Mittwoch, 21.05.2025
Jüdischer Salon mit Agi Mishol
»Gedicht für den unvollkommenen Menschen«

Agi Mishol, Foto: Tal Shachar
In ihren Gedichten thematisiert Agi Mishol große Themen wie Liebe und Natur, aber auch Geschichte und Politik, die immer wieder auch mit den Traumata der Shoah und den Schwierigkeiten des Nahostkonflikts verknüpft werden, etwa wenn sie über einen umgepflanzten Olivenbaum schreibt, der für die Entwurzelung der Palästinenser steht, oder von einer 20-jährigen Schahidin, die »unterm weiten Kleid schwanger mit Sprengstoff« geht. Trotz aller Konflikte überwiegen in Mishols Gedichten die Lichtblicke, denn auch wenn es »unter der Sonne nichts Neues gibt / über ihr vielleicht schon«. Gastgeberin des Abends ist Friederike Heimann.
Jüdischer Salon im Gästehaus der Universität Hamburg, Rothenbaumchaussee 34, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–/5,–
Wortpicknick im Park
»Flusslinien« und »Flutgebiet«
Katharina Hagena liest aus ihrem neuen Roman »Flusslinien«, Malte Borsdorf aus seinem Roman »Flutgebiet«. Chansons mit Seegang präsentiert zu der Lesung das Duo Hafennacht.Katharina Hagena liest Auszüge aus ihrem Roman neuen Roman »Flusslinien«, in dem das Falkensteiner Ufer an der Elbe und der Römische Garten in Blankenese die Bühne für ein großes Welttheater über die Liebe und den Tod, Freundschaft und Verrat bilden.
In seinem Roman »Flutgebiet« verwebt Malte Borsdorf die Welt des jungen Karl Blomstedt mit den Geschehnissen der Hamburger Sturmflut-Katastrophennacht von 1962.
»Hamburg liest die Elbe« in Planten un Blomen, Musikpavillon, Eingang Tiergartenstr., 19.00 Uhr, bei Regen im Teehaus, Große Wallanlagen, 20.00 Uhr, Eintritt frei
1. Alster Literaturfestival
»Kipppunkte«
Im Gespräch mit Kultursenator Carsten Brosda stellt Georg Diez sein Buch »Kipppunkte. Von den Versprechen der Neunziger zu den Krisen der Gegenwart« vor.Hapag-Lloyd, Ballindamm 25, 19.00 Uhr, 19.00 Uhr, € 15,–
1. Alster Literaturfestival
»Ich mach´mein Ding«
Lars Haider stellt »Hammersteins vierten Fall« vor.Privatwohnung von Robert Eberhardt, dem Geschäftsführer der Buchhandlung Felix Jud, Adresse bei Ticketkauf, 21.00 Uhr, € 40,– inkl. Getränke, Tickets nur direkt bei Felix Jud
Lesung mit Edoardo Vitale
»Gli straordinari«
Der italienische Schriftsteller Edoardo Vitale liest aus seinem Debütroman. Moderation und Übersetzung: Francesca Bravi.Istituto Italiano di Cultura Hamburg, Hansastr. 6, 19.00 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung über das Portal Evenbrite: Edoardo_Vitale.eventbrite.de
Konzert
»Endstation FÖN-Sucht«
Die Schriftsteller Michael Ebmeyer, Tilman Rammstedt, Florian Werner und der Songwriter und Theatermacher Bruno Franceschini, die vor über 20 Jahren als Gruppe »Fön« ihr erstes Album herausbrachten, sind wieder gemeinsam auf Tour und docken im Hamburger Literaturhaus mit neuen Arrangements zwischen Pop, Chanson und Jazz an.Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 14,–/10,–, Streaming € 6,–
Lesung
»Stunde Null«
Der Schauspieler Michael Weber liest aus dem 1981 erschienenen Roman von Gerd Fuchs. Einführung und Moderation: Detlef Grumbach (Christian-Geissler-Gesellschaft).Der im Saarland geborene und spätere Hamburger Schriftsteller Gerd Fuchs (1932 – 2016) entfaltet in seinem Roman »Stunde Null« die ganze Widersprüchlichkeit der Jahre zwischen Kriegsende und Gründung der Bundesrepublik. Im Mikrokosmos eines Dorfs erzählt er von einer Zeit, in der plötzlich alles möglich schien. Die Witwe des alten, 1933 im KZ ermordeten Bürgermeisters wird von der amerikanischen Besatzungsmacht zur Bürgermeisterin gemacht, ein Kommunist zu ihrem Stellvertreter. Wer gestern noch stolz in SA-Uniform durchs Dorf marschiert ist, wird heute nicht mehr gegrüßt. Doch die wirtschaftlichen Strukturen werden nicht angetastet. Als eine „Orgie von Opportunismus“ erlebt einer der „Helden“ die Entnazifizierung, bis ihm aufgeht, dass schon der „Faschismus selbst der systematisierte Opportunismus, die Verherrlichung der Macht des Stärkeren“ war. So hat sich auf dieser Ebene wenig geändert und der Kommunist verlässt am Ende den Ort.
