Mittwoch, 02.12.2009


Spaß mit Büchern

„Als Papa den Mond abschoss“

Im Rahmen der Reihe liest Regula Venske aus ihrem neuen Kinderbuch „Als Papa den Mond abschoss“. Für Kinder ab 7 Jahren.

Veranstalter: Literaturhaus, Jugendinformationszentrum BBS. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 15.30 Uhr. Weitere Infos und Gruppenanmeldungen unter Tel.: 040/2270 20 14. Eintritt frei.


Marion Gräfin Dönhoff, Ein Leben in Briefen
Marion Gräfin Dönhoff, Ein Leben in Briefen, Hoffman und Campe Verlag

Hommage an Marion Gräfin Dönhoff

Ein Leben in Briefen

Anlässlich ihres Geburtstages, der sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt, lesen die Herausgeber Friedrich Dönhoff und Irene Brauer aus dem in diesem Herbst neu erschienenen Buch „Ein Leben in Briefen“. Die über 100 erstmals veröffentlichten Briefe und Aufzeichnungen von 1926 bis 2002 spiegeln Marion Dönhoffs außergewöhnlichen Lebensweg: die Komtesse im elterlichen Schloss in Ostpreußen, die Studentin in Frankfurt und Basel, die frühe Weltreisende, die Verwalterin des Familienbesitzes in der Zeit des Krieges, die Flucht vor der Roten Armee, der Neubeginn im Westen als Journalistin, ihr Wirken als Chefredakteurin und Herausgeberin der „ZEIT“ und anerkannte politische und moralische Instanz.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann, Hoffmann und Campe Verlag. Ort: Altonaer Theater, Museumstr. 17, 19.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Ralf Rothmann
Ralf Rothmann, Foto: Franka Bruns

Buchpräsentation

„Feuer brennt nicht“

Ralf Rothmann gilt als „Großmeister seiner Zunft“ (NZZ), als grandioser Erzähler mit dem „genauen Blick eines Verhaltensforschers“ (Peter Stamm). Berühmt wurde der in Berlin lebende, als Bergarbeitersohn im Ruhrpott aufgewachsene Rothmann insbesondere durch seine im kleinbürgerlichen Milieu spielende Ruhrgebietstrilogie. In diesem Herbst ist nun sein neuer Roman „Feuer brennt nicht“ erschienen, der im Berlin der Gegenwart spielt und eine Liebesgeschichte erzählt: Alina und Wolf, seit vielen Jahren ein Liebespaar, ziehen aus Kreuzberg weg an den grünen Stadtrand. Am Müggelsee, wo die Unterschiede zwischen Ost und West noch nicht verwischt sind, sieht Wolf sich aber zunehmend überfordert vom alltäglichen Einerlei des Zusammenlebens mit Alina. Als plötzlich Charlotte, seine frühere Geliebte, auftaucht, ergreift er die Flucht in ein erotisches Abenteuer. Alina schöpft Verdacht, und so überwindet Wolf „die Hölle der Verheimlichung“ und ist überrascht über die Reaktion seiner Frau. Einen „berührenden, punktgenauen Roman über das Glück und die Unmöglichkeit der Liebe“, lobte das „Hamburger Abendblatt“, und für „Die ZEIT“ freute sich Adam Soboczyns-ki über Rothmanns „selbstbewussten Flirt mit dem Kitsch“. Im Literaturhaus liest Ralf Rothmann aus „Feuer brennt nicht“. Moderation: Charlotte Ueckert.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Übersetzerlesung


„True Notes und Blue Notes – Musik übersetzen“

Drei Musikkritiker und ihre Bücher stehen auf dem Programm der „Übersetzerlesung“ in diesem Dezember: Nik Cohn, er gilt als Vater der Rockkritik, und sein Buch „Triksta“; Peter Guralnick, der mit seinem Buch „Sweet Soul Music“ die wohl „wichtigste Milieustudie und Anekdotensammlung über die klassische Ära von Soul“ (TAZ) vorgelegt hat, und Alex Ross, Musikkritiker des „New Yorker“, der mit „The Rest ist Noise. Das 20. Jahrhundert hören“ eine anekdotensatte Erzählung über das 20. Jahrhundert und seine Musik geschrieben hat.
Harriet Fricke, Ingo Herzke und Eike Schönfeld präsentieren im Pudelsalon ihre deutschen Übersetzungen der soundverliebten Bücher. Moderation: Tobias Rapp.

