unberechenbare, gefürchtete rechte Hand eines Hamburger Kiez-Oligarchen. Onno schafft es nicht, den Fall wieder abzugeben, und muss die beiden bis nach Mallorca verfolgen. Dort setzt sich fort, was begann, als einer wie Onno mal eine richtig gute Idee hatte: Die Katastrophe nimmt ihren Lauf und wird schlimmer, immer schlimmer und schlimmer. Wer sich einen Eindruck davon machen will, geht ins Literaturhaus, wo Frank Schulz aus „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ lesen wird. Moderation: Kester Schlenz.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung mit Oliver Törner

Mächtig verliebt?

Was der heilige Valentin mit den Verliebten zu tun hat, ist ganz und gar umstritten, auch wenn wir alle zu wissen glauben, dass am 14. Februar der Fürsprecher für eine gute Ehe im Kalender steht. Richtig ist, dass Valentin, wenn man es denn wörtlich nimmt und sagt „Fall-nit-hin“, als Schutzpatron der Epileptiker seine Dienste tut. Ob es ihn tatsächlich gegeben hat, diesen Fall-nicht-hin, kann jedoch niemand sicher sagen. Im Spätmittelalter, lange Zeit bevor wir im Zuge der Amerikanisierung in den 50er Jahren den Valentinstag mit Blümchen für die geliebte Dame und Schnäpschen für den geliebten Herrn zu feiern begannen, stand er als „Vielliebchentag“ im Kalender. Den Feiertag der Liebenden gibt es also schon etwas länger. Blümchen und Schnäpschen zum Valentinstag sind allerdings gar nicht mehr angesagt. Und was liegt da näher, als eine Lesung zu verschenken: Unter dem Motto „Das Schönste aber hier auf Erden / Ist lieben und geliebt zu werden“ (Wilhelm Busch) liest der Schauspieler Oliver Törner Texte über „die Liebe im Wandel der Zeiten von Busch über Tucholsky bis zu Gernhardt“.

Veranstalter: Mathilde, Literatur & Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Buchsprechstunde

Wer alte oder seltene Drucke besitzt, reich illustriert oder schön gebunden, kann sich in der Staats- und Universitätsbibliothek darüber beraten lassen, wie man solche Buchschätze aufbewahrt und restauriert. In der Buchsprechstunde geben Experten guten Rat, der sonst bekanntlich teuer ist.

Ort: Staats- und Universitätsbibliothek, Von-Melle-Park, Konferenzraum, 2. Etage. Anmeldung erforderlich unter: 040-42838-5846.


Literatur in Hamburg