Lesung mit Ursula Krechel
„Landgericht“
Ursula Krechel, Foto: Alexander Paul Englert
Die Jury lobte einen „bewegenden, politisch akuten, in seiner Anmutung bewundernswert kühlen und modernen Roman“ und auch die Literaturkritik fand in Ursula Krechels Roman „Landgericht“, der mit dem Deutschen Buchpreis 2012 ausgezeichnet worden ist, fast unisono den „schönsten und zugleich doppelbödigsten Roman des Herbstes“ (Andreas Platthaus, FAZ). Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte, die Ursula Krechel in „Landgericht“ erzählt. Sie handelt von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaas’schen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. Für ihren Roman hat Ursula Krechel Dokumentarisches und Fiktives ineinander verwoben, um einer Zeit atmosphärische Konturen zu geben, in der die Vergangenheit schwer auf den Zukunftshoffnungen lastete. In der Buchhandlung Boysen + Mauke stellt sie ihren Roman vor.
Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.
Lesung mit Nino Haratischwili
„Mein sanfter Zwilling“
Nino Haratischwili, Foto: Alexander Janetzko
Für ihre „schlicht bezaubernden Theaterstücke“, so hieß es in der Jurybegründung, hat Nino Haratischwili nicht nur den Chamisso-Förderpreis, sondern auch schon den Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater erhalten. Das Romandebüt „Juja“ der 1983 in Tiflis geborenen und seit 2003 in Hamburg lebenden Schriftstellerin ist begeistert aufgenommen worden, ebenso wie der darauf folgende 2011 erschienene Roman „Mein sanfter Zwilling“, der die Geschichte von Ivo und Stella erzählt. Sie sind Wahlverwandte und Schicksalsgenossen seit frühester Kindheit und sich in so leidenschaftlicher wie destruktiver Liebe verbunden. Jeder Versuch, ohne einander zu leben, sich dem Reigen wilder erotischer Begegnungen und hasserfüllter Streits zu entziehen, scheitert. Es ist eine namenlose Gier, die die beiden immer wieder zueinander treibt und ein tief verborgener Groll, der sie hindert, miteinander glücklich zu werden. Schritt für Schritt erzählt Haratischwili die Geschichte dieser großen Liebe und fatalen Leidenschaft und enthüllt dabei ein Familiendrama, das Stella und Ivo wie Zwillinge für immer aneinander kettet. Nino Haratischwili liest im Literaturhaus aus ihrem Roman.
Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.
Krimi-Lesung
„Das Kopernikus-Vermächtnis“
Hubert Kinzel liest aus seinem historischen Kriminalroman.
Veranstalter: Mathilde Literatur & Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.-/4.- Euro.