Freitag, 21.09.2012


Lesung mit Clemens J. Setz

„Indigo“

Virtuos, verspielt, sprachmächtig, zart, spannend: Kaum ein Superlativ, der nicht schon im Zusammenhang mit dem 1982 in Graz geborenen Autor Clemens J. Setz gefallen wäre. „Der deutsche Literaturbetrieb“, so hieß in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, sei „ganz entzückt über dieses früh berufene Genie, das allerlei Fantastik aus dem Hut zaubert“. In seinem neuen Roman erzählt Setz von Kindern einer Internatsschule, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Und von einem jungen Mathematiklehrer, der an dieser Schule unterrichtet. Er stellt fest, dass immer wieder Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto davongefahren werden. Als er Nachforschungen darüber anstellt, wird er aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen dann von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben. Wie das alles aus- und zusammengeht? „Rasend spannend“, verspricht der Suhrkamp Verlag, „und so erholsam wie eine gute Massage“. Wer das mal ausprobieren will, geht zur Lesung mit Clemens J. Setz. Moderation: Joachim Dicks.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Cap San Diego, Überseebrücke, 21.00 Uhr. Eintritt: 12.- Euro. Kartenvorbestellungen unter harbour-front.org


Lesung

„Reiches Erbe“

Donna Leon liest aus ihrem neuen Kriminalroman, dem 20. Fall für Commissario Brunetti.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Thalia Theater, Alstertor 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 14.-/12.- Euro.


Vortrag und Gespräch mit Navid Kermani

„Und die Welt hebt an zu singen“

Wovon wir reden, wenn wir von Literatur reden. Jeder glaubt zu wissen, was gemeint ist, wenn der Begriff „Literatur“ fällt. Aber was, genau, besagt diese Vorstellung in einer Zeit, in der das Primat des Ökonomischen und die Dominanz des Unterhaltungsprinzips in der Kultur jede Wahrnehmung imprägnieren? Wie ist der Begriff „Literatur“ unter den Bedingungen einer Öffentlichkeit, die den ungeschriebenen Gesetzen von Quote, Hype und Slogan unterworfen ist, noch zu fassen? Zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe in der Freien Akademie der Künste trägt der Schriftsteller Navid Kermani seine Ansichten dazu vor, was einen literarischen Text auszeichnet. Ein sich anschließendes Gespräch mit Wolfgang Hegewald kreist dann um das mythische Element in der Literatur, ausgehend von Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“: „Schläft ein Lied in allen Dingen,/ Die da träumen fort und fort,/ Und die Welt hebt an zu singen,/ triffst du nur das Zauberwort.“

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro Kartenvorbestellungen unter harbour-front.org


Lesung und Gespräch mit Uwe Timm und Ingo Schulze

„Wendezeiten & Weltenwechsel“

Als Uwe Timm auf der Anti-Schah-Demonstration in Berlin 1967 erleben musste, wie sein Freund Benno Ohnesorg erschossen wurde und die Nachkriegswelt kurz darauf aus den Fugen geriet, war Ingo Schulze gerade mal vier Jahre alt. Der eine gehört heute zu den wichtigsten Vertretern der 1968er-Generation, der andere gilt als Chronist der jüngsten deutschen Geschichte, des Weltenwechsels 1989, der Geburtsstunde unserer heutigen Welt. Heutige Welt? „Einst prägte der Militarismus das Denken und Handeln in Deutschland. Heute brutalisiert ein uniformer Ökonomie-Jargon den öffentlichen Diskurs“, sagt Uwe Timm. „Wahnsinn als Selbstverständlichkeit: Kapitalismus braucht keine Demokratie“, sagt Ingo Schulze. Im Museum für Hamburgische Geschichte kommen Uwe Timm und Ingo Schulze ins Gespräch über „Wendezeiten & Weltenwechsel“, über „das Geschwafel der Medien“, wie die Ankündigung verspricht, „über das Schweigen der Intellektuellen und alles andere sowieso“. Moderation: Stefan Lohr.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro. Kartenvorbestellungen unter harbour-front.org


Lesung

„Bluff! Die Fälschung der Welt“

Manfred Lütz liest aus seinem neuen Buch.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Museum für Hamburgische Geschichte. Holstenwall 24, 20.00 Uhr. Eintritt: 14.- Euro.


Lesung

„Wer schön sein will, muss reisen“

Tine Wittler liest aus ihren Buch über einen „Selbstversuch im Land der runden Frauen“.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: HafenCity InfoCenter im Kesselhaus, Am Sandtorkai 30, 20.00 Uhr. Eintritt: 14.- Euro.


Lesung

„Hafen, Fernweh, Speicherstadt“

Literarischer Spaziergang mit Vera Rosenbusch, bei dem in Texten von u.a. Eichendorff, Lasker-Schüler und Ringelnatz „handfeste Kaufmannsinteressen“ ebenso auf dem Programm stehen wie „Kaffee, Viermaster, Matrosen, Piraten und Seemannsromatik“.

Veranstalter: Hamburger Literaturreisen. Treffpunkt: U-Bahn Baumwall, Brücke zur Speicherstadt, 14.30 Uhr. Teilnahmebeitrag: 8.- Euro.


Literatur in Hamburg