Es liest: Michael Weber (Schauspieler, Deutsches Schauspielhaus)
Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg & Geschichtswerkstatt Eimsbüttel im Café Urknall, Sartoriusstraße 14,19.00 Uhr, Um Anmeldung wird gebeten: rosalux.de
Lesung mit Cord Aschenbrenner
»Der Raub«
Der Historiker und Journalist Cord Aschenbrenner stellt sein Buch über die »Enteignung und Vertreibung der jüdischen Geschäftsleute am Neuen Wall in Hamburg« vor. Moderation: Kai Voigtländer.Schon vor dem Ersten Weltkrieg war der Neue Wall eine bevorzugte Einkaufs- und Geschäftsstraße in der Hamburger Innenstadt. In den 1930er-Jahren gab es dort über 40 Geschäfte, Firmensitze und Banken mit jüdischen Inhabern. Sie blieben auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, in der Hoffnung, dass die neue Regierung sich nach dem rüden Antisemitismus der ersten Monate und dem „Judenboykott“ vom 1. April 1933 mäßigen werde. Aber die teils seit Jahrzehnten am Neuen Wall ansässigen Unternehmen wie das Damenmodegeschäft Gebr. Hirschfeld, das Hutgeschäft Hammerschlag, der Optiker Campbell & Co., der Fotograf Max Halberstadt, das Bankhaus Philipson & Wolff – sie alle konnten Druck und Entrechtung durch das NS-Regimes am Ende nicht standhalten.
Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 19.30 Uhr, € 14,–
Hamburger Theaterfestival
»Zündstoffe«
Dieter Nuhr und Giovanni di Lorenzo treffen sich zum Gespräch zum Thema »Nichts mehr zu lachen, Herr Nuhr? Über die Grenzen der Meinungsfreiheit«.St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29-30, 19.30 Uhr, € 35,–/22,–
Reihe »IndieStabi«
»Das Autorinnen-Quartett in der Klassikerreihe von mare«
Denken wir an das Meer in der klassischen Literatur, fällt uns umgehend eine Reihe großer Schriftsteller ein: Jack London, Daniel Defoe, Robert Louis Stevenson ... Doch wo bleiben hier die Frauen? Das fragte sich mare-Programmleiterin Judith Weber und begab sich auf die Suche nach Autorinnen inner- und außerhalb des Kanons. Das Ergebnis stellt sie Ihnen nun vor: vier Bände mit großartigen maritimen Erzählungen von Katherine Mansfield, Elinor Mordaunt, Constance Fenimore Woolson und Carme Riera.In der Reihe »IndieStabi« präsentiert an jedem dritten Mittwoch im Monat ein Verlag aus der Liste unabhängiger Verlage Hamburg (LuV) sich und seine Produktion. Eine Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.
Staats- und Universitätsbibliothek, Von-Melle-Park 3, 19.00 Uhr, Eintritt frei
Saferspace Slam
Queer Poetry Slam Hamburg
Queer Poetry Slam an der Universität Hamburg.Queer Referat, Universität Hamburg, Von Melle Park 5, Raum 0029, Eintritt frei, 20.00 Uhr
Lesebühne
»Dem Pöbel zur Freude«
Lesebühne mit den vier Humorist:innen Johannes Floehr, Piero Masztalerz, @kriegundfreitag (Tobias Vogel) und Ella Carina Werner, die »im Auftrag des Hamburger Senats« antreten, um »ihr williges Publikum zwei Stunden lang mittels Geschichten, Cartoons, Musik und anderem Budenzauber vollständig zu sedieren«.Centralomitee, Steindamm 45, 20.00 Uhr, € 17,80
Aktuelle Buchempfehlungen
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Die 19. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
Das Pappreptil beißt lautlos zu

