Montag, 14.10.2019


Lesung mit Richard David Precht

Das große Gebäude der Philosophie im Detail

Richard David Precht
Richard David Precht, Foto: Amanda Berens
Mit der Frage „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?« als Ausgangspunkt einer philosophischen Reise hält er den Langzeitrekord auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Er hat mit seinem Buch ein großes Publikum für philosophische Fragen begeistert, die er in Abwandlung von Kant in die Trias auflöst: Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein? Aber passt Philosophie, Gelehrsamkeit und Unterhaltung auch wirklich zusammen? Bei Richard David Precht sehr gut.

Seit Jahren ist Richard David Precht mit seinen Büchern zu Gast auf den Bühnen des Landes, er nimmt Stellung zu politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Themen und diskutiert in Talkshows, ob über das bedingungslose Grundeinkommen, Tierrechte oder Bildungspolitik. Gleichzeitig treibt den Popstar der Philosophie ein auf vier Bände angelegtes, höchst ambitioniertes Mammut-Projekt um: eine Geschichte der Philosophie von den Anfängen bis in die Gegenwart. Im soeben erschienenen dritten Band »Sei du selbst« ist Richard David Precht im 19. Jahrhundert angekommen, in dem die Philosophie revolutioniert wird. Im Gespräch mit Kester Schlenz stellt er seine Philosophiegeschichte vor.

Harbour Front Literaturfestival in der Laeiszhalle, Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz 1, 21.00 Uhr, € 19,-


Podiumsdiskussion

Das weite Feld der vorletzten Dinge

Matthias Politycki
Matthias Politycki, Foto: Alexander Tempel
Was sie verbindet ist, dass sie sich in das aktuelle politisch-gesellschaftliche Gespräch einmischen: Ulrich Greiner, langjähriger Feuilleton-Chef der ZEIT, heute Präsident der Freien Akademie der Künste in Hamburg, hat sich vor zwei Jahren »Heimatlos« (Rowohlt Verlag) gemeldet und für das »Recht, rechts zu sein« plädiert; Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg, analysiert in seinem neuen Buch »Zerstörung« (Hoffmann und Campe) die Erosion der gesellschaftlichen Mitte und erklärt »Warum wir für den gesellschaftlichen Zusammenhalt streiten müssen«; der Schriftsteller Matthias Politycki hat sich mit dem Philosophen Andreas Urs Sommer zum Streitgespräch getroffen. Gemeinsam haben sie das Buch »Haltung finden – Weshalb wir sie brauchen und trotzdem nie haben werden« geschrieben. Darüber diskutiert Matthias Politycki in der Freien Akademie mit Carsten Brosda, das Gespräch moderiert Ulrich Greiner.

Andreas Urs Sommer, der Philosophie an der Universität Freiburg lehrt und die Forschungsstelle »Nietzsche-Kommentar« der Heidelberger Akademie der Wissenschaften leitet, ist nicht so leicht aus der Reserve zu locken und doch einer, der im politisch-gesellschaftlichen Diskurs klare Kante zeigt. Das verbindet ihn mit Matthias Politycki. Gemeinsam haben sie zudem die Beschäftigung mit der Philosophie Friedrich Nietzsches. Sein »Perspektivismus«, heißt es in »Haltung finden«, »das spielerische Betrachten der Welt aus verschiedensten Blickwinkeln« habe ihr Denken geprägt. Eröffnet wird ihr Streitgespräch in »Haltung finden« durch einen Brief, den sie als Vorbemerkung an die »Liebe Linke!« (Politycki) und die »Liebe Rechte!« (Sommer) richten, bevor dann Grundsätzliches ebenso auf dem Prüfstand steht wie Tagespolitisches. Es geht um »Blaubeeren, Tannenzapfen« und den »deutschen Alltag«, es geht um das »Glück und das neoliberale Recht auf Unglück«, natürlich auch um »Grenzprobleme«, um Europa »als Idee und Erscheinung« und »deutsche Befindlichkeiten«. Die üblichen Links-Rechts-Schemata verfangen bei diesem Diskurs nur selten, denn hier wird »ein Feld der vorletzten Dinge« gemeinsam beackert, »auf dem Letztgültiges und Felsenfestes nicht anzutreffen ist«. Man darf vermuten, dass das auch auf dem Podium in der Freien Akademie so sein wird, wenn Matthias Politycki, Carsten Brosda und Ulrich Greiner ihre Meinungen zu einer Haltung bündeln.

Freie Akademie der Künste in Hamburg, Klosterwall 23, 19.00 Uhr, € 12,–/8,-


Poetry Slam

»Best of Poetry Slam«

Vier Slamer aus der A-Liga der deutschen Szene präsentieren sich in 10 Minuten dem Publikum.

Kampf der Künste im Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr, € 13,– bis 21,– Euro, erm. 6.50 bis 10.50 Euro inkl. HVV


Lesung

»Männer in Todesnähe«

Die Hamburger Psychologin Angela Reschke präsentiert zur »Hamburger Hospizwoche« zusammen mit der Schauspielerin Stefanie Schimanski ihr Buch mit »zehn Gesprächen mit Männern am

Hamburger Hospiz e.V., Helenenstr. 12, 18.00 Uhr, Eintritt ,-


Literatur und Musik

»Vom Abschied und dem Lebensende«

Das Palliative Care Team präsentiert zusammen mit Katrin Röser (Gesang) und Frank Wagner (Gitarre und Gesang) zur Hamburger Hospizwoche »Lieder, Begegnungen und Geschichten vom Abschied und dem Lebensende«

Marienkrankenhaus, Lichtsaal, Eingang Haus 1, Alfredstr. 9, 19.00 Uhr


Literatur in Hamburg