Veranstalter: Pudel Salon. St. Pauli Fischmarkt 27, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


17 Minuten im 439

„Literatur-Quickie“ mit Claudia Cornelsen.

Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Bar 439. Vereinsstr. 38, 22.30 Uhr. Eintritt frei.


Enthüllungsjournalismus

„Einfach nur der Fremde“

Mit seinen Reportagen über die „BILD-Zeitung“ und auch mit seinem Buch „Ganz unten“, für das er 1983 für zwei Jahre in die Rolle eines Gastarbeiters schlüpfte, ist Günter Wallraff gelungen, was Enthüllungsjournalismus im besten Fall leisten kann, nämlich eine breite gesellschaftliche Debatte auszulösen. Im Herbst sind mit seinem neuen Buch „Aus der schönen neuen Welt“ nun wieder „Expeditionen ins Landesinnere“ erschienen, in denen der Feldforscher für Unterdrückung, Ausbeutung und Ausgrenzung in diesem Land sich einmal mehr die Ehre gibt: Wallraff hat den Alltag in deutschen Callcentern recherchiert, als Niedriglöhner in einer Fabrik Brötchen gebacken, und er quartierte sich in einem Obdachlosenheim ein. Die Grenzen des Wallraffschen Enthüllungsjournalismus zeigt eine Reportage, für die er sich, unterstützt von einer Maskenbildnerin, in Kwami Ogonno verwandelt, um „herauszufinden, wie es sich als Schwarzer in Deutschland lebt“. Afrodeutsche wie die Autorin und Musikerin Noah Sow kritisierten, dass Wallraff als „angemalter Weißer“ kaum „schwarze Erfahrungen“ machen könne, er würde damit vielmehr „auf Kosten unserer Leiden Geld verdienen“. Mit dem Alltag von Afrodeutschen hierzulande haben die Auftritte von Wallraff als Kwami Ogonno, die zudem in dem Film „Schwarz auf Weiß“ dokumentiert und von Günter Wallraff kommentiert wurden, tatsächlich kaum etwas zu tun, und das ahnt wohl auch der Autor selbst, wenn er von sich sagt: „Ich bin einfach nur der Fremde, der schwarze Fremde.“ Tatsächlich ist Günter Wallraff als Kwami Ogonno nur die Karikatur eines Fremden, wie man ihn sich bis vor dreißig oder vierzig Jahren in Deutschland vorgestellt haben mag, und es geht ihm – wie nicht wenige seiner Kritiker meinen – darum Missstände nachzuweisen, an deren Existenz er schon vorher keine Zweifel hegte. Wie wirkt der „schwarze Fremde“ wohl auf Afrodeutsche, die in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben? In der Fabrik stellt Günter Wallraff sein Buch vor und zur Diskussion.

Veranstalter: Fabrik. Barnerstraße 32, 20.00 Uhr. Eintritt: 20.- Euro.


Literatursalon

„Früchte des Vertrauens

Der „Literarische Salon Lebenskunst“ der Autorin und Dramaturgin Brigitte Landes widmet sich mit dem neuen Film von Alexander Kluge dem „Erzählkino“.

Veranstalter: Deutsches Schauspielhaus. Kantine, Kirchen-allee 36, 21.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung

„Mal laut, mal leise und mal dazwischen“

Wolfgang Sieg liest „Geschichten mit Risiken und Nebenwirkungen“.

Veranstalter: Theater Wedel. Rosengarten 9, 20.00 Uhr. Eintritt: 13.- Euro.

Vortrag

„Biblische oder jüdische Charaktere bei Franz Kafka“

Vortrag von Dr. Hanna Arie-Gaifman, New York.

Veranstalter: Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/7.50 Euro.


Literatur in Hamburg