Illustration von Moritz Wienert aus dem ZIEGEL #19 © Moritz Wienert
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Wie es mit geistern so ist

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Katharina Hagenas Roman »Flusslinien«
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Existenzielle Fragen aus dem Tierreich

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Der neue Roman von Wolf Haas
Eine vertrackte Angelegenheit

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Heinz Strunks »Zauberberg 2«
Die endlos strapazierte Hoffnung

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Der neue Roman von Olga Grjasnowa
»Juni, Juli, August«

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Richard Powers neuer Roman »Das große Spiel«
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Gaea Schoetters neuer Roman »Trophäe«
Ein folgenschwerer Deal

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David Wagners neuer Roman »Verkin«
Ein Erzählparadies zwischen Orient und Okzident

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Behzad Karim Kanis neuer Roman »Als wir Schwäne waren«
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Behzad Karim Khani, Foto: Valerie Benner
Mia Rabens Romandebüt »Unter Dojczen«
Das Paket Jola

Mia Raben, Foto: Kathrin Spirk
Jose Dalisays Roman »Killing Time in a Warm Place«
Das kalte Lächeln der Disziplin

Jose Dalisay, Foto: Anvil Publishing
Wolfram Eilebergers »Geister der Gegenwart«
Das Ideenpanorama der westlichen Nachkriegszeit

Wolfram Eilenberger, Foto: Annette Hauschild
Der neue Erzählband von Saša Stanišic
Realität, Täuschung und Illusion

Saša Stanišic, Foto: Katja Sämann
»Herzflorett« von Marica Bodrožic
Die Magie des Innehaltens

Marica Bodrožic, Foto: Peter von Felbert
Nora Bossongs neuer Roman »Reichskanzlerplatz«
Was ihr seid, das waren wir

Nora Bossong, Foto: Heike Steinweg, Suhrkamp Verlag
Andrew O´Hagan neuer Roman »Caledonian Road«
Geschichte eines Niedergangs

Andrew O´Hagan, Foto: Tricia Malley Ross
Rachel Cusks neuer Roman »Parade«
Das Denken auf den Kopf stellen

Rachel Cusk, Foto: Suhrkamp Verlag
Arno Geigers neuer Roman »Reise nach Laredo«
Eine endlose Geschichte
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Arno Geiger, Foto: Heribert Corn
Miranda Julys Roman »Auf allen Vieren«
Mitten ins Herz

Miranda July, Foto: Elizabeth Weinberg
Die Anthologie »Kafka gelesen«
Mit Odradek in die Zukunft

Franz Kafka, 1923, Foto: gemeinfrei
Melanie Möllers Buch »Der entmündigte Leser«
Streitschrift für die Freiheit der Literatur

Melanie Möller, Foto: privat
Caroline Wahls Roman »Windstärke 17«
Das ausrastende Herz

Caroline Wahl, Foto: Frederike Wetzels
Dana von Suffrins Roman »Nochmal von vorne«
Die Struktur verstehen

Dana von Suffrin, Foto: Tara Wolff
Laura Lichtblaus Roman »Sund«
Eine »frohe Unruhe«, die immer da ist

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Dana Grigorceas neuer Roman »Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen«
Man hört ihn fliegen

Dana Grigorcea, Foto: Mardiana Sani
Deniz Ohdes neuer Roman »Ich stelle mich schlafend«
Von einem alten Geist berührt

Deniz Ohde, Foto: Börge Meyn, Suhrkamp Verlag