Mittwoch, 20.03.2013
Lesung mit Michael Köhlmeier
„Die Abenteuer des Joel Spazierer“
„Wie kommt man darauf“, schrieb Sandra Kegel in einer Kritik für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „sich so ein liebenswertes Monster auszudenken? Wir bangen und hoffen, Spazierer möge es noch einmal schaffen, entkommen, überleben. Auch wenn er dafür noch einen Mord begehen muss.“ Joel Spazierer, der Held in Michael Köhlmeiers neuem Roman „Die Abenteuer des Joel Spazierer“, hat viele Namen und Identitäten, mit denen er sich durchs Leben bewegt. Eines verbindet sie alle, man könnte es als kriminelle Energie bezeichnen oder etwas eleganter als gänzlich fehlender Ehrgeiz dafür, „ein guter Mensch zu werden“. Joel Spazierer, geboren 1949 in Budapest, wächst bei seinen Großeltern auf und ist vier Jahre alt, als sie von Stalins Schergen abgeholt werden. Fünf Tage und vier Nächte verbringt er allein in der Wohnung und lernt eine Welt ohne Menschen kennen. Er ernährt sich von Wasser aus dem Wasserhahn, Brot, Obst, Käse und Zucker aus der Zuckerdose: „Ich habe mich nie erwachsener gefühlt als damals, war nie vernünftiger gewesen, nie lebensfähiger – nämlich, in der Lage, mich anzupassen. Keine Weinerlichkeit. Keine Angst. Keine Abschweifungen. Keine Empathie. Keine Wahrheit, keine Lüge. Ich hätte mir zugetraut, einen Staat zu lenken.“ Es fehlt ihm an nichts, er ist zufrieden. Eher zufällig findet ihn seine Mutter, die noch Studentin ist. Joel Spazierer lernt nie, was gut und was böse ist. Sein Aussehen, sein Charme, seine Freundlichkeit öffnen ihm jedes Herz. Er lügt, stiehlt und mordet, ändert seinen Namen und seine Identität und betreibt seine kriminelle Karriere in vielen europäischen Ländern. Das Erstaunlichste dabei ist: Die Sympathie für diesen Halunken bleibt bis zur letzten Seite ungebrochen. Und wer es nicht glauben will, geht ins Literaturhaus, wo Michael Köhlmeier aus seinem Buch lesen wird. Moderation: Verena Auffermann.
Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.
Lesung für Kinder
Spaß mit Büchern
Birte Müller präsentiert ihr Kinderbuch „Planet Willi“. Willi, der ein kleiner Außerirdischer ist, für den das Leben auf der Erde anfangs ziemlich schwierig war, er wurde nämlich sehr krank und wäre fast wieder in seine Rakete gestiegen und zurückgeflogen. Doch dann hat er sich zum Glück eingewöhnt, dank solch toller Dinge wie Kühe, Autos, Kekse oder laute Musik. Und dank seiner kleinen Schwester natürlich auch. Für Kinder ab 6 Jahren.Veranstalter: Literaturhaus, Jugendinformationszentrum BBS. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 10.30 Uhr (für Schulklassen der 2. bis 4. Klassen) und 15.30 Uhr. Für die Lesung vormittags ist eine Anmeldung erforderlich beim Kulturring der Jugend / JIZ unter der Hotline 040 / 28 23-4801 / -4827 (Mo – Do 13.30 – 18.00 Uhr, Fr 13.30 – 16.30 Uhr). Eintritt frei.
Lesung
„Lyrik im Café“
Im Rahmen der Reihe liest Farhad Showghi aus seinem Gedichtband„Die große Entfernung“ (Verlag Urs Engeler) und neue Texte. Moderation: Peter Engel.